Schriftsteller Adam Zielinski 81-jährig gestorben
WIEN. Der 1957 nach Österreich gekommene polnische Schriftsteller Adam Zielinski ist am Samstag im 82. Lebensjahr gestorben. Das gab Verleger Lojze Wieser bekannt.
Zielinski wurde am 22. Juni 1929 im galizischen Drohobycz südlich von Lemberg geboren. Sein Vater, ein Rechtsanwalt in Stryj, wurde 1941 von Nazis verhaftet und bald darauf gemeinsam mit anderen Intellektuellen erschossen. Diese furchtbaren Erlebnisse sowie die spätere Suche nach dem Ort des Verbrechens, um einen Gedenkstein zu errichten, hat Adam Zielinski u.a. in Geschichten verarbeitet, die anlässlich des Geburtstags vom Wieser Verlag als "Zwölf jüdische Erzählungen" zusammengefasst und neu herausgegeben wurden.
Zielinski studierte in Krakau und Warschau und startete nach seiner Ausreise nach Österreich 1957 eine erfolgreiche Karriere in der Exportwirtschaft. Seit der Schließung seiner Firma im Jahr 1989 konzentrierte Zielinski sich darauf, seine Erfahrungen und Gedanken als Autor festzuhalten. Er hat seither ein beachtliches Werk geschaffen, für das er im Juni vergangenen Jahres in Wien mit dem "Manes-Sperber-Würdigungspreis für Leben und Werk" ausgezeichnet wurde.
"Von allen meinen Preisen ist der Sperber-Preis für mich der wichtigste", versicherte Adam Zielinski im Vorjahr im Gespräch mit der APA, "Sperber ist nur 80 Kilometer von jener Stadt entfernt geboren, aus der ich stamme. Nicht nur seine Biografie, auch seine Art und Weise zu denken und zu schreiben ist der meinen ganz ähnlich." Sein letztes Buch "Im Stetl" erscheint im August im Wieser-Verlag.