Ausstellungs-Reportage: Im Reich Tutanchamuns
In der von den OÖNachrichten präsentierten Ausstellung "Tutanchamun: Sein Grab und die Schätze" (ab 6. März in der Tabakfabrik Linz) können Besucher die Auffindung des Pharao-Grabschatzes in einer Multimedia-Inszenierung hautnah nacherleben. "was ist los?" hat die Schau vorab in Nürnberg gesehen.
Ich sehe wunderbare Dinge!" Der euphorisierte Ausruf, den der britische Archäologe Howard Carter im November 1922 beim ersten Blick in das Grab von Tutanchamun ausstieß, wurde seither in abertausenden Berichten und Büchern zitiert – und dadurch seiner Magie ein Stück weit beraubt. Beim Gang durch "Tutanchamun – Sein Grab und die Schätze" scheinen die vier Worte Carters aber trotzdem die einzig angemessenen: zu groß die eigene Ergriffenheit, zu nachhaltig das Staunen, das sich beim Anblick der herrlich gearbeiteten Grabbeigaben einstellt.
Konzipiert von den renommierten deutschen Ägyptologen Martin von Falck und Wolfgang Wettengel, nimmt die Ausstellung die Besucher auf eine bis ins kleinste Detail choreographierte Vergangenheitsreise in die Welt der Pharaonen mit. Dabei zeigt die von 6. März bis 29. Juni in der Tabakfabrik Linz zu sehende Schau keine von Museen entliehenen Ausstellungsstücke, also keine Originale.
Detailgetreue Repliken
Vielmehr ließen die Macher der seit 2008 rund um die Welt tourenden Schau etwa 1000 Objekte aus dem Tutanchamun-Schatz – unter anderem die Totenmaske des Teenager-Pharaos, Särge, Statuen, Schmuckstücke, Möbel, Streitwägen, Waffen und Gefäße – von ägyptischen Kunsthandwerkern in fünfjähriger Arbeit maßstabs- und detailgetreue Repliken nachbauen. "Das erlaubt uns, den Schatz in einer Vollständigkeit darzustellen, die mit Originalen niemals möglich sein wird. Wir sind keine Konkurrenz zu den originalen Stücken, sondern bieten eine spannende, wissenschaftlich fundierte Ergänzung", sagt Ägyptologe Wolfgang Wettengel beim "was ist los?"–Lokalaugenschein in Nürnberg.
Das Ziel sei, den "Entdecker-Blick" der Besucher nachhaltig zu schärfen, sie mittels Audioguide, umfangreichen Texttafeln und Videos Schritt für Schritt in ein Abenteuer eintauchen zu lassen, das vor 3300 Jahren den Anfang nahm und vor 92 Jahren seinen Höhepunkt erreichte.
Ein Plan, der aufgeht: Spielerisch und niederschwellig gelingt es "Tutanchamun – Sein Grab und die Schätze" auf diese Weise eine multimediale Brücke zwischen den Jahrtausenden zu schlagen.
Zu Beginn des Ausstellungsrundgangs stellen zwei flott geschnittene Kurzfilme geschickt die turbulente Herrschaft Tutanchamuns mit ihren Intrigen und Tragödien, der nicht minder bewegten Lebensgeschichte Howard Carters gegenüber. Der sensible Entdecker hatte nach zehn Jahren erfolglosen Grabens im "Tal der Könige" kurz vor dem finanziellen Kollaps die Ruhestätte des letzten Vertreters der Herrscherfamilie der 18. Dynastie gefunden.
Was für ein grandioser Anblick sich damals vor den Augen Carters beim Betreten der seit hundert Generationen unberührten Kammern entfaltete, erleben die Ausstellungsbesucher im Anschluss an das Film-Doppelpack hautnah mit. Das erste Mal seit der Entdeckung im Jahr 1922 ist es möglich, die opulenten Kostbarkeiten Tutanchamuns in ihrer originalen Anordnung und Fundsituation, exakt wie diese sich den Ausgräbern verteilt auf die verschiedenen Grabkammern darbot, wieder zu entdecken. Eine faszinierende Perspektive, die einen direkt zurück an Ort und Stelle dieses Jahrhundertfunds "beamt". Die Aufregung wird körperlich spürbar, das Zittern, die Vorfreude, der Reiz des Unbekannten – und nebenbei wird durch den pfiffigen Audioguide noch eine Menge an Daten, Fakten und Hintergründen vermittelt.
