Oscar-Pflaster auf die Regie-Wunde von Ben Affleck
Affront oder Skandal – egal, wie man die schmähliche Nichtnominierung Ben Afflecks in der Regie-sparte nannte: Mit dem Oscar, der sein spannungsgeladenes Zeitgeschichte-Drama „Argo“ als besten Film adelte, wurde diese Scharte am Sonntag bei der 85. Vergabe der Academy Awards in Los Angeles ausgemerzt.
Auch Schnitt und adaptiertes Drehbuch führten auf die Straße der Sieger.
Wie schon in den vergangenen Jahren bemühten sich die Juroren um eine ausgewogene Verteilung, anstatt einen Streifen mit Goldmännchen zu überschütten. „Life of Pi“ führt mit vier Oscars die Gewinnerliste an. Mit dem Regiepreis an Ang Lee würdigte die Akademie die Großtat, die angebliche Unverfilmbarkeit eines Bestsellers widerlegt zu haben. Quentin Tarantino wurde für das herausragende Originaldrehbuch zu „Django Unchained“ bedacht – wenigstens eine Annäherung an einen genialen Filmemacher, dem die Auszeichnungen in den Edelkategorien bisher verweigert wurden.
Auf der Strecke blieb Steven Spielberg. Aus elf Nominierungen für „Lincoln“ wurden lediglich zwei Trophäen, für die Ausstattung und für den unschlagbaren Daniel Day-Lewis. Es ist der dritte Hauptrollen-Oscar für den 55-jährigen Briten, der auch als verkrüppelter Maler und Autor in „Mein linker Fuß“ (1989) und als gieriger Öl-Magnat in „There Will Be Blood“ (2007) preisgekrönt ist.
Den Liveticker zur Oscar-Verleihung finden Sie hier als Nachlese.