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Darius & Finlay: Tanzmusik, die aus dem Bauch entsteht

Von Von Reinhold Gruber, 20. August 2010, 00:04 Uhr
Darius & Finlay
Bild: Trak-Music

Mit Darius & Finlay mischt derzeit ein österreichisches Duo in der internationalen DJ-Szene ganz vorne mit.

Zu ihren Hits „Do It All Night“ und „Rock To The Beat“ wird europaweit eifrig getanzt. Mit „Hold On“ haben Darius & Finlay einen weiteren potenziellen Hit veröffentlicht und ihr erstes Album (CD-Kritik im „Kopfhörer“ auf Seite 12) verdeutlicht, dass es die im wirklichen Leben Johann Gmachl und Christian Gmeiner heißenden Musikproduzenten verstehen, Partyfreunden Tanzbeine zu machen. Im Interview spricht Gmeiner über Tanzmusik, Erfolg und das österreichische Los.

Wann war euch klar, dass ihr ein gutes Gefühl dafür habt, was gute Tanzmusik ausmacht?

Gmeiner: Der Hans und ich machen seit sechs Jahren gemeinsam Musik, haben ein Plattenlabel gegründet, um lizensierte Tracks zu veröffentlichen. Im November 2008 haben wir über das Internet den Sänger Nicco kennengelernt. Mit ihm haben wir „Do It All Night“ entwickelt und dann aufgenommen. Ein paar Monate später ist der Song europaweit in allen Clubs gelaufen. Über Nacht war damit das Projekt Darius & Finlay bekannt. Durch den Erfolg stieg auch die Nachfrage nach den DJs Darius Finlay. DJs sind wir beide ja schon länger.

Hat euch dieser Erfolg überrascht?

Gmeiner: Natürlich hat uns das überrascht. Wir haben da scheinbar mit unserem verspielten Sound und der absolut einzigartigen Stimme von Nicco eine Nische gefunden und das Herz der Leute erwischt. Wir kriegen unabhängig von Altersschichten von allen Seiten ein sehr positives Feedback. Als Österreicher sind wir besonders stolz darauf, dass wir international angesagt sind.

Was macht gute Dancemusik aus?

Gmeiner: Für mich ist eine einprägsame Hookline wichtig, die etwas Unverwechselbares in sich hat. Meine Erfahrung zeigt: Je einfacher etwas ist, desto leichter findet es bei den Leuten Anklang. Wenn man einen Text wie „Baby, we can do it all night“ hernimmt, dann ist das einfach und sehr geradeaus, ohne Ecken und Kanten. Mit dem haben wir eigentlich am meisten Erfolg. Wobei wir schon wissen, dass die einzigartige Stimme von Nicco den Unterschied ausmacht. Das erhöht die Wiedererkennbarkeit.

Auf Nicco aus Los Angeles seid ihr über das Internet gestoßen. Ist das der Segen der modernen Technik?

Gmeiner: Auf jeden Fall. Die Welt ist heute vernetzt. Das Networking ist ein wichtiges Instrument für uns Musiker, um eine breite Masse zu erwischen. In Österreich unterstützt uns ja bis auf Welle 1 und ein paar regionale Radiosender niemand. Bei den ganz Großen werden wir nur in den Chartsendungen gespielt, weil wir in der Hitparade sind. Dabei machen wir nichts anderes als David Guetta oder Lady Gaga. Die bekommen Unterstützung. Ich spreche da auch für unsere österreichischen und deutschen DJ-Kollegen, die nicht gespielt werden.

Woran liegt das?

Gmeiner: Ich glaube, es sitzen die falschen Entscheidungsträger an den wichtigen Plätzen. Die bekommen anscheinend gar nicht mit, was da an ihnen vorüberzieht. Wir waren mit „Do It All Night“ auf Platz 14 der österreichischen Verkaufscharts und haben null Unterstützung durch die großen Radios bekommen. Wir haben auf unserem YouTube Channel mehr als 20 Millionen Klicks. Die Nachfrage ist also da, die Leute wollen uns hören. Aber das sieht man in den großen Radiostationen in Österreich offenbar anders. Das ist irgendwie schade, aber halt nicht zu ändern.

