Strom und Gas durchs Mühlviertel: Neos kritisieren Landesrat Achleitner

LINZ. Die geplanten Infrastrukturprojekte 110-kv-Leitung und WAG Loop lassen die politischen Wogen in Oberösterreich hochgehen. Die Neos bekritteln die Vorgangsweise von Schwarz-Blau im Land, Energielandesrat Markus Achleitner weist die Kritik zurück.
Eine gemeinsame Trasse für den Bau einer Gasleitung und einer 110-kv-Erdkabelleitung durch das Mühlviertel brächte keine Synergien und keinen Zeitgewinn: Das ergab, wie Ende Mai in den OÖN berichtet, eine Prüfung der energiewirtschaftlichen Planungsbehörde der Abteilung Umweltschutz beim Land. Darum würden die Projekte unabhängig voneinander realisiert werden, hieß es damals.
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Darauf schossen sich heute, Mittwoch, die Neos bei einem Pressegespräch in Linz ein. Klubobmann Felix Eypeltauer und Energiesprecherin Karin Doppelbauer nannten "das Verhalten von ÖVP und FPÖ eine demokratiepolitische Farce". Die in Oberösterreich an der Spitze stehenden Parteien hätten im Ausschuss für Standortentwicklung bekräftigt, keine abweichenden Expertenmeinungen zuzulassen. Das habe eine "sachliche und differenzierte Debatte und Projektabwägung verhindert", sagte Eypeltauer.
Mit den Neos-Politikern traten beim Pressegespräch die aus Deutschland stammenden Energieexperten Heinrich Brakelmann und Markus Pöller sowie Rudolf Niederwimmer, Obmann der IG Landschaftsschutz Mühlviertel, auf. Brakelmann und Pöller sagten, eine Bündelung der Infrastruktur bringe Vorteile, weil weniger Waldfläche gerodet werden müsse, sie im Kostenvergleich mit einer Freileitung ebenbürtig abschneide und zudem eine höhere Versorgungssicherheit biete.
Ausreizen gerichtlicher Instanzen?
Niederwimmer sagte, Grundstücksbesitzer und Gemeinden verwehrten sich nicht gegen eine neue Leitung. Ein Erdkabel sei aber die bessere Alternative. Man scheue nicht davor zurück, alle gerichtlichen Instanzen auszuschöpfen.
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Das Ressort von Energielandesrat Markus Achleitner verweist auf OÖN-Anfrage auf das Prüfungsergebnis der Planungsbehörde der Abteilung Umweltschutz, wonach die Infrastrukturbündelung "aufgrund technischer, wirtschaftlicher und sicherheitstechnischer Bedenken" nicht empfohlen werde.
Das Verlegen von Leitungen in einer gemeinsamen Künette sei weder regelkonform noch genehmigungsfähig, verweist Achleitner auf die Ergebnisse von APG, Gas Connect, Netz Oberösterreich und Linz Netz. Beide Projekte zu koppeln, führe zu zeitlichen Verzögerungen.
Ist ja eine wohltuende Abwechslung, wenn sich eine Partei für die Landbevölkerung einsetzt. Eine andere Partei schreibt sich das nur auf die Fahnen. Gearbeitet wird nur für den eigenen Posten. Die NEOS haben im Herbst meine Stimme, das ist fix.
Wenn dafür ÖVP- Klientel höhere Gewinnausschüttung erwarten kann, wirds wohl kein Problem sein,
Der Achleitner ist halt ein tüchtiger Politiker und rechnen kann er auch!
Bevor de Achleitner ein neues Projekt beginnt sollte er mal die 800 Arbeitsplätze in Ohlsdorf vorzeigen.
Und eine rechtmäßige Projektabwicklung
Woanders wirst vom Dienst suspendiert, bis alle Richtigkeit belegt ist
Oft weiß man nicht, wem man glauben soll. „Experten“ gibt es erfahrungsgemäß für jede Meinung.
Erdkabel verursachen keine „Augenschmerzen“. Manche Menschen sind da wohl sehr empfindlich.
