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Prominente Mitstreiter im Kampf gegen Flächenfraß

13. August 2020, 00:04 Uhr
Prominente Mitstreiter im Kampf gegen Flächenfraß
Allianz gegen Bodenverbrauch: Tobias Moretti (von link) Kurt Weinberger, Franz Welser-Möst Bild: HV

SALZBURG. Allianz gegen Bodenverbrauch der Hagelversicherung will die weitere Verbauung landwirtschaftlicher Gründe verhindern.

SALZBURG. Im Vorjahr wurden in Österreich täglich 13 Hektar Boden verbaut. Das entspricht der Fläche von rund 20 Fußballfeldern. Diesen "Flächenfraß" will der Vorstandsvorsitzende der Hagelversicherung, Kurt Weinberger, stoppen. Dazu hat er gestern zwei prominente Mitstreiter bei einem Pressegespräch in Salzburg präsentiert: den Dirigenten Franz Welser-Möst und den Schauspieler Tobias Moretti.

Moretti, der derzeit in Salzburg als "Jedermann" auf der Bühne steht, sieht vor allem die Versorgung Österreichs mit regionalen Lebensmitteln gefährdet: "Wir legen unsere Lebensmittelversorgung in Schutt und Asche und sägen damit am Ast, auf dem wir sitzen", sagte der Schauspieler.

Gerade in Krisenzeiten würden die Österreicher mehr Wert auf den Konsum von regionalen Lebensmitteln legen, man mache sich aber mit dem hohen Flächenverbrauch immer stärker von ausländischen Lieferanten abhängig, sagte Moretti. "Ganz abgesehen vom Wahnsinn, ständig unsere Grün- und Ackerflächen in Bau- und Industrieland umzuwidmen." Es gebe ja kein Zurück mehr. "Braucht wirklich jedes Dorf sein eigenes Shoppingcenter?"

Für den Stardirigenten Welser-Möst geht nicht nur landwirtschaftlich nutzbarer Boden verloren, sondern auch die "Seele unseres Landes". "Die Kultur Österreichs, die Musik, die Salzburger Festspiele, aber auch die wunderschöne Landschaft wird auf der ganzen Welt geschätzt und geliebt", sagte Welser-Möst. Mit jedem Quadratmeter Boden, der in Beton vergraben wird, sterbe auch ein Teil dieser Identität. "Wir brauchen den Boden, einerseits für unser tägliches Brot, andererseits für unsere Seele", sagte Welser-Möst. Studien zeigten, dass Kinder, die in einer ungünstigen Umgebung im Sinne von verbauter und zubetonierter Fläche aufwuchsen, im späteren Leben vermehrt zu Aggressionen neigten, so Welser-Möst.

Kartoffeln bald aus Peru?

Hagelversicherungs-Chef Weinberger kämpft schon seit Jahren für den Erhalt unserer Böden. Er verwies auf die Gefahr für die Selbstversorgung Österreichs mit Lebensmitteln. Beim Brotgetreide liege der Selbstversorgungsgrad Österreichs bei 86 Prozent, bei Kartoffeln bei 80 Prozent und bei Gemüse nicht einmal mehr bei 50 Prozent, so Weinberger.

Die im Vorjahr verbauten 13 Hektar pro Tag entsprächen dem Fünffachen des Zielwertes von 2,5 Hektar, der bereits 2002 in der Nachhaltigkeitsstrategie der Bundesregierung festgeschrieben wurde.

Deren Umsetzung müsse oberste Priorität eingeräumt werden, so Weinberger. Nur durch "kluge Raumordnungspolitik", durch Nutzung von vielen leer stehenden Immobilien und durch eine Stärkung der überregionalen Raumordnung könne dieser "negativen Entwicklung entgegengewirkt werden", so Weinberger.

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15  Kommentare
15  Kommentare
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thukydides (1.204 Kommentare)
am 15.08.2020 11:47

Und so die Bodenspekulation noch stärker anheizen und die ungleichen Verhältnisse zementieren. Wie im Mittelalter.

Witzig, gerade Salzburg ist ein extrem ungerechtes Land, was Boden betrifft.

