Ganz schön gefährlich:Wenn der Wechsel zu Herzen geht
Kleiner, gemeiner Unterschied: Frauen bekommen Herzinfarkte zehn Jahre später als Männer und sterben öfter daran.
Bei Verdacht auf Herzinfarkt rufen Frauen zwar rasch den Notarzt für ihren Partner – bei eigenen Herzproblemen warten sie ab. "Frauen unterschätzen ihr Herzinfarktrisiko", sagt Regina Steringer-Mascherbauer, Kardiologin am Ordensklinikum Elisabethinen in Linz.
Dabei sprechen die Fakten eine klare Sprache: Herzkreislauferkrankungen sind bei Frauen in Österreich mit 42 Prozent die häufigste Todesursache, im Vergleich dazu sind es bei Männern 35 Prozent. "Frauen sterben öfter an Herzinfarkten, Schlaganfällen, Herzschwäche und Rhythmusstörungen als Männer", sagt die Ärztin und erklärt, warum Frauen "ihren Herzinfarkt" in der Regel um zehn bis 15 Jahre später haben als Männer. In der Menopause der Frau fällt der Östrogenspiegel ab, der bis dahin eine gewisse Schutzwirkung auf die Blutgefäße und den Zucker-, Fett- und Knochenstoffwechsel hatte. "Das Östrogen ist mitverantwortlich dafür, dass junge Frauen seltener an Herzerkrankungen leiden. Dieses Hormon senkt das LDL-Cholesterin, das umgangssprachlich gerne als das ,böse’ Cholesterin bezeichnet wird, und schützt somit vor Arteriosklerose, also vor Verkalkung", erklärt die Kardiologin.
Im Klimakterium, wie der Wechsel auch genannt wird, produziert der weibliche Körper weniger Östrogen, was sich im Umkehrschluss negativ auf die weibliche Herzgesundheit auswirken kann: Das LDL-Cholesterin erhöht sich, die Gefäße verkalken, die Herzinfarktgefahr erhöht sich. Leider sei es aber nach wie vor so, dass der Herzinfarkt als männliche Krankheit gelte.
Magenschmerz als Symptom
"Viele Frauen ignorieren die Anzeichen oder denken an Wechsel- beschwerden", sagt die Ärztin. Teilweise sei dies der unterschiedlichen Symptomatik geschuldet. "Während bei Männern vorwiegend ein Schmerz hinter dem Brustbein auftritt, sind die Beschwerden bei Frauen eher untypisch", sagt Steringer-Mascherbauer. Es komme zu einem Druckgefühl im Bereich des Brustkorbs, am Rücken oder in der Magengrube, oft kombiniert mit Atemnot. Schmerzen können, müssen aber nicht sein. "Bei diesen Symptomen sollte zumindest ein EKG geschrieben werden", so die Kardiologin. Für die Herzgesundheit empfiehlt sie einen gesunden Lebensstil. "Empfehlenswerte Untersuchungen sind eine CT-Angiographie und eine CT-Mikrokalkbestimmung. Letztere dauere nur 30 Sekunden und zeige gemeinsam mit den Bluttfettwerten das Verkalkungsrisiko an.
Ganz schön gefährlich:Wenn der Wechsel zu Herzen geht ???
Soll den Frauen damit vermittelt werden, dass sie gefälligst Angst vor den Wechseljahren haben sollen?
Für mich ist es immer wieder erschreckend, wie unsensibel ihr Journalisten mit Worten umgeht.