Aber dass Erdkabel die umweltfreundlichere Lösung sein sollen, scheint doch sehr fraglich. Man muss sich nur die Baustellenbilder der Nord-Süd-Stromtrasse in Deutschland ansehen. Die erforderlichen Erdarbeiten sind gewaltig und auch später müssen Schneisen mit mehr als 30 m Breite freigehalten werden. Zu alledem kommen auch Untertunnelungen von Flüssen, Bahnstrecken und Straßen. Billig kann das alles nicht sein. Und Reparaturen irgendwo in der Prärie sind später eine enorme Herausforderung mit starken Eingriffen in die Natur.
Als Normalbürger wünscht man sich objektive Informationen von „neutralen“ Experten. Aber wo gibt es diese Informationen?
Also die Nord- Süd Trasse ist eine HGÜ (Hochspannungs- Gleichspannungs Übertragung) mit 4 GW Stromtragfahigkeit, also ein Mammutprojekt. Diese Projekt mit dem geplanten 100 KV Projekt im Mühlviertel zu vergleichen finde ich nicht sinnvoll, da die Übertragungskapazität viel geringer ist. Auch die Breite bei einer Erdkabellösung im Mühlviertel wäre sehr viel geringer als bei dem großen Projekt in Deutschland.
Mit den Abstandsregeln zwischen Wasserstoff/Gasleitungen und "nur" 110 kV wird die Schneise ähnlich breit...
Der alternative Vorschlag im Mühlviertel ist ein System 110kV und wenn dann wird halt die ohnehin schon recht breite Gastrasse bissl breiter genau.
Die Leitungen werden noch dastehen,wenn die jetzigen Politiker schon lange weg sind.
Unsere Nachfahren werden uns für den sinnlosen Verbrauch der Landschaft verfluchen.
Aber gestrige Lösungen für morgen sind alles,was der Energielobby und den sie repräsentierenden Politikern einfällt.
Bei den nächsten Wahlen könnten wir zeigen,was uns wichtig ist: ein Ende der oligarchischen Strukturen und mutige Zukunftspolitik.Hoffentlich ist es für das Mühlviertel dann nicht zu spät.
Constance Schuchlenz
Erdkabel verursachen mehr "sinnlosen Verbrauch der Landschaft" als zeitgemässe Freileitungen. Denn egal wie hoch die Spannung: Bei Erdkabel benötigt man immer eine Schneise (Breite abhängig von der Spannung), die nur mit Gras (und Unkraut) bewachsen sein darf. Bei entsprechender Masthöhe (ab 35m oder 40m) kann die Landschaft unterhalb der Leitung - ausgenommen an den Tiefpunkten zwischen 2 Masten - erhalten bleiben.
Der Vorteil eines Erdkabels ist die geringere Störanfälligkeit. Diese korrespondiert mit einer höheren Störungsdauer, da die defekte Stelle ausfindig zu machen wesentlich zeitaufwendiger ist.
Aus meiner Sicht sind Erdkabel in mehr oder minder dicht verbauten Gebieten vorzuziehen, auch weil Kontrollschächte in kürzeren Abständen ohne grosse Schwierigkeiten möglich sein dürften. Auf dem "offenen Land" und speziell in gebirgigen Regionen halte ich Freileitungen nicht nur für kostengünstiger, sondern auch für landschaftschonender.
Wie bringen sie die Stromleitungen auf die Masten, wenn darunter der Urwald wuchert ?
Nur die Maststandorte müssen eine Zufahrt haben. An den Masten werden Rollen befesteigt. Dann zieht man mit Hilfe eines Hubschraubers Seile in den Rollen ein. Mit den Seilen werden dann die Leiterseile eingezogen und an den Isolatoren befestigt, dann die Rollen entfernt.
Ist das bei dem Projekt wirklich so eingereicht? Also überall wo auch nur ein Baum steht, da wird mit dem Hubschrauber gearbeitet? Oder nur an einer Stelle im Projekt?