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cyrill24 (670 Kommentare)
am 14.08.2020 12:00

Bei uns in Taiskirchen im Innkreis hat man auch wieder in der "Oanschicht" Grünland in Dorfgebiet umgewidmet auch einige Häuser wurden gebaut wo es keinen Kanal usw gibt und wo ein "Normal" Sterblicher keine Baugenehmigung bekommt!!!!

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Selten (13.716 Kommentare)
am 13.08.2020 11:26

Schon jetzt ist leider der Anteil jener, die sich kaum mit Österreich und dem Gedanken der Regionalität identifizieren, sehr hoch, das sollten Hagelversicherung, Welser-Möst und Moretti bedenken.

Zur klugen Raumpolitik:
In Wien kaufen Insider mit guten Kontakten Ackerland, das noch nicht umgewidmet ist, auf Vorrat. Warum wohl?

Dazu war am 21.5.19 zu lesen "Wiener Baupolizei im Visier der Kontrollore“: Der Stadtrechnungshof rügte „Nahverhältnisse zwischen Beamten der Baupolizei und einigen Baufirmen“. Wortwörtlich: „dass eine konkrete Nahebeziehung zwischen den Dienstpflichten und der ausgeübten Nebenbeschäftigung besteht…Zu bedenken dabei ist, dass in den vorliegenden Fällen somit Zweifel an der völligen Unbefangenheit (. . .) stichhaltig begründet werden können.“

Ich denke, die Politik plant, uns Hühnern gleich in Batterien unterzubringen, zu einem Preis, als seinen diese aus Gold, und das Futter, das wir dort bekommen werden, wird Insektennahrung sein.

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Selten (13.716 Kommentare)
am 13.08.2020 11:29

Die rasche Verleihung von Staatsbürgerschaften, gewünscht von Soros, Van der Bellen, Frau Merkel etc, beschleunigt das explosionsartige Ansteigen einer Bevölkerung, der der Staat, der sie aufgenommen hat, herzlich egal ist. Österreich ist für diese Leute nichts anderes als Schweden oder Deutschland, wo sich der andere Teil der Verwandtschaft niedergelassen hat.

Auch auf diese Weise wird die Destruktion der Nationalstaaten vorangetrieben.

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LASimon (11.374 Kommentare)
am 13.08.2020 11:09

Es ist schwer einzusehen, warum an so gut wie jedem Ortsrand ein bis zwei Supermärkte stehen müssen. Noch schwerer einzusehen ist aber, warum jede Menge Parkplätze drumherum vorgesehen sind. Die kann man so gut wie überall unter die Erdoberfläche bzw auf das Dach der Supermärkte verlegen.
Das gilt natürlich nicht nur für Supermärkte. Wenn Herr Porsche in Anger (Obb.) ein wunderschönes Museum für Blechspielzeug bauen lässt, muss er doch nicht ein Vielfaches der Grundfläche des Museums für Parkplätze verbauen. Die gehen locker in 2 bis 3 Tiefgeschossetagen.

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demeter (932 Kommentare)
am 13.08.2020 10:26

Ich "gratuliere" der Gemeinde St.Marienkirchen/Schärding zum Bau eines Logistikzentrums, dass 17 ha beste Ackerfläche für immer versiegelt.

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LiBerta1 (3.293 Kommentare)
am 13.08.2020 10:20

Als ich zur Schule ging, lernten wir, dass Österreich 6 Mio Einwohner hat. Inzwischen sind es um die Hälfte mehr. Dieses Mehr an Menschen möchte nicht in Höhlen wohnen. Sie verbrauchen Grund und Boden fürs Wohnen, Arbeiten, Einkaufen, Autofahren, Vergnügen, ...

Es genügt nicht, ganz laut zu schreien, was wir wollen. Wir müssen auch die Basis dafür schaffen, dass das Ziel möglich ist. Wir müssen uns entscheiden, ob wir mehr Einwohner oder mehr Grünflächen haben wollen. Beides geht nicht.

