Nach Raser-Exzessen: Allianz gegen Messe für auffrisierte Autos
WELS. Wie unterschiedlich Wahrnehmungen doch sind: Messepräsident Wimmer verteidigt die "Night of Wheels" - Proteste kommen von Politik und Polizei.
Messepräsident Hermann Wimmer schwärmt in höchsten Tönen von der "Auto-Tuning-Messe" (Night of Wheels – Nacht der Räder), die Sonntag Besucher aus ganz Österreich und mehreren europäischen Ländern auf das Messegelände gelockt hat. Polizei und Politik wettern dagegen: Von den 10.000 Besuchern hielten sich hunderte nicht an Verkehrsvorschriften. Sie rasten durch die Stadt (107 km/h statt 50), fuhren alkoholisiert, unter Drogeneinfluss und lieferten sich mit einem Heer an Polizisten ein Katz-und-Maus-Spiel.
Die Raser verabredeten sich über soziale Medien immer wieder an öffentlichen Orten (Messezufahrt Kienzlstraße, Turmöl-Tankstelle beim Lutz-Center, ...). Dort verursachten sie vor ihren Fans mit Beschleunigungs- und Bremsmanövern (Stichwort: "Gummi, Gummi!") enorme Lärm- und Geruchsbelästigung.
"Wimmers Aussage ist einfach ignorant", schreibt OÖN-Redakteur Friedrich M. Müller in seinem Kommentar zur Night of Wheels.
OÖN-TV berichtete über die Tuning-Szene:
"Das ist lebensgefährlich"
"Wenn bei diesen Manövern einer vom Gaspedal abrutscht, rast er in die unmittelbar danebenstehende Menschentraube – das ist lebensgefährlich", sagt Stadtpolizeikommandant Klaus Hübner.
Er ist ebenso gegen eine neuerliche Auflage von NOW wie Bürgermeister Andreas Rabl (FPÖ). In der Vorwoche sagte er noch, dass es keine Handhabe gegen die Veranstaltung gebe. Nun ist er überzeugt: "Wir sind für öffentliche Sicherheit, Ruhe und Ordnung verantwortlich: Das Lärmausmaß ist für die Bürger unerträglich." Rabl befürchtet, dass andere Mobilitätsveranstaltungen der Messe in Misskredit gebracht werden. SPÖVerkehrsstadtrat Klaus Hoflehner lehnte das Treffen schon zuvor ab. ÖVP-Parteichef Peter Csar sagt: "Schutz der Welser vor Lärm und Verkehr muss oberstes Ziel sein."
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