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Sachwerte schützen vor Krisen

Von Hermann Neumüller, 05. Dezember 2020, 00:04 Uhr
Sachwerte schützen vor Krisen
Von links: Andrea Lang (Münze Österreich), Wolfgang Stabauer (Öko Wohnbau), Manfred Pammer (Athos) Bild: VOLKER WEIHBOLD

Gold und Immobilien waren nicht nur in der Coronakrise gefragt. Die Österreicher schätzen die Sachwerte und schützen so ihr Vermögen.

Jeder neunte Österreicher hat in den vergangenen Monaten einen Philharmoniker gekauft", sagte Andrea Lang, Marketing-Chefin der Münze Österreich, bei der vierten Gesprächsrunde beim Geldtag der Oberösterreichischen Nachrichten. Die Menschen würden sich um ihre Zukunft Sorgen machen. Genau dann sei Gold als Anlegemedium gefragt.

Die Wertbeständigkeit des Edelmetalls habe sich über Jahrtausende gezeigt. Derzeit sei aber nicht nur die Coronakrise ein Grund, Gold zu kaufen. Auch in der Finanzkrise und der darauf folgenden Nullzins-Phase habe Gold vor allem deshalb seine Käufer gefunden, weil sich viele Menschen Sorgen machen, wie es mit dem Geldwert weitergehen wird.

Geldtag 2020: "Die Österreicher lieben Sachwerte"

"Viele Leute fragen sich angesichts der enormen Summen, die derzeit die Regierungen ausgeben, wer das einmal zahlen wird müssen", sagte Lang. Man dürfe sich nicht zu sehr davon irritieren lassen, dass der Goldpreis immer wieder stark schwanke, sondern man müsse den Goldpreis langfristig betrachten. Der Trend zeige langfristig eindeutig nach oben.

Bei Sachwerten denken gerade die Österreicher vor allem an Immobilien. "Sie wollen Häuser oder Eigentumswohnungen kaufen, auch wenn sicher nicht alle das auch umsetzen können", sagte Wolfgang Stabauer, geschäftsführender Gesellschafter der Öko Wohnbau. Vor der Finanzkrise gab es einen stetigen Anstieg bei den Immobilien-Preisen. "Viele fragten sich bei Ausbruch der Finanzkrise: Was wird jetzt passieren? Die Antwort lautet: Nichts!", so Stabauer.

Jetzt in der Coronakrise erwartet er eine ähnliche Entwicklung.

Man müsse bei Immobilien-Preisen jetzt schon etwas genauer hinsehen, sagt Manfred Pammer, Vorstand der Athos Immobilien AG. Im Bereich Eigenheim sei die Entwicklung nach wie vor gut. Bei Büro-Immobilien sei noch ungewiss, welche Nachwirkungen der Schwenk in Richtung Homeoffice habe. "Da sind Flächen frei geworden. So viel steht fest", sagte Pammer. Logistik-Immobilien seien jetzt besonders gefragt. Als "Katastrophe" bezeichnete Pammer, was sich derzeit auf dem Markt für Hotels in Flughafennähe abspiele.

"Fragezeichen werden größer"

Auch bei Anlegerwohnungen sieht Pammer Vorsicht geboten. Es gebe zwar nach wie vor eine verstärkte Nachfrage, "die Fragezeichen werden aber größer." Wenn der Staat künftig neue Geldquellen erschließen wolle, um die Corona-Schulden abzubauen, dann könnten Anlegerwohnungen schnell in den Fokus geraten.

Was die Renditen angehe, müsse man froh sein, das derzeitige Niveau halten zu können. Schließlich müsse man Mieter finden, die sich die Miete auch leisten können, um die derzeitigen Renditen zu erzielen.

Den Trend in Richtung "Wohnen auf dem Land" sehen beide Immobilien-Experten als gegeben an. Die Frage sei auch hier, wie nachhaltig dieser Trend ist. Die Preisentwicklung in den Ballungsräumen spreche aber dafür. "Voraussetzung ist jedoch, dass die jeweilige Gemeinde ihre Hausaufgaben macht", sagte Stabauer. Die Infrastruktur, von den Verkehrsverbindungen angefangen bis hin zu schnellem Internet, müsse gegeben sein. "Dann gehen die Leute auch hinaus aufs Land", so Stabauer. Auch die Tatsache, dass es in Linz kaum noch Grundstücke für leistbares Wohnen gebe, sei mit ein Grund dafür, dass die Leute auch weitere Pendelstrecken in Kauf nehmen wollten.

Keine Immobilienblase in Sicht

Angesichts der insgesamt steigenden Immobilien-Preise fragte Moderatorin Susanne Dickstein (OÖN), wie groß die beiden Experten das Risiko einer Immobilienblase einschätzten. Beide wiesen das für Österreich zurück. "Unsere Landsleute sind bei der Finanzierung sehr konservativ", sagte Stabauer. Das gelte meist sowohl für Bauherren als auch für Käufer. 25 bis 30 Prozent Eigenkapitalanteil bei der Finanzierung seien üblich und würden meist auch von den Banken gefordert.

Und wo sehen die Experten den Preistrend für Gold und Immobilien? Für Gold spreche, dass diese Krise tiefgreifend sei und auch noch von einem Strukturwandel überlagert werde. Der Staat sei gefordert. Die hohen Schulden der Länder ließen in den nächsten Jahren keinen Zinsanstieg erwarten. Damit spreche vieles für weiter steigende Preise, wenn auch kurz- bis mittelfristig mit zum Teil heftigen Schwankungen. "In einem derartigen Umfeld ist Gold trotz dieser Schwankungen eine gute Investition", sagte Münze-Österreich-Expertin Lang.

Bei Immobilien erwartet Stabauer zwar eine gewisse Verlangsamung des Preisauftriebes. "Das wäre auch recht vernünftig." Pammer spricht eher von einer Stagnation. Er sieht bei Anlegerwohnungen künftig eher eine "gedämpfte Rendite". In Linz sei das Angebot an Anlegerwohnungen deutlich gestiegen. "Das ist jetzt eine gute Situation für Mieter."

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Autor
Hermann Neumüller
Redakteur Wirtschaft
Hermann Neumüller
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