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Was nach der ÖH-Wahl 2013 geschah: "Es ist was weitergegangen"

10. März 2015, 00:04 Uhr
Was nach der ÖH-Wahl 2013 geschah: "Es ist was weitergegangen"
Die ÖH-Vorsitzenden der Linzer Kepler Uni ergänzen sich: Michael Obrovksy (AG; Wirtschaftswissenschaften) und Nikolaus Doppelhammer (No Ma’am; Mechatronik)

Interview mit ÖH-Vorsitzenden Michael Obrovsky und Nikolaus Doppelhammer Resümee über Erfolge und Erkenntnisse nach zwei Jahren AG und No Ma’am.

OÖNachrichten-Campus: Wie würden Sie die vergangenen zwei Jahre als ÖH-Vorsitzende an der Linzer Johannes Kepler Uni mit einem Wort beschreiben?

Doppelhammer: Herausfordernd. Obrovsky: Es ist was weitergegangen. Das ist aber nicht "ein Wort".

Vor zwei Jahren hätten nur wenige eine Koalition der Aktionsgemeinschaft AG mit der Spaßfraktion No Ma’am erwartet. Ist die Rechnung aufgegangen?

Obrovsky: Aus unserer Sicht auf jeden Fall. No Ma’am hat damals einen Stillstand in der ÖH verhindert, als sie sich bereit erklärt haben, die Füße in die Hände zu nehmen und in den ÖH-Vorsitz zu gehen. Es ist seither einiges passiert. Doppelhammer: Wir waren davor eher passiv, haben den Hickhack zwischen den Fraktionen nur von außen beobachtet. Natürlich haben wir uns gefragt: Sollen wir uns das antun? Aber wir haben viel Neues geschafft, das Klima zwischen den Fraktionen ist extrem gut, die Zusammenarbeit passt.

Nach der Wahl war eines der ersten Ziele, die ÖH zu professionalisieren. In welchen Bereichen ist das gelungen?

Obrovsky: Wir haben eine komplett neue Corporate Identity, haben mit Unterstützung des Rektorats die ÖH-Räumlichkeiten renoviert und uns serviceorientierter gemacht. Wir haben die ganze Organisation durchleuchtet.

Was ist die wichtigste Lehre aus Ihrer ÖH-Tätigkeit?

Obrovsky: Dass die Mühlen der Politik sehr langsam mahlen. Das merken wir beispielsweise beim Semesterticket, bei dem wir versuchen, den Preis für Linzer Öffis für Studierende zu senken. Doppelhammer: Dass es sinnvoll ist, sich im Team abzusprechen, statt Alleingänge hinzulegen. Denn dann übersieht man Dinge. Wir haben gesehen, dass immer etwas Gutes dabei herausgekommen ist, wenn wir es gemeinsam gemacht haben. Obrovsky: Ich habe zum Beispiel immer sehr viele Ideen. Da ist es gut, wenn man mit jemandem darüber redet. Niki ist quasi mein Korrektiv. Doppelhammer: Wir sind halt beide Sturköpfe. Aber wir hören aufeinander. Und das ist gut.

Was war für Sie persönlich der größte Erfolg in der ÖH?

Obrovsky: Dass wir durchgesetzt haben, dass man Master-Kurse schon während des Bachelors machen kann. Wir haben herausgefunden, dass die Studierenden im Durchschnitt 50 bis 60 Prozent länger studieren als Mindeststudienzeit. So sind wir dem "normalen" Maß etwas nähergekommen. Doppelhammer: Aus No-Ma’am-Sicht ist es das ÖH-Sommerfest, für das wir international bekannte Bands holen konnten. Obrovsky: Und wir mehr Gewinn dabei geschrieben haben, ohne die Preise für Tickets und Getränke zu erhöhen.

Haben Sie je bereut, den ÖH-Vorsitz übernommen zu haben?

Doppelhammer: Am Anfang war es viel. Viel Neues. Es hat Zeiten gegeben, da war es mühsam. Wenn man ständig Kritik geerntet hat, Dinge nicht so gut gelaufen sind, wie erwartet. Jetzt läuft es, und man sieht alles auch viel lockerer. Obrovsky: Es stimmt, dass es schwer ist, es jedem recht zu machen. Es bringt einen schon an die Grenzen, wenn man Entscheidungen treffen muss, es gut meint, und trotzdem irgendeine Gruppe immer böse auf dich ist.

Mit welchem Gefühl gehen Sie in den heurigen ÖH-Wahlkampf?

Obrovsky: Mit einem guten. Wir haben viel getan und haben auch noch viel vor: dass man Studium und Beruf noch besser unter einen Hut bekommt, vor allem in den technischen Studien. Oder dass es eine bessere Aufteilung der Prüfungstermine gibt. Doppelhammer: Uns wären neue technische Masterstudien in Verbindung mit der Medizin-Fakultät ein Anliegen. Wir haben zusätzlich heuer die Herausforderung, die ÖH-Wahl abwickeln zu müssen, und zu schauen, dass alles gut über die Bühne geht.

Ziel: Koalition AG – No Ma’am?

Doppelhammer: Wir müssen erst die Wahlergebnisse abwarten, ob sich die Koalition wieder ausgeht. Wenn das Team passt, dann gerne. Obrovsky: Ja, gern.

Haben Sie schon evaluiert, welche Wahlversprechen vom letzten Mal Sie umgesetzt haben?