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schubbi (2.994 Kommentare)
am 13.08.2020 10:43

Dann müssen sie sich mal die Zweitwohnsitze und Leerstände anschauen - alle haben soviel Geld und nur Immobilien sind gefragt. Hier gehört der Hebel angesetzt

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Selten (13.716 Kommentare)
am 13.08.2020 11:03

Ich fürchte, es ist geplant, die "Geflüchteten so lange hier zu behalten, bis sie sich den Rechtsanspruch auf Verleihung der Staatsbürgerschaft erseessen haben. Dann ist der point of no return erreicht und Österreichs Bevölkerungszahl wird sich stetig und rasend ehöhen, die Preise für Grundstücke, Wohnraum und Lebensmittel auch.

Wir werden Zustände bekommen wie ehemals, als sogenannte Bettgeher sich zu mehreren eine Schlafstelle mieteten und diese im Turnus benützen.

Das Staatsbürgerschaftsgesetz gehört novelliert, denn bei Flüchtlingen ist anzunehmen, dass sie nach Wegfall der Fluchtgünde wieder dorthin wollen, woher sie gekommen sind, womit sich die Verleihung erübrigt.

Auch das Kindergeld gehört überdacht. Es war als Anreiz zum Kinderkriegen gedacht und diesen braucht es bei Leuten, die dies ohnehin als obersten Lebenszweck sehen, ja wirklich nicht.

Und bei beidem muss es egal sein, was die D€U dazu meint.

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LASimon (11.374 Kommentare)
am 13.08.2020 11:04

Ich weiss nicht, wann Sie zur Schule gingen. An 6 Millionen Einwohner in Ö kann ich mich (Jg. 1948) aber nicht erinnern.

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schubbi (2.994 Kommentare)
am 13.08.2020 10:17

Der Tiel "Kampf" gegen Flächenfraß ist super !
Die Frage ist wer oder was muss hier bekämpft werden ?
Gegen diejenigen die in diesem Fall wirklich BEKÄMPFT werden sollten - gegen die traut sich kein Normalsterblicher aufzumucksen. Leider sind die Österreicher keine Kämpfer, sondern Kuscher und Hosensch....... - Hauptsache mir gehts gut! Hinter mir die Sintflut!

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FranziGut (445 Kommentare)
am 13.08.2020 09:21

Eine sehr gute Aktion der Hagelversicherung. Prominente Mitstreiter können die Aufmerksamkeit und Wirkung solcher Aktionen deutlich erhöhen. Voraussetzung ist aber, dass die prominenten Mitstreiter auch selbst ihren Ansprüchen gerecht werden. Hoffentlich ist das bei dieser Aktion uneingeschränkt der Fall.

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schubbi (2.994 Kommentare)
am 13.08.2020 06:05

Endlich tut sich was - höchste Zeit der geldgierigen Baulobby, Immobilienheinis und Politik den Riegel vorzuschieben.
Schaut euch die Doku "Am Schauplatz - Geld versetzt Berge" an - erschreckend was da abläuft. Hier sollte sich Österreich zu tiefst schämen.

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schubbi (2.994 Kommentare)
am 13.08.2020 06:44

Und zutiefst schämen sollte sich auch die Bundesregierung, wenn sie nach fast 20 Jahren nicht schafft ihre eigenen Vorgaben einzuhalten bzw. umzusetzen.
Da sieht man wieder deutlich was unsere hochbezahlten Politiker zusammenbringen. NICHT, NICHTS und wieder NICHTS .

Würden diese Leute in der Privatwirtschaft arbeiten, könnten wir alle betteln gehen.

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kratzfrei (19.103 Kommentare)
am 27.09.2020 18:26

Diese Woche war in einem kleingedrucktem Zeitungsbericht zu lesen, dass in Enns jetzt ein Einkaufszentrum komplett leer stehen soll.
Bis auf eine Fitnesskette, die jetzt dort auszieht, weil sie 200 Meter weiter ein neues Grundstück bebaut hat.
Wieder ein stück mehr Grünfläche, Ackerland bzw. Waldfläche zubetoniert.
Welche Behörde erlaubt so eine Flächenverschwendung?
Wer hat diese Fehlentscheidung zu verantworten?
Was soll das?
Wenn es so weiter geht, dann schaufeln wir uns noch unsere eigenen Gräber.

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