"Das ewige Kreuz mit dem Knie"
Von Abnutzung bis Bänderriss: Experten standen bei der OÖN-Gesundheitstour in Kirchdorf zum Thema "Knie" Rede und Antwort.
"Natürlich merken wir die Nähe zu Höss und Wurzeralm – an schönen Wintertagen, vor allem an den Wochenenden und in Ferienzeiten, geht unsere Unfallambulanz manchmal fast über. Deshalb ist es ja so wichtig, dass es solche Veranstaltungen gibt – und Wintersportler mit den Tipps der Experten gut in die neue Saison starten", sagt Primar Helmut Spalt, ärztlicher Leiter des Landeskrankenhauses Kirchdorf, wo die Gesundheitstour der OÖNachrichten Donnerstagabend Station machte. Das Thema diesmal: "Problemzone Knie und die richtige Vorbereitung auf den Wintersport."
Gut in Form auf der Piste
Und die liegt für gespag-Vorstandsdirektor Karl Lehner ganz klar im regelmäßigen Training. "Also ich muss auf Holz klopfen: Ich spiele jetzt seit 45 Jahren Fußball und mir ist zum Glück noch keine ernsthafte Verletzung passiert. Ich glaube, das Beste, was man tun kann, ist, seine Muskeln zu stärken", sagt er. Weniger "Glück" hatte da Gerald Hauser von der Uniqa-Versicherung. "Ich kenne das Kreuz mit dem Knie", erzählt er. "Ich bin – ganz klassich – gestürzt. Die Muggelpiste war zwar toll, dann doch zu viel für mich. Und das war’s jetzt leider mit dem Skifahren", sagt er. "Drum unbedingt nur gut vorbereitet auf die Piste gehen. Und am besten auch mit einer Unfallversicherung im Gepäck."
Wie wichtig eine gute Vorbereitung zur Vorbeugung von Verletzungen ist, betonten auch die Experten am Podium, Unfallchirurg Simone Danese (selbst begeisterter Wintersportler), Uniqa-Vitalcoach und Skilehrerin Barbara Schagerl-Müllner und Physiotherapeutin Kornelia Templ, die Ski und auch Snowboard fährt.
Sponsorenrunde: Karl Lehner (gespag), Helmut Spalt (Gastgeber) und Gerald Hauser von der Uniqa Versicherung.
"Mindestens sechs bis acht Wochen vorher sollte man mit dem Training beginnen, bevor man die Skier anschnallt", so Schagerl-Müllner. Und da am besten mindestens drei Mal pro Woche gezieltes Krafttraining machen. "Es darf ruhig anstrengend werden."
Was die Verletzungen betrifft, so sei das Knie mit Abstand am häufigsten betroffen, weiß Unfallchirurg Simone Danese. Danach kämen Schulter-, Handgelenk- und Kopfverletzungen. Letztere seien aufgrund der Helme aber deutlich zurückgegangen. Weil eben die Verletzungsgefahr beim Skifahren relativ groß ist, sei es umso wichtiger, seine Grenzen zu kennen, sein Können realistisch einzuschätzen und seine Ausrüstung regelmäßig überprüfen zu lassen. "Viele Unfälle passieren bei der letzten Abfahrt: Man ist schon müde, mit dem Kopf vielleicht schon bei der Jause und auch die Pisten sind nicht mehr so gut. Aber beim Skifahren muss man bis zum Schluss konzentriert bleiben – wenn nicht, dann lieber mit der Gondel ins Tal fahren."
Mehr über die "Problemzone Knie" lesen sie im Gesundheitsmagazin am Mittwoch. Die nächste OÖN-Gesundheitstour findet am 19. Jänner 2017 in Vöcklabruck statt. Thema: Brustgesundheit
Franz Schweighofer von der Firma Wozabal, Wolfgang Braun, stellvertretender Chefredakteur der OÖNachrichten.
Im Publikum: Wie geht’s Ihnen mit den Knien?
"Ich habe wohl beim Golfspielen im Herbst übertrieben. Seit Wochen sticht es in meinem linken Knie. Ich wollte heute nachfragen, was das sein könnte und was ich da tun kann." - Henriette Hochgatterer, Linz
"Wir sind Physiotherapeuten und wollten uns die Expertentipps anhören." - Doris Windischbauer und Phillip Schretter, Kremsmünster und Roßleithen
"Nach meiner Knieoperation geht es langsam wieder bergauf. Mich interessiert, was ich jetzt am besten machen soll." - Johannes Ebert, Leonstein
Tipp: Einbein-Kniebeuge
Grundposition: Großer Ausfallschritt, das Gewicht liegt zu zwei Drittel am vorderen Bein; beim hinteren Bein ist die Ferse in der Luft, der Oberkörper wird leicht nach vorne gebeugt, das ist besser fürs Kreuz.
Übung: Das hintere Knie Richtung Boden beugen und wieder anheben. Das vordere Bein bleibt dabei in seiner Position. Das Ganze macht man eine Minute lang (Anfänger beginnen mit 30 Sekunden), dann folgt der Beinwechsel.