Österreichs Handel verliert zunehmend Verkaufsflächen

WIEN. Mindestens 550.000 Quadratmeter stehen zur Disposition
Wegen Insolvenzen, etwa von Kika/Leiner, des Rückzugs von Firmen und Filialreduktionen gehen dem Handel Geschäftsflächen verloren. Derzeit stehen laut Standortberater Regioplan mindestens 550.000 Quadratmeter oder knapp vier Prozent der gesamten Verkaufsfläche in Österreich zur Disposition. Davon seien vor allem kleinere und mittelgroße Städte betroffen, in denen es häufiger zu einer Ausdünnung des Handelsangebots und Leerständen komme, so Regioplan. Mit rund 300.000 Quadratmetern sei der Großteil der frei gewordenen Verkaufsflächen auf die Insolvenz der Möbelhandelskette Kika/Leiner und die damit verbundenen Filialschließungen zurückzuführen. Hinzu kommen Flächen, die wegen Schließungen bei XXL Sports & Outdoor, Salamander, Delka, Reno, Gerry Weber, Hallhuber und Tally Weijl frei werden.
Langjähriger Trend
Auch nach der Insolvenz von Forstinger stehe die Reduktion eines Teils der Geschäftsflächen bereits fest. Zudem planen laut Regioplan viele kleinere Filialisten wie Gamestop, Cherry, Dominici, Sergent Major und Northland, zukünftig Verkaufsflächen zu reduzieren.
Nach Angaben des Standortberaters hält der Trend zum Flächenrückgang unabhängig von Pandemie und Teuerung bereits seit zehn Jahren an. Selbst große Unternehmen wie H&M, C&A, Zara, Douglas und Marionnaud würden seit Jahren ihre Flächen reduzieren oder sich – wie nun Yves Rocher – ganz aus Österreich zurückziehen. Für die kommenden Jahre erwartet Regioplan keine Trendwende.