Welt des alten Ägypten
Ausgehend von den gigantischen Schreinen aus der Grabkammer, den drei als Ersatzleiber für die Mumie dienenden Särgen und der berühmten Goldmaske lässt der zweite Teil der Ausstellung anhand ausgewählter Repliken einzelner Grabbeigaben die politische, religiöse und soziale Welt des alten Ägypten vor den Besuchern auferstehen.
Das Vorwissen des Einzelnen spielt bei "Tutanchamun – Sein Grab und die Schätze" keine Rolle: Ägypten-Neulinge bekommen eine gewitzt aufbereitete Geschichtsstunde serviert, die sich aber in keiner Sekunde nach Schule anfühlt, und Tutanachamun-Fans werden sich über wissenschaftlich fundierte Texte und umfangreiche Begleitinformationen freuen.
Weitere Infos
Pharao: Der junge Pharao Tutanchamun (~1340 bis 1323 v. Chr.) bestieg bereits als 8-Jähriger den Thron. Er schaffte den Monotheismus ab und führte die alten Götter wieder ein. Er starb an einer Infektion als Folge eines Oberschenkelbruchs.
Entdeckung: Am 4. November 1922 entdeckten Howard Carter und Lord Carnarvon nach jahrelanger vergeblicher Suche das verschollene Grab Tutanchamuns. Es ist das einzige Königsgrab des Neuen Reiches, das nicht geplündert wurde.
Ausstellung: 4,5 Millionen Besucher haben seit 2008 die Ausstellung „Tutanchamun –
Sein Grab und die Schätze“ u.a. in Paris, Seoul und Berlin gesehen. Von 6. März bis 29. Juni ist die Schau in der Tabakfabrik Linz zu sehen. Link zur Tabafabrik
OÖNcard: OÖNcard-Besitzer erhalten zwei Euro Rabatt auf Erwachsenentickets und vier Euro Rabatt auf Familientickets. Es können auch „Zeitfenster“-Tickets erworben werden, die den Einlass zu einem bestimmten Zeitpunkt garantieren – ohne Warten. Tickets gibt’s ab sofort bei der OÖN-Tickethotline 0732 / 7805-805.
(vergoldet)ausstellen lassen, mit einem stecker aufgespiesst auf einer Holzplatte...
auch gerne lassen...
(vergoldet)ausstellen lassen, mit einem stecker aufgespiesst auf einer Holzplatte...
mutierte.....
Ameise tu mal zur Abwechslung was gutes, und stell dein gerippe der Ausstellung zur verfügung.....
für die Allgemeinheit...gell...dann wirst noch berühmt als mumien-Ameise....
gesehen. kann ich nur empfehlen. schau ich mir nochmals an.
leider schon viele jahre zurück (die war auf der schallaburg und wirklich eine sehenswerte sache), also hingehen und etwas antike geschichte inhalieren...ohne MUH, und neugierig bist auch du!
übrigens, die neugier ist DIE triebfeder des menschen, zumindest war es das, vor der einkehr zur digitalen fertigsuppe!
Mit Familie, 2 Kinder (15 + 17Jahre = keine Familienerm.), kommt man auf € 72.- für einen Wochenendeintritt und € 64 für einen Wochentagseintritt. Um ein Gefühl für den Wert dieses Betrages zu bekommen habe ich mir erlaubt umzurechenen - Wochenende rund öS 1.000.- in Worten "eintausend Schilling".
Bleibt nur zu hoffen, dass die Schau diesen Preis Wert sein wird - bei der vorausgegangenen Ausstellung der Terrakotta Armee waren wir vom Preis/Leistungsverhältnis entäuscht.
pepi-pü-musiktheaters wieder rein bringen....
und wirklich sehenswerte Kultur verteuern....
Sei froh, daßd ned Schifoarn tuast
ja auch ca 250 € für 4 Erwachsene ein Wochenende...
geh mal in Barcelona in die Sagrada Familia oder schau dir in Südfrankreich den Pont du garde an.....