Halbjährliche Spritze verhindert HIV-Infektion
Neues Medikament als große Hoffnung für junge Frauen im südlichen Afrika
Ein Medikament, das alle sechs Monate gespritzt wird, soll eine HIV-Infektion zuverlässig verhindern. Die Studie, die auf der Welt-Aids-Konferenz in München vorgestellt wurde, weckt damit große Hoffnungen im Kampf gegen Aids. Zugleich wird die Forderung an das Pharmaunternehmen Gilead laut, die Herstellung preisgünstiger Generika zuzulassen, um das Mittel im stark betroffenen globalen Süden zugänglich zu machen.
Das Mittel Lenacapavir ist in mehreren Ländern bisher nur zur HIV-Therapie zugelassen. An der aktuellen Studie waren rund 5338 Mädchen und junge Frauen in Südafrika und Uganda beteiligt, die ursprünglich HIV-negativ waren. Unter den gut 2134 Teilnehmerinnen, die zweimal im Jahr Lenacapavir unter die Haut gespritzt bekamen, gab es keine einzige Infektion. In den beiden anderen Gruppen mit rund 3200 Teilnehmerinnen, die zwei unterschiedliche Medikamente zur oralen Präexpositionsprophylaxe erhielten, gab es hingegen 55 HIV-Infektionen.
Experten sprechen von einem "Wundermittel", das dringend für Menschen in Asien, Lateinamerika und Afrika bereitgestellt werden müsse. Es sei möglich, das Mittel zu Kosten von 100 US-Dollar oder weniger zur Verfügung zu stellen.