Suche nach Fachkräften: Delegation aus Brasilien zu Gast bei Betrieben

WIEN. Bereits 82 Prozent der österreichischen Unternehmen spüren laut Arbeitskräfteradar der Wirtschaftskammer Österreich (WKÖ) den Fachkräfte- und Arbeitskräftemangel in ihrem Betrieb.
Trotz wirtschaftlicher Eintrübung gibt es über 200.000 offene Stellen in Österreich – eine Verdreifachung in den vergangenen zehn Jahren. Das Arbeits- und Wirtschaftsministerium, WKÖ und die Austrian Business Agency (ABA) wollen die heimischen Unternehmen nun vermehrt bei der Suche nach internationalen Fachkräften unterstützen. Ein spannender Markt, der nun stärker ins Auge gefasst wird, ist Brasilien mit seinen 214 Millionen Einwohnern. Die junge Bevölkerung ist gut ausgebildet und ist attraktiv für Unternehmen aus den Bereichen IT oder Elektrotechnik, die ihre offenen Stellen in Österreich nur schwer besetzen können.
Um den Arbeitsstandort Österreich zu bewerben, wurde ein Wettbewerb zum Thema Softwareentwicklung veranstaltet, an dem fast 120 brasilianische Studenten teilnahmen. Mit solchen Formaten könne man sich von anderen Ländern abheben, sagte Rene Tritscher, Geschäftsführer der Austrian Business Agency. Das Siegerprojekt stammt von fünf Brasilianern – sie erhielten als Gewinn eine einwöchige Reise nach Österreich.
Am Programm standen ein Empfang, die Vorstellung des Arbeitsstandorts sowie Fachvorträge zu Jobchancen und zum Leben und Arbeiten in Österreich. Im Laufe der Woche besuchten die brasilianischen Gäste den Fachverband der Elektro- und Elektronikindustrie und das Grazer Forschungszentrum Silicon Austria Labs. Beim Leiterplattenhersteller AT&S in Leoben sowie bei Infineon in Kärnten gab es eine Betriebsführung.