Nur im Hier und Jetzt
Betreff: „Generation Tattoo“ von Christine Haiden
Selbstverwirklichung, Egomanie, Hedonismus, „Work-Life-Balance“ stehen im Vordergrund, Solidarität, Gemeinwohl, Dienst an der Gesellschaft haben an Stellenwert verloren. Man darf die Frage stellen, wie sich diese Generation den Arbeitsmarkt und das Pensionssystem der Zukunft vorstellt, wenn der Wunsch nach sehr flexibler und kürzerer Arbeitszeit zunimmt und die Vollarbeitsstelle nicht mehr oberste Priorität „genießt“.
Wie soll eine Firma den Spagat schaffen, Aufträge und Arbeiten pünktlich zu erledigen und andererseits den individuellen Wünschen der Belegschaft zu entsprechen? Wie sollen die Töpfe der Pensionskassen gefüllt werden, wenn die Beitragszahlungen nur in einem geringen Umfang erfolgen? Diese Verfechter der „Work-Life-Balance“ scheinen nur im Hier und Heute zu leben, was morgen geschieht, tangiert sie kaum. Mit immer kürzerer Arbeitszeit bei möglichst attraktivem Lohn werden wir die Herausforderungen, vor denen unsere Gesellschaft steht, nicht meistern.
Mag. Gerald Gruber, Seitenstetten