Bei der Erneuerung der 230 kV-Leitung St. Peter-Ernsthofen vor wenigen Jahren wurde beim Seilzug fast überall mit dem Hubschrauber gearbeitet. Das geht am schnellsten.
Ok das heißt es ist so nicht eingereicht worden im Mühlviertel? War es bei Leitung St. Peter- Ernsthofen so in den Einreichunterlagen (also mit Hubschrauber)?
Ja es ist wirklich unverständlich dass in Linz 2 Systeme 110kV und 2 Systeme 220kV wirklich in der Stadt im dicht bebauten Gebiet in der Neuen Heimat realisiert werden sollen (zB. Spindelbaumweg; Im Breitland).
Beteiligungen sind in der heutigen Zeit auf allen Netzebenen nicht mehr notwendig! Dem Erdkabel gehört die Zukunft! Lächerlich ist der Passus "gemeinsame Kunette ist nicht möglich" ! Das weiß ein Elektrikerlehrling schon im 1. Lehrjahr! Darum gibt es Mindestabstände die kein Problem sein können!
Freileitungen
Die Zukunft des Erdkabels sehe ich in verbauten Gebieten. Freileitungen sind - bei entsprechenden Masthöhen - im "offenen Land", speziell auch in gebirgigen Regionen nicht nur kostengünstiger, sondern auch landschaftschonender.
Ja es ist wirklich unverständlich warum in Linz Freileitungen auf Hochspannungsebene und Höchspannungsebene errichtet werden sollen (in der Neuen Heimat).... Also nicht nur in verbauten Gebieten, sondern sogar in der Stadt!
In der Politik scheint es zu wenig Bewußtsein zu geben, wieviele Wähler man aufgrund von suboptimal geplanten Infrastrukturprojekten vergraulen und damit für lange Zeit oder für immer verlieren kann. In Bezug auf Stromleitungen muss man konstatieren: Erdkabel sind einfach mittlerweile eine technische Standardlösung bis zur Höchspannungsebene. Wer Freileitungen propagiert gewinnt überhaupt keine Wähler! Umgekehrt betrachtet: Es ist völlig schleierhaft warum eine Partei derart massive Wählerverluste in Kauf nimmt, nur um irgendwelchen Netzbetreibern zu erlauben, dass sie auch im 21. Jahrhundert noch Freileitungen zu errichten dürfen. Man gräbt diese Leitungen einfach ein und dann verliert man mit so einem einfach zu lösendem Thema nicht derart viele Wählern! Es ist ja nicht wie bei Windrädern, welche man halt NICHT eingraben kann.
Ist Hr. Achleitner der eigentliche Landeshauptmann oder doch nur "Hans Dampf in allen Gassen"?
Andersherum - ist Hr. Stelzer regierender Landeshauptmann oder doch nur Repräsentant?
Also wen wählt man eigentlich wenn man ÖVP wählt?
Das sollten sich die ÖVP-Wähler einmal fragen.
Jedenfalls wählen sie auch die FP mit ...
Warum die VP massive Wählerverluste in Kauf nimmt ?
WEILS EH SCHAU WURST IST !
Ich würde Erdkabel in schützenswerten Landschaften nicht befürworten. MIr genügen schon die hässlichen Schneisen, die für Schipisten geschlagen werden. Wiewohl: Vielleicht könnte man diese Schneisen für die Verlegung von Erdkabeln verwenden?
Man plant die Erdkabeln deswegen auch nicht in diesen Gebieten und gräbt diese außerhalb der Schutzgebiete ein. Es ist unverständlich warum dies in Oberösterreich nicht so geplant wird.
Ich weis jetzt nicht was der Hr. Achleitner jetzt meint mit dem Satz: "Das Verlegen von Leitungen in einer gemeinsamen Künette sei weder regelkonform noch genehmigungsfähig, verweist Achleitner auf die Ergebnisse von APG, Gas Connect, Netz Oberösterreich und Linz Netz."
