"Wer schickt Verpackung für Kühlschrank zurück?"
WIEN. Wellpappe: Kritik an EU-Verpackungsverordnung
"Packaging & Packaging Waste Regulation (PPWR)": So heißt eine geplante Verordnung, zu der die EU-Kommission im November 2022 einen Entwurf vorgelegt hat. Die Behörde will den Ressourcenverbrauch durch Verpackungen in der EU senken und deren Recyclingfähigkeit verbessern.
Bei Industriebetrieben, Verbänden und Interessenvertretungen formiert sich Widerstand gegen die Pläne aus Brüssel. Die Wellpappe-Industrie stößt sich an verpflichtenden Mehrwegquoten. "Wir unterstützen die übergeordneten Ziele, um die Kreislaufwirtschaft zu stärken. Aber pauschalierte Mehrwegquoten halten wir weder für gerechtfertigt noch ökologisch vorteilhaft", sagte gestern Stephan Kaar, Sprecher des Branchenverbands Forum Wellpappe Austria. Der Verband vertritt 2000 Beschäftigte in Österreich, zu den Mitgliedsfirmen zählt etwa Mondi Grünburg im Steyrtal.
In der Praxis seien Mehrwegquoten laut dem derzeitigen EU-Verordnungsentwurf kaum umzusetzen, kritisierte Kaar. Das betreffe zum Beispiel Transportverpackungen für Haushaltsgroßgeräte, die auch aus Wellpappe bestehen. Laut EU soll die Mehrwegquote hier ab 2030 bei 90 Prozent liegen. Kaar: "Wer schickt schon die Verpackung für seinen Kühlschrank zurück?" Dies sei zeit- und kostenaufwendig – für Kunden, Lieferanten und Hersteller. Ablehnend reagiert die Wellpappe-Industrie auch auf das generelle Verbot für Obst- und Gemüseverpackungen bis 1,5 Kilogramm, das ab 2040 gelten soll. Statt Mehrwegquoten könne man die konkrete Ökobilanz von Verpackungen heranziehen.
Höhere Preise treiben Umsatz
Wellpappe ist ein Zellstoffprodukt, die Herstellung ein komplexes industrielles Verfahren. Wichtigster Rohstoff ist Papier bzw. Holz. Rund 46 Prozent der Produktionsmenge von Wellpappe in Österreich machten Lebensmittelverpackungen aus, sagte Steirerpack-Chef Franz Grafendorfer. Dahinter folgten Verpackungen für Maschinen, Möbel, Elektronik, Autoteile.
2022 ging der Absatz wegen der gesunkenen Konsumlaune ab der zweiten Jahreshälfte um 6,1 Prozent auf rund 995 Millionen Quadratmeter zurück. Der Umsatz stieg um 21,6 Prozent auf 740 Millionen Euro. Branchenverbandssprecher Kaar führt das größtenteils auf höhere Kosten für Papier und Energie zurück, die Betriebe an Kunden weitergaben.
Wer kommt auf solche Ideen? Ich würde es ja noch verstehen, wenn es keine Möglichkeiten für eine Entsorgung gibt, aber jeder, wirklich jeder hat eine Altpapier oder Plastiktonne bzw. gelben Sack in seinem Umfeld. Und wer nicht imstande ist, die Wertstoffe dort rein zu werfen, wird sie auch nicht zur Post tragen...
Stellen Sie sich das mal vor, die EU regelt mit ihren Verordnungen nicht nur Dinge in Österreich, sondern für alle Mitgliedsstaaten. Und jetzt kommts! Nicht überall in Europa ist ein derartiges dichtes Altpapiersammelsystem etabliert. Nebenbei bemerkt, dieses dichte Sammelsystem in Österreich sorgt dafür, dass die Altpapierpreise in Österreich auch recht hoch sind, weil die Sammelstruktur sehr kostenintensiv ist. Sachen gibt's!
Stellen Sie sich das mal vor. Mehrweg ist trotzdem nicht immer sinnvoll, auch wenn es in einem Land ein weniger dichtes Altpapiersammelsystem gibt. Sachen gibt's!
Warum kümmert sich die EU nicht um wirklich wichtige Dinge?
Zigtausende bestens bezahlte Beamte verbreiten nur unsinnige heisse Luft.
das einzig wirklich Gute an diesem Verein ist der Euro und der Wegfall der Grenzkontrolle innerhalb der Gemeinschaft beim Reisen.
Wobei es an den Außengrenzen auch damit vorbei ist - siehe Migrantenströme.
Mit ihrer Qualifikation (Produktion heißer Luft) könnten sie nahtlos eine Karriere dort beginnen, statt das Forum zuzumüllen……
Mei...
dann fangens gleich bei sich an. Oder schreiben zur Sache, wenn sie dazu fähig sind..
Immer mehr Vorschriften und Verordnungen, und die Politik wundert sich über steigende Preise.
Man sollte bedenken, wie viele Energie-, Verkehrs-, Qualitäts-, Sicherheits-, Risiko-, Umwelt-, Arbeitssicherheits-, Abfall-, Nachhaltigkeits- und sonstige Beauftragte es bereits in Unternehmen gibt und diese müssen auch regelmäßig weitergeschult werden. Vieles ist ja sinnvoll und bringt Vorteile, aber die Politik sollte den Ball etwas flacher halten und nicht ständig weitere Vorschriften und Verbote erfinden.
Gescheiter wäre mal mit der Plastikverpackung auf die Bremse zu steigen
Tomaten im Karton und mit Plastik zusätzlich verpackt und solche Dinge gibt es ohne Ende....................
Traurige Gestalten aus Brüssel regeln unser Leben.
Ich regle mein Leben zum Großteil selber. Dies ist auch keim Problem, man muss dann aber Abstriche machen. Wenn mir ein Produkt, inklusive Produktion und Entsorgung, nicht passt, dann kaufe ich es nicht.
Super Kommentar. Genau so ist es. Wir brauchen mehr Eigenverantwortung. Permanent jammern und nach dem Staat rufen, aber sich dann über immer mehr Vorschriften wundern, passt nicht zusammen.
Eigenverantwortung, echt super...
Man sollte aber trotzdem auch den Lebensmittelhändler auf die Finger schauen, was bestellt wird- in Übermaß.
Zu Ostern waren in einem Geschäft einige Steigerl Erdbeeren mit -25% Pickerl angeklebt.
Und nach Ostern waren genau diese Steigerl wieder so oft bestellt wer weiß, woher diese Erdbeeren noch waren.
Oft bedarf es halt einer Erwachsenenvertretung.