„Briefe an Julia“: Wo Romeo und Julia sich verliebten
„Briefe an Julia“: (USA 2010, 105 Minuten, Regie: Gary Winick) OÖN Bewertung: Die junge New Yorkerin Sophie (Amanda Seyfried) macht mit ihrem Verlobten Victor (Gael García Bernal) eine Reise nach Verona, jene durch Shakespeares Theaterstück ...
„Briefe an Julia“: (USA 2010, 105 Minuten, Regie: Gary Winick)
OÖN Bewertung:
Die junge New Yorkerin Sophie (Amanda Seyfried) macht mit ihrem Verlobten Victor (Gael García Bernal) eine Reise nach Verona, jene durch Shakespeares Theaterstück „Romeo und Julia“ berühmt gewordene Stadt in Norditalien. Während sie durch die mittelalterlichen Gassen schlendert, kommt Sophie auch am berühmten Balkon vorbei, wo Romeo und Julia sich einst ihre Liebe gestanden. Hier schreiben verzweifelte Frauen verzweifelte Briefe an Julia und fragen sie in Liebesdingen um Rat. Der „Club di Giulietta“, eine Vereinigung aus mehreren Frauen, beantwortet diese Briefe – dies übrigens nicht nur im Film, sondern auch in Wirklichkeit. Sophie macht stante pede bei dem Club mit und findet in der Mauer bei Julias Balkon einen übersehenen Brief aus dem Jahr 1957. Die Absenderin Claire hatte sich als junge Frau in einen gewissen Lorenzo verliebt, ist aber vor dieser Liebe geflohen. Als Sophie ihr 50 Jahre später antwortet, reist Claire – gespielt von einer viel Würde ausstrahlenden Vanessa Redgrave – mit ihrem Enkel nach Verona, um ihre große Liebe wiederzufinden.
Die Romanze erzählt eine Geschichte wie viele andere, die man schon nach wenigen Szenen vorhersagen kann. Gefallen an dem Film finden kann man, wenn man sich auf die schönen Bilder von Verona und der Toskana konzentriert. Auch die Darsteller spielen allesamt ordentlich, darunter Christopher Egan ein charmanter Schwiegermuttertraum, der eine süffisante Ironie in sein Spiel legt. Überhaupt rettet dies den Film: eine Spur Selbstironie. Der Film weiß, dass er kitschig ist, und er genießt es. Und so manche Zuschauer dann wohl auch. (schmet)