HIV: Spritze nur noch alle zwei Monate
Eine Injektion statt täglicher Tabletteneinnahme als Therapie
In der Behandlung der HIV-Infektion mit Unterdrückung der Virus-Vermehrung ist de facto absolute Therapietreue der Behandelten notwendig. Einmal täglich zu schluckende Kombi-Medikamente haben deutliche Vorteile gebracht. Doch noch besser könnten Depot-Injektionen sein, die vier oder acht Wochen lang wirken. Laut einer aktuellen Untersuchung sind sie so effektiv wie die Kapseln zum Schlucken.
"Geschätzte 36,7 Millionen Menschen lebten Ende 2015 weltweit als HIV-Infizierte. Die Fortschritte in der hochaktiven antiretroviralen Therapie haben die Wirksamkeit der Behandlung für Patienten mit HIV erhöht, deren Überlebensraten und deren Lebensqualität gesteigert. Trotzdem bleibt die Therapietreue eine große Herausforderung. Eine schlechte Therapietreue kann zum Versagen der Behandlung und zum Entstehen von resistenten Virus-Mutanten führen", schrieben kürzlich der US-Wissenschafter David Margolis und seine Co-Autoren im "Lancet". Die Studie wurde auch bei der derzeit in Paris stattfindenden Aids-Konferenz präsentiert. Die Wissenschafter erprobten intramuskulär verabreichbare Aids-Medikamente bei 286 Patienten. Häufigste Nebenwirkungen waren Schmerzen bei der Injektion und Probleme rund um diese Form der Arzneimittelgabe.