Auf eurem Doppel-Album „Do It All Night Vol. I“ gebt ihr Einblick in eure musikalischen Vorlieben. Neben den eigenen Songs findet sich viel Interessantes in eurem DJ-Set. Nach welchen Kriterien habt ihr die Tracks ausgewählt?

Gmeiner: Alle Lizensierungen, die wir zusätzlich für die Tracks unseres ersten Albums gemacht haben, widerspiegeln das, was wir auflegen. Das ist das, was wir spielen. Wir sind im Monat zwischen acht und zehn Mal unterwegs und sind mittlerweile auch ausgebucht bis Jänner 2011. Jedes Wochenende erleben wir, auf welche Titel die Leute abgehen. Neben unseren eigenen Songs haben wir genau diese Tracks, die im Club funktionieren, versucht freizubekommen und auf dieses Album zu packen. Uns war es wichtig, dass die Leute genau das, was sie im Club hören oder erwarten, auch mit nach Hause nehmen können.

Wurden alle Titelwünsche erfüllt?

Gmeiner: Nein. Jeder Titel ging nicht frei. In der Regel fragt man 20 Titel mehr an, um einen Spielraum zu haben. Letztlich haben wir 42 Titel auf die zwei CDs gepackt, die uns richtig kicken.

Wie schwierig ist es, Songs freizubekommen?

Gmeiner: Bei einem Top-Act wie Lady Gaga oder David Guetta ist es natürlich Überredungskunst unseres Plattenlabels, wenn man die Anfrage abschickt. Es gibt da natürlich auch Konkurrenzsituationen. Da muss man Anfragen sehr sensibel angehen. Aber es gibt leider trotzdem immer wieder Absagen. Es gibt gewisse Nummern, die gibt ein David Guetta nicht frei. Wir haben mittlerweile aber ein Rundum-Paket zusammengestellt, mit dem wir total zufrieden sind. Momentan schaut es gut aus. Das Album ist sehr gut angelaufen, liegt in den Top-Ten der Charts, und ich hoffe, wir können uns da ein wenig halten.

Die Stimme von Nicco mag markant sein, aber ihr verfügt als Darius & Finlay auch über einen eigenen Sound. Habt ihr den gefunden?

Gmeiner: Ich glaube, das liegt immer im Auge des Betrachters. Wir haben einfach drauflosproduziert. Bei uns kommt die Musik immer aus dem Bauch heraus. Wir probieren herum und wenn wir uns denken, das gefällt uns, dann lassen wir es so. Es ist am besten, wenn man unvoreingenommen ins Studio geht. Wenn man dort hingeht mit der Vorgabe, so klingen zu wollen wie David Guetta, dann ist das schon zum Scheitern verurteilt.

Ist dieses Laufenlassen also euer Erfolgsrezept?

Gmeiner: In gewisser Weise ja. Aber das hat sich entwickelt. Als wir begonnen haben, hatten wir auch Vorbilder, denen wir nachgeeifert haben. Aber das klappt nie. Man muss irgendwie seinen eigenen Weg finden. Mit Darius & Finlay haben wir diesen Weg gefunden, ohne dass wir das vorher groß geplant haben. Wir haben Nicco getroffen, und diese Synergie hat sich als ideal erwiesen, um das Herz der Menschen zu erwischen. Musik ist kurzlebig. Wir wollen weiter versuchen, möglichst gute Tracks zu produzieren. Solange es läuft, wollen wir die Leute mit gutem Stoff von uns versorgen.

Wovon träumt ihr beide?

Gmeiner: Dass wir gesund bleiben und dass wir in zwei, drei Jahren in Clubs noch unsere Songs spielen dürfen. Das ist das Geilste, was es gibt. Unser Traum ist es, Musik machen zu dürfen.

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