Obrovsky: Die Master-Kurse während des Bachelor-Studiums. Wir haben die Sommerkurse verdoppelt und erreicht, dass man im Master eine Wahlmöglichkeit zwischen Gender Studies und Ethik hat. Offen wäre das jetzt noch für die Bachelorstudien. Und auch das angestrebte oberösterreichweite Öffi-Ticket fehlt noch. Doppelhammer: Unsere Wahlversprechen waren ja Weltfrieden, Frischfisch für den Uniteich und dreilagiges Toilettenpapier. Beim Toilettenpapier sind wir immerhin in Verhandlungen...

Neue ÖH-Wahlen bringen den PH-Vertretern eigene Rechtsform, Buchhaltungspflicht und mehr Aufwand

Die ÖH-Wahlen werden vor allem für die Pädagogischen Hochschulen (PH) eine ganz neue Herausforderung. Wegen der Umstellungen im Hochschulgesetz muss nun auch die ÖH neu geregelt werden – und das stellt die Vorsitzenden vor ganz spezielle Herausforderungen.

„Bisher wurden die ÖH-Vertreter bei uns jedes Jahr im November neu gewählt. Es war eine reine Personenwahl“, erklärt Katharina Harrer, seit November ÖH-Vorsitzende an der PH OÖ in der Linzer Kaplanhofstraße. Ab jetzt werden die Studierendenvertreter wie an den Universitäten alle zwei Jahre im Sommersemester gewählt. „Das Problem ist, dass unser Studium nur sechs Semester dauert. Wir müssten jetzt also jemanden aus dem zweiten Semester finden, der oder die den Vorsitz für zwei Jahre übernehmen will. Das wird nicht so leicht“, sagt Harrer, die im vierten Semester Deutsch und Geschichte für Hauptschulen studiert.
Schon bisher war es nicht leicht, Studierende für die Arbeit in der ÖH zu gewinnen. „Es ist sich bei der letzten Wahl genau ausgegangen, dass wir genug Leute gefunden haben. Jetzt sind wir 23 im Team. Wir wären froh über mehr Studenten, die mitarbeiten wollen“, sagt sie.

Eigene Buchhaltung notwendig

Außerdem wechselt der Modus von einer Personen- zu einer Listenwahl. „Wir werden aber dennoch höchstwahrscheinlich fraktionsfrei bleiben und uns PH-OÖ-Liste nennen“, sagt die 24-Jährige. Damit falle auch der Hickhack zwischen den Fraktionen – wie an den Unis oft spürbar – weg.

Auch rechtlich ändert sich einiges: „Bisher haben wir alles über die Bundesvertretung in Wien abgewickelt. Jetzt werden wir selbst zu einer Körperschaft öffentlichen Rechts, müssen unser eigenes Budget verwalten und eine Buchhaltung führen. Das wird eine echte Herausforderung“, sagt sie. Zudem müssen nicht nur Studienvertreter gewählt, sondern auch drei Referate gebildet werden. „Es wird unter dem Strich mehr Arbeit“, sagt die engagierte Studentin, die bereits an der Johannes Kepler Universität ihr Jus-Studium abgeschlossen hat.
Sie selbst genießt die Arbeit in der ÖH. „Wir haben eine bunte Mischung an unterschiedlichen Personen in den ÖH-Sitzungen, weil viele Studenten einen vielfältigen Hintergrund haben. Einige haben schon gearbeitet und viel Praxis-Erfahrung, andere kommen direkt von der Schule“, sagt Harrer. Wie viele Stunden sie für die ÖH arbeitet, kann sie nicht genau sagen. Viel macht sie von zuhause aus, weil sie ihre vierjährige Tochter Johanna betreuen muss. Fixe ÖH-Bürozeiten gibt es nicht – „das wird sich mit der Neuwahl aber wahrscheinlich ändern“.

ÖH-Pflichten ernst genommen

Trotz der Doppelbelastung von Studium und Familie nimmt sie viele Aufgaben der ÖH an der PH wahr, wie Fix-Termine mit dem Rektor („Das empfinde ich als sehr wertschätzend“), die Teilnahme in Studienkommissionen, Hearings für neue Professoren oder andere ÖH-Aktionen.

Ihr persönlicher Wunsch für die Wahl: „Ich hoffe, dass sich jemand aus dem zweiten Semester findet, der meine Aufgabe übernimmt. Als Stellvertreterin wäre ich aber gerne noch im Team dabei.“

ÖH-Wahlen an der JKU

Wahl der Österreichischen Hochschülerschaft 2013: Seit 2013 haben AG (sieben Mandate) und No Ma’am (zwei Mandate) an der JKU die Mehrheit in der Univertretung. Die AG war zwar auch bei früheren Wahlen Stimmenstärkste, hatte aber 16 Jahre nicht den ÖH-Vorsitz. Zuvor koalierten die grüne GRAS, die rote VSStÖ und die unabhängige ÖSU.

Neues bei den ÖH-Wahlen 2015: Fachhochschulen und Pädagogische Hochschulen werden eigene Körperschaften und bekommen somit mehr Autonomie (siehe Bericht auf Seite 2 unten). Briefwahl: Wer an den Wahltagen nicht an der Hochschule sein kann, um seine Stimme abzugeben, kann eine Wahlkarte beantragen und seine Stimme auf dem Postweg abgeben.

 

 

 

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1  Kommentar
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( Kommentare)
am 10.03.2015 20:20

Die sollten lieber was studieren, als hier einen auf große Politiker zu machen...

Bin schon gespannt, wo man die dann in den Parteien unterbringt.

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