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„Quelle? Internet!“ – warum digitale Medienkompetenz so wichtig ist wie nie zuvor

Von Sonderthemen-Redaktion, 12. Februar 2022, 00:01 Uhr
Insbesondere in den sozialen Netzwerken werden Fake News gezielt verbreitet, um User zu verunsichern oder gegen bestimmte Gruppen zu hetzen. Bild: Pexels / Joshua Miranda

Durch die Vielzahl an Informationen wird es immer schwieriger, Fakten von Fake News und Meinungen zu unterscheiden. Informationskompetenz gewinnt daher enorm an Bedeutung.

Während ökonomischer Krisen, Wahlkämpfen oder in Ausnahmesituationen wie eben einer Pandemie zeigt sich besonders deutlich, dass funktionierende Demokratien auf gut informierte Bürgerinnen und Bürger angewiesen sind.

Wie gut Menschen in der Lage sind, Nachrichten zu verstehen, einzuordnen und zu hinterfragen, kann Einfluss darauf haben, ob sie anfällig für Populisten werden, Vertrauen in Institutionen verlieren oder Fake News unüberlegt teilen und weiterleiten. Medienkompetenz wird in der heutigen Zeit also immer mehr zur Schlüsselkompetenz.

Studie zeigt großen Handlungsbedarf

Die Art und Weise, wie wir Nachrichten konsumieren und uns über Neuigkeiten informieren, hat sich in den letzten Jahren stark verändert. Wie sich dies auf die Fähigkeit der Bevölkerung auswirkt, Nachrichten zu verstehen und Informationen zu bewerten, zeigen die Ergebnisse der von der Stiftung Neue Verantwortung (SNV) durchgeführten Studie „Quelle Internet? Digitale Nachrichten- und Informationskompetenzen der deutschen Bevölkerung im Test“.

Es stellte sich heraus: Unterschiede zwischen Desinformation, Information, Werbung und Meinung werden zum Teil nur schwer erkannt. So hielten beispielsweise 56 Prozent der Befragten ein Advertorial – trotz Werbekennzeichnung – fälschlicherweise für eine Information. Nur 23 Prozent erkannten, dass es sich um Werbung handelt. Ob eine Quelle vertrauenswürdig ist, wird von vielen richtig eingeschätzt, Interessenkonflikte werden allerdings seltener wahrgenommen.

So erkannten zwar 65 Prozent der Befragten, dass der Geschäftsführer eines Flugreisenportals als Autor eines Beitrags zum Thema Fliegen keine neutrale Quelle ist, doch nur die Hälfte der Befragten konnte den konkreten Interessenkonflikt benennen.

Wenig Vertrauen in Journalismus

Die Kennzeichnungsstrategien von Social-Media-Plattformen zu Desinformationen sind bisher offenbar kaum wirksam. Maximal ein Viertel der Befragten identifizierte eine solche Markierung als hilfreichen Hinweis bzw. konnte die Information richtig einordnen.

Die Menschen zweifeln zudem an der Unabhängigkeit des Journalismus von der Politik. So stimmten 25 Prozent der Befragten der Aussage zu, dass Medien und Politik Hand in Hand arbeiten, um die Meinung der Bevölkerung zu manipulieren, weitere 28 Prozent sagten „teils/teils“.

Digitale Grundbildung

Ein von Medien durchdrungener Alltag macht Aus- und Weiterbildungsangebote im Bereich der Medienkompetenz und -pädagogik zunehmend bedeutender. Ab Herbst kommt in den heimischen Schulen ein neuer Pflichtgegenstand: In den ersten vier Klassen AHS-Unterstufe und Mittelschule steht pro Schulstufe eine Stunde „Digitale Grundbildung“ am Stundenplan. Vollkommen neu ist dieses Fach nicht, es wurde bisher allerdings „nur“ als verbindliche Übung – also ohne Benotung – unterrichtet.

Gut ausgebildet

Das Thema Medienkompetenz steht auch bei Ausbildungen und Lehrgängen immer mehr im Fokus. Die FH Joanneum in Graz hat entsprechende Fertigkeiten beispielsweise zum Inhalt ihres berufsbegleitenden Masterlehrgangs „Medienkompetenz und Digital Literacy“ gemacht. In drei Semestern beschäftigen sich Studenten mit Themen rund um Medienanalyse, -produktion und -bewertung mit dem Ziel, Medienwissen im Rahmen von Schul- und Erwachsenenbildung weiterzugeben. Die Donau-Universität Krems wiederum bietet in Kooperationen mit der TH Köln und der Akademie der Kulturellen Bildung drei Varianten des Lehrgangs „Handlungsorientierte Medienpädagogik“ an. Ein wichtiges Thema ist dabei der richtige Umgang mit interaktiven Unterhaltungsmedien und wie man diese didaktisch sinnvoll einsetzen kann.

Der Hochschullehrgang „Medienkompetenz für Berufseinsteiger/innen“ an der Pädagogischen Hochschule OÖ unterstützt die Professionsentwicklung von Pädagoginnen und Pädagogen im Bereich der Medienkompetenz.

Vielfältige Workshops

An den österreichischen Bildungsinstitutionen werden verschiedene Workshops zum Thema Medienkompetenz angeboten. Auch die Medien-Jugend-Info (MJI) des Bundeskanzleramts bietet eine Reihe an Workshops und Seminaren für Jugendliche, Eltern und pädagogische Fachkräfte in diesem Bereich an. Kurse zum Thema „Kritische Medienkompetenz“ findet man auch auf politischebildung.at.
Wer wissen möchte, wie man mit „Fake-News-Bingo“ Falschmeldungen und unseriöse Informationen spielerisch erkennen und entlarven kann, der sollte sich auf erwachsenenbildung.at schlau machen.

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