Signa-Pleite als Last für deutschen Einzelhandel
BERLIN. Die Pleite der Signa-Gruppe könnte die ohnehin schwierige Lage des klassischen Einzelhandels in Deutschland verschärfen.
Davon geht der Gläubigerschutzverband Creditreform aus.
Weil viele Projekte des Immobilienentwicklers Rene Benko Flaggschiffcharakter gehabt hätten, gingen den betroffenen Innenstädten und Stadtquartieren nicht nur Verkaufsflächen verloren, sondern auch Gastronomie-Angebote und andere belebende Elemente. Zudem drohten die Immobilien zu Bauruinen zu werden.
Zuletzt gab es in Deutschland mehrere Pleiten vor allem im Modehandel: Peek & Cloppenburg, Gerry Weber, Reno, Peter Hahn, Salamander oder Görtz. Rezession, Inflation und Kaufzurückhaltung der Kundschaft hätten der Branche zugesetzt, hinzu komme Konkurrenz durch den Onlinehandel. Investitionen in die Geschäfte, Digitalisierung oder Nachhaltigkeit müssten vor allem kleinere Händler verschieben, so die Creditreform.
Es ist erschreckend, wie wehrlos Justiz, Politik und Wirtschaft gegen solche parasitische Marktteilnehmer wie Signa und Wirecard sind.