Toni Kroos: Sein Tor sagt alles über ihn aus

Sein Fußball-Nationalteam war vor dem WM-Aus gestanden, sein Freistoß war die letzte Chance, um der größten Blamage der vergangenen Jahrzehnte doch noch zu entgehen. Ein Remis wäre wohl zu wenig gewesen, um den Aufstieg ins Achtelfinale zu schaffen. Das alles war dem 28-Jährigen völlig egal. Sein Freistoß war genial, frech und mutig geschossen. Diese Nervenstärke haben nur echte Führungsspieler – wie eben Kroos.

Auch bei Real Madrid ist der Mittelfeldakteur längst zur unverzichtbaren Säule geworden. Einer, der etwas im Kopf hat, zahlreiche Sprachen fließend beherrscht und sich auch etwas zu sagen traut. Kroos stammt aus einer Fußballer-Familie. In Greifswald im Bundesland Mecklenburg-Vorpommern geboren, zog er mit seinen Eltern und seinem Bruder Felix (heute Profi beim deutschen Zweitligisten Union Berlin) bald nach Rostock, nachdem sein Vater einen Job als Trainer in der Nachwuchsakademie von Hansa Rostock erhalten hatte. Der FC Bayern holte 2006 den damals 16-jährigen Toni für 2,5 Millionen Euro in die eigene Nachwuchsakademie.

Richtig glücklich oder gar von den Fans geliebt war er in München nie. Dazu war der Spielstil von Kroos damals zu unspektakulär. Es folgten mehrere Leihverträge mit Bayer Leverkusen, ehe Kroos 2014 um die vergleichsweise geringe Ablösesumme von 25 Millionen Euro fix zu Real Madrid wechselte.

Heute liegt sein Marktwert bei rund 80 Millionen, das Jahresgehalt von Kroos beträgt rund 20 Millionen Euro. Der Lebensstil ist dennoch bescheiden. Mit Gattin Jessica war er bereits als 18-Jähriger liiert. Die Kinder Leon und Amelie komplettieren das Familienglück. Immerhin kann Kroos von sich behaupten, seinen Klubkollegen Cristiano Ronaldo als Nachbarn zu haben. Der hätte den Freistoß gegen Schweden nicht besser schießen können.