Chinas neuer Plan: Weniger, aber besseres Wachstum
LINZ. Mehr Binnenkonsum statt Außenhandel – Auch österreichische Unternehmen müssen sich neu orientieren.
Die chinesische Wirtschaft hat in 30 Jahren einen gigantischen Aufholprozess erlebt. Heuer gab es aber Rückschläge wie den Börsenabsturz und die schwächere Konjunktur. "Wie stark ist der Goliath China wirklich?": Diese Frage erörterten Unternehmer und Manager im Oberbank Donau-Forum.
Als Antwort kristallisierte sich heraus, dass der Goliath weiter stark steht, auch wenn er manchmal zu wanken scheint. Das Potenzial ist nach wie vor groß. Der neue Fünf-Jahres-Plan der Staatsführung sieht vor, dass es in China weniger, aber besseres Wirtschaftswachstum geben soll. Qualität und Technologie stehen im Zentrum. Nicht mehr der Außenhandel, sondern der Binnenkonsum soll das tragende Element der Konjunktur werden.
Auch österreichische Unternehmen, die in China aktiv sind oder werden wollen, müssen sich neu orientieren: "Made for China" statt "Made in China", also in China für China produzieren statt für den Weltmarkt. Sowohl der voestalpine-Konzern mit 26 Standorten in China als auch der Maschinenbauer Engel (zwei Fabriken) haben schon längst China als wichtigen Markt definiert.
voestalpine-Vorstandsmitglied Franz Rotter erwartet, dass die neue Strategie Chinas kurzfristig zu deutlich schwächerem Wachstum (derzeit rund sieben Prozent) führen werde, aber es langfristig dynamisch weitergehe. Peter Neumann, Chef von Engel und Vizepräsident der Industriellenvereinigung Oberösterreich, sieht auch Chancen darin, dass China eine ausgeglichenere Verteilung des Wohlstands anpeilt. Außerdem seien die Chinesen ein optimistisches und ehrgeiziges Volk. Dazu kommen die hohen Finanzreserven des Staates.
Wirtschaftskammer-Präsident Christoph Leitl sagte, dass man als Firma in China Geduld haben müsse, es aber viel Potenzial für Österreich etwa in Medizin-, Umwelttechnik, Infrastruktur und Tourismus gebe. "China ist neben den USA das einzige außereuropäische Land, das unter den Top Ten im österreichischen Außenhandel liegt", betonte Oberbank-Generaldirektor Franz Gasselsberger. (az)
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