"The Green Lie": Der Mist in den Regalen
Dokumentarfilmer Werner Boote zeigt in seinem neuen Werk "The Green Lie – Die grüne Lüge" Erschütterndes.
"Mir wird gesagt, dass ich die Welt retten kann. Alles, was ich dafür tun muss, ist, nachhaltige und faire Produkte zu kaufen. Aber das ist eine Lüge" – so der Einstieg in das neueste Filmabenteuer des Wiener Dokumentarfilmers Werner Boote. Denn wie es eben typisch seine Art ist, versucht er mit naiver Fragestellung und genauem Hinhören das jeweilige Gegenüber zu Aussagen zu verleiten, die so oft verblüffend und auch entlarvend sind.
Diesmal hat er die deutsche Autorin Kathrin Hartmann für sein Projekt gewinnen können. Die beiden ergänzen einander perfekt: Die Expertin kann mit Wissen, Fakten, Zahlen und einem ordentlichen Mundwerk aufwarten. Er ist eher der Fragende – nimmt somit gleichsam die Rolle des Zusehers ein.
Der erste Weg führt die beiden in den Supermarkt. Erschütternd, welchen Mist sie in den Regalen finden. Also noch genauer hinschauen und bewusster einkaufen? Nein, meint Hartmann, man könne die Verantwortung nicht auf uns Konsumenten abschieben. Es müsse klare rechtliche Regelungen für die Konzerne geben. Der Film zeigt in starken, oft schmerzenden Bildern, wie brutal mit Umwelt, Menschen und Tieren zwecks Profit-Maximierung umgegangen wird. Interviews mit Aktivisten, mutigen und gescheiten Leuten erläutern, wie wir angelogen werden – "The Green Lie" ist ein wichtiger Film!
Kino: "The Green Lie – Die grüne Lüge", A 2017, 100 Min.
OÖN Bewertung: