Porr-Chef: "Die Lage ist besser als die Stimmung"

WIEN. Der Baukonzern geht trotz Krisen von Wachstum aus.
Zinswende, gestiegene Materialpreise und verschärfte Eigenkapitalvorschriften für die Immobilienfinanzierung beschäftigen die Baubranche. Der Chef des börsenotierten Baukonzerns Porr, Karl-Heinz Strauss, ist trotzdem zuversichtlich, was die Zukunftsaussichten betrifft.
"Ohne Bauwirtschaft sind die Megatrends Urbanisierung, Mobilität, Bildungs- und Gesundheitsinfrastruktur nicht zu bewältigen", sagte Strauss diese Woche. Bei Porr seien die Auftragsbücher gefüllt, das betreffe Hoch- und Tiefbau ebenso wie Straßenbau, Bahnbau und Infrastruktur. Der derzeit kriselnde Wohnbau werde sich wieder erholen, erwartet Strauss. "Die Lage ist besser als die Stimmung. Viele beginnen schon wieder mit den Kalkulationen, vor allem die gemeinnützigen Wohnbauträger. Auch wir kalkulieren derzeit für unsere Kunden so viel wie selten zuvor." Für 2024 schaue es im Wohnbau ganz gut aus.
Arbeitskräfte aus Drittstaaten
Optimistisch ist Strauss auch, was die Personalsituation in der Baubranche betrifft. Er glaubt nicht daran, dass der Bauindustrie aufgrund der demografischen Entwicklung die Talente verloren gehen, aber ohne Zuzug von Arbeitskräften aus anderen Ländern wie Indien oder Pakistan werde es auch nicht gehen.
Porr beschäftigt österreichweit rund 20.000 Mitarbeiter. Die Produktionsleistung belief sich im Vorjahr auf 6,2 Milliarden Euro.