Deutsche ANWR Group übernimmt Sport 2000

OHLSDORF. Übernahme in der heimischen Sportfachhandelsbranche: Die deutsche Handelskooperation ANWR Group ist neue Eigentümerin von Sport 2000 Österreich mit Zentrale in Ohlsdorf. Das Unternehmen schließt sich zudem dem Länderverbund von Sport 2000 in Europa an.

Diesen Schritt beschloss die Fachhändlergemeinschaft am Donnerstag in einer außerordentlichen Generalversammlung und informierte gestern, Freitag, darüber. Wie berichtet, hatten die Gläubiger der im Juli 2023 pleitegegangenen Sport-2000-Genossenschaft Zentrasport im November den Sanierungsplan mit Eigenverwaltung angenommen, allerdings mit weniger Quote. Statt ursprünglich vorgesehenen 60 Prozent sind es 53 Prozent.

Der Sanierungsplan habe die Fortführung des Verbands gesichert, heißt es. Die ANWR Group mit Sitz in Mainhausen in Hessen ist eine europäische Handelskooperation, der über ihre Kreditinstitute DZB Bank und Aktivbank rund 20.000 mittelständische Unternehmen angeschlossen sind. Dazu gehören Firmen aus den Geschäftsbereichen Schuhe, Sportartikel, Lederwaren und Finanzdienstleistung. Mit dem Sport-2000-Länderverbund ist die ANWR bereits in fünf Ländern im Sportfachhandel aktiv, die Händler nutzen das Waren-, Marketing- und Serviceangebot.

"Der Zusammenschluss mit der ANWR gibt nicht nur finanzielle Sicherheit, sondern eröffnet zahlreiche Chancen durch die Nutzung von länderübergreifenden Synergien", sagt Holger Schwarting, Vorstandschef von Sport 2000 Österreich.

Der neuen Struktur von Sport 2000 Österreich hätten sich mittlerweile rund 150 Händler und 150 Lieferanten angeschlossen oder seien gerade dabei, heißt es. Die Sport-2000-Händler seien selbstständig agierende Unternehmer, ob sie sich der neuen Struktur anschließen, bleibe ihnen überlassen.

Als Teil des Sport-2000-Länderverbundes hofft Schwarting auf Impulse mit Händlern in Deutschland, der Schweiz, den Niederlanden, Belgien und Luxemburg. Wie die Zukunft mit der ANWR und dem Sport-2000-Länderverbund im Detail aussehen wird und welche Folgen das für den Standort in Ohlsdorf hat, ist noch unklar. Man arbeite an einem Zukunftsmodell, so Schwarting. Im Februar soll es Details dazu geben.

"Branche mit Potenzial"

Im Jahr 2022 machte die Sport-2000-Gruppe 735 Millionen Euro Umsatz in Österreich, 815 Millionen inklusive den Märkten Tschechien und Slowakei. Laut dem damaligen Stand gehörten 305 Händler und 565 Geschäfte sowie 3217 Mitarbeiter zur Handelsgemeinschaft. Aktuellere Zahlen liegen nicht vor. Schwarting sieht die Sportbranche grundsätzlich als "Branche mit Zukunftspotenzial". (rom)