"Grünes Öl" soll Zukunft der Ölheizungen sichern
WIEN. Fachverband Energiehandel testet CO2-neutrales Produkt – Es soll 20 Milliarden Euro sparen
Ölheizungen stehen in Österreich auf dem Abstellgleis. Die Regierung will sie ab 2020 in Neubauten verbieten und den Bestand von derzeit 600.000 bis 2030 halbieren. In Oberösterreich gilt heuer ab 1. September ein Verbot von Ölheizungen in Neubauten.
Der Fachverband Energiehandel der Wirtschaftskammer Österreich stemmt sich gegen ein gänzliches Aus. Nicht die Ölheizung sei das Problem, sondern das fossile Öl, das darin verbrannt wird, heißt es. Deshalb testet der Fachverband eine Alternative. Dabei handelt es sich um CO2-neutrales Öl, das aus Abfällen wie Fetten und Reststoffen gewonnen wird. "Hydrotreated Vegetable Oil" (HVO), das "grüne Öl", wird bisher nur als Beimischung zum Treibstoff für Autos verwendet. Es entspreche aber den geforderten Grenzwerten oder liege deutlich darunter, sagt Jürgen Roth, Obmann des Fachverbandes.
Würde HVO flächendeckend eingeführt, müsste man vorhandene Ölheizungen nicht ersetzen, so das Argument. Zudem fielen Umrüstungskosten von 20 Milliarden Euro für den Umstieg auf andere Heizanlagen weg.
Einführung 2025 möglich
Es gehe darum, den Ruf des Energiehandels als "böse und fossil" abzuschütteln und Förderungen beanspruchen zu können, sagt Roth. Bis 2025 könnte das CO2-neutrale Öl in Österreich eingeführt werden, erwartet er. Es wären rund 800.000 Tonnen pro Jahr nötig, um fossiles Heizöl zu ersetzen.
Verständliches Eigeninteresse der Branche, aber völlig unrealistisch. Woher sollen die Altspeiseöle und Fette für 800.000 Tonnen Heizöl kommen? Die werden jetzt schon verwertet, z.B. für Biodiesel. So viel Schnitzel und Pommes können wir niemals essen!
https://www.bmnt.gv.at/umwelt/luft-laerm-verkehr/biokraftstoffbericht.html
Ähnlich argumentiert übrigens auch die Gaswirtschaft mit "Green Gas".
Weil die Energiewende nur funktioniert, wenn das Gesamtbild im Auge behalten wird, sind gute Energiestrategien und neutrale Information so wichtig!