Auf der Suche nach der verlorenen Leichtigkeit
Österreichs gestutzte "Adler" haben noch zwei Chancen, eine ernüchternde Saison in eine akzeptable zu verwandeln.
Doch dafür braucht es eine Medaille auf dem großen Bakken. Heute (13.30 Uhr) ist Qualifikationstag für die morgige Einzelkonkurrenz (13.30), abgeschlossen werden die olympischen Skisprung-Bewerbe am Montag (13.30) mit dem Team-Event.
Nach den jüngsten Vorstellungen scheint Edelmetall nicht realistisch zu sein. Stefan Kraft landete auf der Normalschanze auf Rang 13: "Ich war ungeduldig, wollte zu viel." Dem 24-jährigen Salzburger ist aber am ehesten eine Leistungsexplosion zuzutrauen.
Es fällt nicht leicht, locker zu sein. Auch deshalb, weil der bis dato letzte Stockerlplatz weit zurückliegt. Am 17. Dezember 2017 war Kraft in Engelberg Dritter gewesen, danach folgten elf Wettkämpfe (inklusive Mannschaft) ohne Top-3-Ergebnis für den ÖSV. Cheftrainer Heinz Kuttin wirkt ratlos. "Wir tun uns in dieser Saison sehr schwer. Warum das so ist, weiß ich nicht. Es hat dieser Sieg gefehlt, dadurch sind wir ins Hintertreffen geraten." Sportlich und emotional.
Vielleicht hilft Ablenkung. Der Coach gönnte seinen Schützlingen zwei freie Tage. Die Athleten waren in diversen "Nationenhäusern" zu Gast und verfolgten Medaillenzeremonien. Auf den Geschmack, selber Edelmetall umgehängt zu bekommen, sind sie gekommen.
Gregor Schlierenzauer wird seinen Hunger nicht mehr stillen dürfen: Kraft, Michael Hayböck, Manuel Fettner und Clemens Aigner bilden das Team für die Großschanze. Schlierenzauer sei es im zweiten Training "leider nicht so gut gegangen", begründete Kuttin, Aigner sei drei Mal besser gewesen.