Wandern auf historisch aufgeladenem Boden
Die Idee hatten schon viele vor ihm, die Umsetzung beim vorliegenden Buch ist sehr gelungen und besonders: Mario Goldstein hat die 1400 Kilometer der ehemaligen innerdeutschen Grenze 100 Tage lang zu Fuß erkundet.
Der Autor wanderte damit auf historisch aufgeladenem Boden, denn bis zum Ende der DDR 1989 war der Grenzstreifen schwer bewachtes, lebensgefährliches Sperrgebiet.
Zudem stellte sich Goldstein der eigenen Vergangenheit, da seine eigenen Fluchtversuche in den 1980ern gescheitert waren.
Das "Grüne Band", das den Eisernen Vorhang in den vergangenen 30 Jahren überwuchert hat, ist eine Fundgrube für Entdecker. Da sind die Bewohner dies- und jenseits der früheren Grenze zwischen den Systemen, die ihre teils abenteuerlichen Fluchtgeschichten erzählen. Da sind aber auch die vielfältige Flora und Fauna sowie zahlreiche zeitgeschichtliche Baudenkmäler.
Ausblenden muss man in diesem eigentlich wunderbaren Buch allerdings den fast schon penetranten Zwang des Autors zur Selbstdarstellung. Er hat sich gefühlt auf jedes zweite Foto im Buch "gepresst", was dem Leser nichts bringt und nur aufdringlich ist. (schuh)
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