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Fiat-Chef Marchionne feuert Ferrari-Legende Montezemolo

11. September 2014, 00:04 Uhr
Luca di Montezemolo
Luca di Montezemolo Bild: Reuters

TURIN/MARANELLO. Mehr als 23 Jahre führte Luca Cordero di Montezemolo den Sportwagenbauer Ferrari. In den vergangenen Tagen verdichteten sich die Gerüchte um seine Ablöse. Am Mittwoch ging es dann ganz schnell. Der Ferrari-Präsident trat zurück.

Am 13. Oktober wird ihm der Vorstandschef der Konzernmutter Fiat-Chrysler, Sergio Marchionne (zum Portrait), folgen. Damit hat Letzterer den Machtkampf um die künftige Ausrichtung des Unternehmens gewonnen. Marchionne hatte Montezemolo vor allem wegen der Erfolglosigkeit in der Formel 1 kritisiert. Der bisher letzte WM-Titel liegt sechs Jahre zurück. "Das Ziel von Ferrari muss immer der Sieg sein", sagte Marchionne.

Millionenschwere Abfindung

Der scheidende Ferrari-Chef Montezemolo erhält eine millionenschwere Abfindung. Fiat zahlt Montezemolo insgesamt knapp 27 Millionen Euro, wie der italienische Autobauer am Mittwoch mitteilte. Montezemolo tritt nach fast einem Vierteljahrhundert an der Spitze des legendären Sportwagenherstellers zurück und überlässt das Steuer dem Boss des Mutterkonzerns Fiat, Sergio Marchionne.

Der 67-Jährige scheidet zum 13. Oktober aus. Die beiden selbstbewussten Manager hatten heftig über Ferraris Ausrichtung gestritten. Marchionne will die Luxus-Marke stärker in den Konzern integrieren, während Montezemolo Ferrari eigenständig halten wollte.

Wirtschaftlich gäbe es nicht viel auszusetzen. Ferrari steigerte den Umsatz im Vorjahr um fünf Prozent auf 2,34 Milliarden Euro. Die Zahl der Verkäufe wurde absichtlich mit 7000 Autos begrenzt (minus fünf Prozent zu 2012), um die Exklusivität der Marke zu sichern. Auch im heurigen zweiten Quartal kletterte der Umsatz wieder um 16 Prozent. Zuletzt verlor Montezemolo aber bei der Agnelli-Familie, die Fiat kontrolliert, an Rückhalt.

Fiat-Börsengang steht bevor

Nun wird spekuliert, dass Marchionne Ferrari, das große Eigenständigkeit genießt, stärker in den Fiat-Konzern integrieren und aus der Zentrale steuern wird. Manche sehen sogar eine totale Fusion. Marchionne dementierte gestern aber: "Wir wollen das schützen, was hier in Maranello errichtet worden ist."

Derzeit verschmelzen Fiat aus Turin und der US-Autobauer Chrysler zu einer Gesellschaft, die ab Mitte Oktober in New York an der Börse notieren soll. Ferrari dürfte die Phantasie von Investoren anregen.

Von einem Streit wollte Marchionne gestern nichts wissen. Er dankte Montezemolo für seine Tätigkeit und sagte, dass ein Wechsel in einem Weltkonzern normal sei.

Montezemolo sagte mit Tränen in den Augen: "Eine sehr wichtige Phase des Unternehmens ist zu Ende gegangen, eine neue wird jetzt beginnen."

Wendepunkt in der Karriere eines Industriekapitäns

Luca Cordero di Montezemolo wurde 1947 in Bologna geboren. Enzo Ferrari machte den studierten Juristen 1973 zu seinem Assistenten. Nach mehreren Jahren bei Fiat wurde Montezemolo Anfang der 1980er-Jahre vom Firmen-Patriarchen Giovanni Agnelli beauftragt, die Verlagsabteilung Fiats zu leiten.

1991 übernahm Montezemolo die Verantwortung über Ferrari, das von Fiat erworben worden war. Ferrari steckte sportlich und kommerziell in der Krise. Der Manager schaffte die Wende.
2004 wurde Montezemolo italienischer Industriellen-Präsident und Fiat-Verwaltungsratsvorsitzender. Dieses Amt bekleidete er bis 2010. 2006 gründete er Europas erste Privatbahn im Hochgeschwindigkeitsbereich NTV. Bis 2012 war er dort Chef.

In den vergangenen Jahren endete Montezemolos Erfolgskurs: Seit sieben Jahren schaffte Ferrari in der Formel 1 keinen WM-Titel mehr. NTV ist schwer defizitär. Nach dem Abschied von Ferrari winkt ihm nun eine Rolle als Sanierer bei der Airline Alitalia.

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4  Kommentare
4  Kommentare
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barzahler (7.595 Kommentare)
am 11.09.2014 12:28

Das deutsche Pensionsalter hat er erreicht. Und ein anständiges Körberlgeld auch. Ich habe nach 19 Jahren ein bisserl weniger erhalten. Ich habe aber auch keine junge Frau, deren Erhaltung kostet.

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barzahler (7.595 Kommentare)
am 11.09.2014 18:25

Montezemolo erhält also 27 Mio € für 23 Jahre, Porsche-Chef Wiedeking hat für 18 jahre bei den Stuttgartern 50 Mio € bekommen.

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Fettfrei (1.804 Kommentare)
am 11.09.2014 10:06

da gibt es schon einiges an Abnuetzungserscheinungen. Ein neuer Besen wird bekanntlich besser kehren und dies benötigen sie auch derzeit.

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felixh (4.912 Kommentare)
am 11.09.2014 07:21

Ich glaube man muss sich um ihn keine finanziellen Sorgen machen

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