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Nachhaltiges Reisen: Denn das Gute liegt so nah

Von Verena Mitterlechner, 05. Oktober 2024, 06:45 Uhr
Umweltfokus: "Bergvagabundin" Susanne Posegga (l.) bietet nachhaltige Wandertouren an, etwa in den Dolomiten, am Dachstein oder im Gesäuse. Bild: Thomas Sattler

Der globale Tourismus und vor allem Fernreisen belasten das Klima, Modelle zur Kompensation sind mit Vorsicht zu genießen.

Die Reisebranche spielt bei der Bekämpfung des Klimawandels eine wesentliche Rolle. Etwa zehn Prozent der Beschäftigten weltweit arbeiten laut der Welttourismusorganisation UNWTO direkt oder indirekt im Tourismus, genauso hoch ist der Anteil am globalen Bruttoinlandsprodukt. Laut Schätzungen ist der internationale Tourismus für acht bis zehn Prozent der globalen Treibhausgase verantwortlich. Vor allem Fernreisen, die mit dem Flugzeug oder Kreuzfahrtschiff zurückgelegt werden, verursachen hohe CO2-Emissionen.

  • OÖ Heute: Eröffnung der Messe WeFair

Um das schlechte Gewissen beruhigen zu können, sind Kompensationsmodelle entstanden – sie zielen vor allem auf Flugreisende ab. Die Abteilung Konsumentenschutz der Arbeiterkammer Oberösterreich hat drei private Anbieter (Atmosfair, MyClimate Österreich und Climate Austria) sowie die Modelle der Fluglinien Lufthansa (Mutter der Austrian Airlines) und Ryanair analysiert. Wer teilnimmt, unterstützt mit einer Geldzahlung Klimaschutzprojekte. Meist wird der Bau von Solar-, Biomasse- und Windkraftwerken in Entwicklungsländern gefördert. Lufthansa bietet auch die Möglichkeit, Forschungsprojekte für nachhaltigen Flugtreibstoff zu unterstützen. Wichtig sei, darauf zu achten, ob die Projekte von unabhängigen Instituten geprüft und zertifiziert wurden, heißt es von den Konsumentenschützern.

Unterschiedliche CO2-Angaben

Die Erläuterung, dass die Vermeidung von Emissionen besser als deren Kompensation sei, gebe es nur auf der Website auf Atmosfair, heißt es von der Arbeiterkammer. Generell stelle sich die Frage nach der Sinnhaftigkeit der Kompensationsmodelle: Denn wie viel CO2 für einen bestimmten Flug anfällt und wie viel Geld als Kompensation angebracht ist, variiert je nach Anbieter sehr stark.

Die Flugreise von Wien nach London und zurück verursacht laut MyClimate 627 Kilogramm CO2-Äquivalente, Ryanair kommt auf nur 166 Kilogramm. Die irische Billigfluglinie verlangt bei der Kompensation für diesen Flug eine Mindestpauschale von zwei Euro, freiwillig kann auf knapp vier Euro aufgestockt werden. Die deutsche Lufthansa schlägt Kosten von 53,25 Euro vor. Der Preis pro Tonne CO2 wird unterschiedlich berechnet, eine Rolle spielen hier auch Verwaltungskosten.

Umweltzeichen als Hinweis

"Es braucht unbedingt neue Wege, wie wir die Welt entdecken können und sie dabei so hinterlassen, dass sie auch für nachfolgende Generationen ein lebenswerter Ort bleibt", sagt Wolfgang Pfoser-Almer, Geschäftsführer der Nachhaltigkeitsmesse WeFair (mehr Infos unten).

Wer umweltbewusst reisen will, kann sich bei der Suche nach Unterkünften am österreichischen Umweltzeichen orientieren, auf europäischer Ebene steht das EU-Ecolabel für Nachhaltigkeit. Mondial Reisen aus Wien hat laut eigenen Angaben als erster Reiseveranstalter das "Umweltzeichen für Reiseangebote" erhalten. Die Reisen werden so nachhaltig wie möglich organisiert: von der Anreise über die Unterkünfte bis hin zu den Aktivitäten vor Ort.

