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Wenn die Haut um Hilfe schreit

Von Barbara Rohrhofer, 11. September 2024, 16:47 Uhr
Wenn die Haut um Hilfe schreit
Fotos Colourbox/OOEG/privat:

Die Haut ist das größte Organ des Menschen. Sie schützt uns vor Hitze, Licht und Infektionen, ist aber auch verletzlich, altert mit uns und ist ein Spiegel der Seele. Die OÖN-Gesundheitstour widmet sich am Montag, 30. September, ab 18 Uhr in der Medizinischen Fakultät der JKU Linz der Haut und ihren Erkrankungen

Erkrankungen der Haut können vielfältige Ursachen haben, beispielsweise genetische Faktoren, Infektionen, Allergien, Umweltbelastungen oder Autoimmunerkrankungen. Zu den Symptomen zählen Juckreiz, Rötungen, Schuppenbildung, Bläschen oder Ausschläge. Doch welche Veränderungen sind gefährlich? Wann sollte man sich an einen Arzt wenden? All diese Fragen werden bei der OÖN-Gesundheitstour am Montag, 30. September, von Universitätsprofessor Wolfram Hötzenecker, Vorstand der Universitätsklinik für Dermatologie und Venerologie am Kepler-Universitätsklinikum, beantwortet.

 

OÖN: Stimmt es, dass die Haut der vielzitierte Spiegel der Seele ist?

Wolfram Hötzenecker: Ja, viele Hauterkrankungen werden durch Stresssituationen und emotionale Belastungen verschlechtert – zum Beispiel ein Schub bei einer Neurodermitis.

Welche Hautkrankheiten beschäftigen die Menschen am meisten?

Neurodermitis, Schuppenflechte, Akne, Hautkrebs – vor allen Dingen der schwarze Hautkrebs. Aber auch Haarausfall ist oft ein Thema.

In welchem Alter tritt Akne, die wohl häufigste Hautkrankheit, auf? Kann man Narbenbildung durch Behandlung heutzutage vermeiden?

Die Akne vulgaris tritt zwischen dem elften und 25. Lebensjahr auf, typischerweise mit einem Höhepunkt der Krankheitsaktivität in der Pubertät. Sollten sich Pusteln und eitrige Knoten bilden, sollte unbedingt ein Arzt oder eine Ärztin aufgesucht werden, um eine Narbenbildung zu vermeiden. Die bewährten Therapien wirken ausgezeichnet und können jeder Akne den Garaus machen.

Neurodermitis plagt viele Menschen. Stimmt es, dass neben Medikamenten auch Entspannungsübungen helfen, den oftmals unerträglichen Juckreiz zu lindern?

Meist steht eine Neurodermitis mit Allergien der oberen Atemwege und Nahrungsmittelallergien in Verbindung. Diese "Allergiebereitschaft" ist durch die Gene und Umwelt definiert. Die Neurodermitis ist zwar keine allergische Erkrankung im strengeren Sinne, aber Allergien können beispielsweise in der Pollenflugsaison die Neurodermitis verschlechtern – es kann zum atopischen Ekzem kommen, einer chronischen, juckenden Entzündung der oberen Hautschichten. Aber auch hier gibt es neue Behandlungsmöglichkeiten mit Antikörperspritzen und Tabletten.

Wie viele Menschen sind von Schuppenflechte betroffen? Wie macht sich diese Autoimmunerkrankung bemerkbar?

Rund ein bis drei Prozent der Bevölkerung sind betroffen. Die Krankheit zeigt sich meist durch schuppende, rötlichen Plaques an den Ellbogen, Knien, Bauchnabel, Handflächen und Fußsohlen und auch am Kopf. Die Erkrankung kann, muss aber nicht auf die Gelenke überspringen. Die Diagnose sollte nicht verschleppt werden, da Schäden in den Gelenken irreversibel sind. Die gute Nachricht: Die neuen Antikörpertherapien wirken hervorragend.

Die Gürtelrose ist – aufgrund der entwickelten und beworbenen Impfung – in den Mittelpunkt des Interesses gerückt. Wer sollte sich wirklich impfen lassen? Und wie wird im Fall der Fälle behandelt?

Eine Impfung ist ab 50 Jahren empfohlen, bei kranken und immunsupprimierten Patienten früher. Die Gürtelrose wird mit antiviralen Tabletten oder Infusionen, Schmerzmittel (bei Bedarf) und Tinkturen und Cremes zum Austrocknen der Bläschen und Krusten behandelt.

Gesundheitstour

Am Montag, 30. September, ab 18 Uhr gibt es alle Informationen rund um die Haut in der Medizinischen Fakultät der JKU, Med Campus I, Krankenhausstraße 5, Hörsaal 1 (neben dem ehemaligen AKH Linz). Im Anschluss an den Gesundheitstalk werden die Experten individuelle Fragen beantworten.

Wolfram Hötzenecker, Univ-Prof. und Vorstand der Universitätsklinik für Dermatologie und Venerologie am Kepler Universitätsklinikum

Julia Hackl, Uniqa-Vitalcoach

Der Eintritt ist frei, im Anschluss gibt es eine gesunde Jause.

 

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Autorin
Barbara Rohrhofer
Leiterin Redaktion Leben und Gesundheit
Barbara Rohrhofer
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