Die GEMEINSAME Künette finde ich aber lustig. Es gibt eine österr. Norm, dass ein Erdkabel in einer EIGENEN Künette in einem Mindestabstand von 5m zur Gasleitung verlegt werden kann.
Eventuell sollte er sich bei seinen Untergebenen in der Energie AG schlau machen. Die können ihm das sicher erklären, immerhin haben diese an dieser Norm mitgearbeitet.
Falsch RudolfN:
Nicht der Bademeister, sondern "seinen Untergebenen in der Energie AG" sind wie Anschaffer!
Für welche Spannungsbereiche gilt das? Ist da auch schon berücksichtigt, dass durch die WAG-Loop künftig auch Wasserstoff durchgeleitet werden soll?
nach dem Motto: Drüberfahren und aus. Was kümmern uns schon Bedenken und Alternativen.
Und die Meinung anderer kümmert uns schon gar nicht.
Die FPÖ hat in dieser Causa nicht das geringste zu entscheiden. Diese Vorgehensweise ist allein Sache der ÖVP, insbes. des LR Achleitner und LH Stelzer.
Falsch, ist eine Entscheidung der Netzbetreiber und nicht der Politik. Ist gesetzlich geregelt und sollten daher auch die Neos wissen…außer man möchte halt bewusst anpatzen.
ja natürlich ist das gesetzlich geregelt. Die Norm ÖVGW GB430, an der übrigens die Strom- und Gasnetzbetreiber maßgeblich mitgearbeitet haben, schreibt vor, dass zwischen einer Strom- und Gasleitung ein Abstand von 5 m einzuhalten ist. Wenn jetzt die Herrschaften sagen "was interessiert mich mein Geschwätz von Gestern" dann ist das halt bezeichnend für die österr. Verhaberung von Politik und Energiewirtschaft. Achleitner ist Aufsichtsratschef der Energie AG, sollte sich entweder aus der Politik oder auss der Energie AG wegen Befangenheit zurückziehen.
Ist eine fachliche Entscheidung der Netz OÖ mit der Linz Netz, Tochter der Linz AG. Die Netzbetreiber in ganz Österreich unterliegen der Aufsicht der e-Control und sind bewusst weisungsfrei.
in welcher Traumwelt leben Sie eigentlich? Weisungsfrei? Achleitner ist Aufsichtsratsvorsitzender der Energie AG. Die E-Control ist bloß ein Abnick- und Statistik-Institut.
Sei Sie so nett und treten aus Ihrer Anonymität heraus - bei welchem Netzbetreiber sind sie beschäftigt?
Ihre IG-MV Weisheiten stimmen halt fachlich einfach nicht, aber wenn man sich verlaufen hat ist der Weg zurück zur Realität halt oft schwierig..,
Wer sind SIE eigentlich mit richtigem Namen? Woher haben Sie Ihr angebliches Wissen? Trauen Sie sich das sagen?
nur teilweise richtig. Den Ausschuss haben sie in Nibelungentreue mitabgedreht.
Frage wer ist Eypeltauer? Ein Experte für alles??
nanana - Experten waren Dr. Pöller und Prof. Dr. Brakelmann. Das sind internationale Experten, nicht nur Deutschlandweit.
Die beiden Experten haben auch hingewiesen, dass in Österreich "gelöschte" Netze verwendet werden (hat im Störfall/Erdschluss Vorteile). Für längere Erdstrecken wären somit auf beiden Enden teure und verlustbehaftete Trenntrafos erforderlich.
Frage wer ist MartinH? Ein Suderant für alle Fälle?
"Die in Oberösterreich an der Spitze stehenden Parteien hätten ... bekräftigt, keine abweichenden Expertenmeinungen zuzulassen..."
Na servas!
So nach dem Motto: "Mir san mir- wir schoffen an"- andere haben nix zu sagen.
Wenn es so ist, ist es tatsächlich unverschämt
WEG mit diesem Achleitner (abwählen), weg mit dieser Schwarz-Blauen Landesregierung !