Offener Brief zur Hüfner-Villa
Offener Brief an die Vertretung der Stadt Grieskirchen
Sehr geehrte Frau Bürgermeisterin, liebe Maria, sehr geehrter Stadtrat Waldhör, lieber Bernhard,
ob des eiligen Abbruchs im Laufe eines Wochenendes der sogenannten Hüfner-Villa am Bahnhof und eurer Pressestellungnahmen kann ich mich einfach nicht beruhigen. Seit Jahrzehnten habe ich mich bemüht, das Stadtbild oder zumindest das, was davon übrig war, zu erhalten und mit vernünftigen Nutzungen zu erfüllen. In vielen Sonntagsreden wurde auch von der offiziellen Politik Grieskirchens auf unwiederbringliche Verluste im städtischen Ortsbild durch Vernichtung oder Verunstaltung vieler gründerzeitlicher Bauten hingewiesen. Immerhin hat Ende des 19. Jahrhunderts Grieskirchen versucht, zu einer Stadt zu werden. Du hättest das Recht, ja geradezu die Pflicht gehabt, wegen Nichtentsprechung des Abbruchvorhabens im Sinne des Ortsbildes diese Bauanzeige zurückzuweisen. Nach Abwägung der Bestimmungen des Ortsbildschutzes wäre eine Untersagung des Abbruchs jedenfalls zu verfügen gewesen. Eure scheinheiligen Argumente im Presseartikel in den OÖN vom Montag greifen nicht! Auch wenn am Ende eine Oberbehörde dem Abbruch zugestimmt hätte, wäre wertvolle Zeit gewonnen worden, den Eigentümer zu hindern, sich selbst zu beschädigen.
Mit gar nicht freundlichen, aber sehr traurigen Grüßen
Dr. Georg Spiegelfeld, Denkmalpfleger