Rekordeinnahmen und Besucher-Plus
Die Salzburger Festspiele 2013 ziehen Bilanz.
„Wir subventionieren die Republik und nicht die Republik die Salzburger Festspiele“, sagte am Freitag Intendant Alexander Pereira nach seinem zweiten (am 1. September gehen die Festspiele zu Ende) und vor seinem letzten Sommer in Salzburg. Danach wird er an die Mailänder Scala wechseln.
Pereira weiß, dass er alle Salzburger Streithanseln hinter sich vereint, wenn er vor Journalisten erneut erzählt, „dass 2013 1,2 Millionen Euro zusätzlich hereingebracht werden mussten, weil der Budgetgeber die Tariflohnerhöhung nicht bezahlt.“ Die Salzburger Festspiele bekommen von der Republik Österreich 5,4 Millionen Euro, „aber“, sagt Pereira, „wir geben dem Land rein an Lohnsteuer – ohne Mehrwertsteuer, ohne alle anderen Abgaben – 7,5 Millionen zurück.“
Die Salzburger Festspiele werden auch ohne die Anpassung der Tariflöhne zumindest ausgeglichen bilanzieren: wegen des Rekords bei den Karteneinnahmen von 29,115 Millionen Euro, wegen der Auslastung von gut 93 Prozent und wegen des Besucherrekords von insgesamt 286.301 Zuschauern. Festspiel-Präsidentin Helga Rabl-Stadler, die jüngst einen Verlust von einer Million erwogen hatte, will den Rechnungsabschluss im November abwarten, aber Pereira rechnet vor: „Dieser Verlust wurde auf der Basis errechnet, dass die Karteneinnahmen um eine Million übertroffen werden. Nun sind sie um 2,428 Millionen übertroffen worden...“ Darüber hinaus habe der „wahnsinnige Intendant“ (Pereiras Eigendefinition) als künftiger Scala-Chef den Salzburgern angeboten, Produktionen im Wert von 500.000 in Mailand zu übernehmen. In der Budgetierung des Festspiel-Projektes „El Sistema“ wurde obendrein eine „zumindest sechsstellige Reserve“ erwirtschaftet, genauso bei den Konzerten.
Damit seien alle Unstimmigkeiten aus der Welt geschafft, genauso wie der Streit mit den Wiener Philharmonikern, die überlegt hatten, ob mangelnder Wertschätzung zu Festivals nach Südamerika oder Asien abzuwandern. Rabl-Stadler: „Ich glaube, es lag an der Intendantensuche, in der sich die Philharmoniker zu wenig gefragt gefühlt haben.“
Immerhin wird 2014 nun Zubin Mehta die Wiener Philharmoniker dirigieren, wenn die Festspiele den 150. Geburtstag ihre Mitbegründers Richard Strauss mit einem neuen Rosenkavalier würdigen.
Salzburger Festspiele 2013 in Zahlen
280 Vorstellungen: In den Sparten Oper, Konzert und Schauspiel fanden heuer 280 Aufführungen in 45 Tagen und an 14 Spielorten statt.
286.301 Besucher: Es war die höchste Zahl an Gästen seit Gründung der Festspiele vor 93 Jahren. Das entspricht einer Auslastung von gut 93 Prozent.
29,115 Millionen Euro: Die Kartengeldeinnahmen übertrafen alles in Salzburg bisher Dagewesene. Bei dieser Summe fehlt noch der Festspielball am Samstag.
12,12 Millionen Euro: Diese Summe trugen Rabl-Stadler und Pereira von Sponsoren und Mäzenen zusammen. Dazu kommen 2,7 Millionen Euro vom „Verein der Freunde“ der Festspiele. Bund, Land, Stadt und Tourismusförderungsfonds schießen 13,5 Millionen Euro zu.
die Schulden vom Land zurückzahlen!