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Kremsmüller-Chef: "Die EU macht es dem Standort nicht leicht"

Von Elisabeth Prechtl, 21. Juni 2024, 13:17 Uhr
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1300 Mitarbeiter sind bei Kremsmüller in Österreich beschäftigt. Bild: Werk

STEINHAUS. Der Anlagenbauer aus Steinhaus bei Wels steigerte seine Betriebsleistung 2023 um 18 Prozent auf 260 Millionen Euro. Ein Treiber des Geschäfts ist die Nachfrage nach Energieprojekten. Bürokratie und überschießende Gesetzgebung machen es den Unternehmen aber nicht leicht, so Unternehmenschef Gregor Kremsmüller.

Der Anlagenbauer Kremsmüller aus Steinhaus blickt auf eines der laut eigenen Angaben erfolgreichsten Jahre der Unternehmensgeschichte zurück: Die Betriebsleistung wurde im abgelaufenen Geschäftsjahr (per 31.12.) in der Gruppe um 18 Prozent auf 260 Millionen Euro gesteigert. Im Kernsegement Anlagenbau stieg die Betriebsleistung von 184 auf 204 Millionen Euro.


Grund für die Entwicklung ist die Energiewende und die zahlreichen Investitionen, die Unternehmen in diesem Bereich tätigen. Nachhaltige Projekte zur Energietransformation sind ein Schwerpunkt des Unternehmens. Ein zentrales Betätigungsfeld von Kremsmüller sind zum Beispiel Wärmepumpen für die Industrie, die es ermöglichen, industrielle Abwärme effizient zu nutzen. Mit diesen kann die Energie, die bei unterschiedlichsten Prozessen entsteht, genutzt werden. So lässt sich Prozesswärme von bis zu 200 Grad erzeugen.


Kremsmüller übernimmt sowohl die Fertigung von Komponenten für diese Großwärmepumpen als auch den Einbau ins Energienetz des Kunden. „Wir sehen hier ein großes Potenzial“, sagte der geschäftsführende Gesellschafter Gregor Kremsmüller am Freitag bei einem Pressegespräch in Linz: Allerdings dominiere gerade im wichtigen Absatzmarkt Deutschland derzeit die Unsicherheit. „Es wird nicht klar kommuniziert, welche Wärmequellen gut und förderwürdig sind. Hier braucht es dringend Klarheit.“

"Die Renaissance der Anpacker"
Der geschäftsführende Gesellschafter Gregor Kremsmüller Bild: Werk


Deutschland ist neben Österreich und Nordeuropa das Hauptbetätigungsfeld des Unternehmens mit 1700 Mitarbeitern (1300 in Österreich), das im Apparate-, Rohr- und Anlagenbau sowie im Bereich Elektro-, Mess-, Steuer- sowie Regeltechnik tätig ist. Das Geschäft besteht zur Hälfte aus Neu-Projekten, zur Hälfte aus Dienstleistungsverträgen für Instandhaltung und Wartung.


Abwanderung in Drittstaaten?


Die Suche nach Fachkräften gestaltet sich laut Kremsmüller schwierig, ein Fokus liegt auf jugendlichen Quereinsteigern, die mit der Aussicht auf einen „Green Job“ begeistert werden sollen. Aktuelle Projekte sind etwa Dampfspeicher für Energieoptimierung, Beiträge zum Fernwärmeausbau und Steuertechnik für Kunststoffrecycling. Für den börsenotierten deutschen Kupferproduzenten Aurubis ist man an einem Projekt beteiligt, dass die Rückgewinnung von Prozesswärme aus der Kupferproduktion zu Ziel hat. Rund 20.000 Haushalte sollen künftig mit Wärme versorgt werden.
Da sich die Energiesituation normalisiere, rechnet Kremsmüller für heuer mit einer Normalisierung auf hohem Niveau. Gegen Ende des Jahrzehnts würden die Klimaziele der EU erneut Dynamik in den Markt bringen: „Ich rechne mit vielen Projekten, beginnend 2028, die verpflichtende Klimaziele als Hintergrund haben.“ Bürokratie und überschießende Gesetzgebung würden es gerade dem Mittelstand aber nicht einfach machen. Der Schuss könne auch hinten losgehen, „ist der Standort nicht mehr attraktiv, könnten Kunden von uns in Drittstaaten abwandern.“


Wie berichtet, musste Kremsmüller 2020 Insolvenz anmelden. Grund war ein desaströser Großauftrag für die Wien Energie, bei dem die Kosten für ein Projekt aus dem Ruder gelaufen waren. Das Sanierungsverfahren wurde 2021 abgeschlossen. „Wir haben aus der Vergangenheit gelernt“, sagt Kremsmüller, der als Beispiel die Vorprojektprüfung und die Prüfung vertraglicher Details nennt.  

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Autorin
Elisabeth Prechtl
Redakteurin Wirtschaft
Elisabeth Prechtl
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