Schlechtes Gewissen beim Fliegen: CO2-Kompensation ist umstritten. Bild: colourbox.de

Auch Susanne Posegga aus Ottensheim setzt sich als "Bergvagabundin" für einen geringen CO2-Fußabdruck beim Reisen ein: Die 55-Jährige ist passionierte Bergwanderin und plant Touren für Gruppen. Ihr Credo: "Man muss nicht weit reisen, um die Wunder unserer Welt zu entdecken".

Viele würden leider immer noch ohne nachzudenken auf die Malediven fliegen. Das Wandern in den Bergen – bevorzugt in Oberösterreich und der Steiermark – werde aber nie langweilig, sagt sie. Posegga plant die Touren, bei denen sie viel über die Natur vermittelt, so, dass die Teilnehmer mit öffentlichen Verkehrsmitteln anreisen können. Wer diese Option wählt, erhält auch einen Rabatt. Die Einzelunternehmerin wird ihr Konzept auch auf der WeFair präsentieren.

Nachhaltigkeitsmesse

Die WeFair findet am Samstag und Sonntag (4.–6. Okt.) von 11 bis 18 bzw. 17 Uhr im Design Center in Linz statt. Ein Schwerpunkt der Nachhaltigkeitsmesse: "Nachhaltiges Reisen", von der Reiseplanung bis zur Ausstattung. Auch die Kulturpflanze Hanf ist Thema. Die 150 Aussteller werden nach strengen Umweltkriterien überprüft. Inhaber der OÖNcard erhalten beim Ticketkauf Rabatt.

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Autorin
Verena Mitterlechner
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6  Kommentare
6  Kommentare
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Gugelbua (33.128 Kommentare)
am 12.10.2024 17:57

nachhaltig wäre ganz einfach🤔
die Touristen-Werbung einstellen
den subventionierten Flugbetrieb überdenken

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soistes (3.560 Kommentare)
am 10.10.2024 16:18

Kompensation Zahlung.....wer da wohl mitmacht?
Ich hab noch keinen getroffen, der ein schlechtes Gewissen hat, weil er im Flieger sitzt.

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angerba (2.358 Kommentare)
am 10.10.2024 09:55

Auch hier gilt: Folge dem Geld! Einfach daheim bleiben und die schöne Landschaft in Österreich und unseren Nachbarn genießen! Am besten per Rad oder beim Wandern!

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( Kommentare)
am 11.10.2024 16:56

Es gibt schöne Flecken in Österreich. Aber Reisen alleine ist ja nicht nur Natur genießen. Es ist auch Kultur und Geschichte zu entdecken. Und wir sind der Meinung, dass man manche Sachen einfach gesehen haben muss: Pompeji, Eiffelturm, Brandenburger Tor in Berlin, Mauerreste in Berlin, Florenz, Rom, Hofbräuhaus in München :-) , den Rhein, das Meer, die Alpen in ihrem Verlauf, den schiefen Turm in Pisa, Rothenburg, usw.. Das alleine in Europa.

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Gugelbua (33.128 Kommentare)
am 05.10.2024 12:30

der Tourismus ist ein Milliarden Geschäft und fast nicht mehr wegzudenken,
darum muß man die Menschen immer dazu animieren zu Reisen😜

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Zukunft140 (230 Kommentare)
am 05.10.2024 09:29

Alles hat wie immer zwei Seiten. Natürlich wäre es für die Umwelt gut , wenn Alle auf Urlaube per Flugzeug verzichten würden. Andererseits leben gerade die Menschen in vielen dieser Länder fast ausschießlich vom Tourismus. Würde niemand mehr in die Türkei oder nach Ägypten auf Urlaub fliegen und damit dort den Menschen zu einem Einkommen verhelfen, hätten wir noch deutlich stärkere Migrationsbewegungen nach Europe. Das will aber auch niemand. Absolut sinnlos und unnötig sind allerdings diese monströsen Kreuzfahrtschiffe. Dort wird das meiste Geld an Bord ausgegeben und die besuchten Hafenstädte werden von den Passagieren zumeist nur begafft und verschmutzt. Also erst mal nachdenken und dann den Urlaub sinnvoll planen!

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