Kriechmayrs Kreuz mit der Schulter
SOLDEU. Nach einem Sturz beim Weltcup-Finale ist ein Start bei den österreichischen Meisterschaften in Hinterstoder fraglich.
Ex-Ski-Weltmeister Vincent Kriechmayr hat mit seinem Sturz im letzten Saison-Super-G beim Weltcupfinale in Soldeu auch den Veranstaltern der österreichischen Meisterschaften, die ab Donnerstag in Hinterstoder und auf der Wurzeralm über die Bühne gehen werden, einen Schrecken eingejagt.
Denn dort befindet sich der 31-jährige Gramastettner eigentlich auf der Startliste. "Von ÖSV-Sportdirektor Herbert Mandl wissen wir, dass Kriechmayr, Nina Ortlieb, Cornelia Hütter und weitere Top-Athletinnen und -Athleten bei uns antreten werden", frohlockte Kurt Steinkogler, der dem Organisationskomitee vorsteht.
Doch jetzt ist Kriechmayrs Antreten mit einem Fragezeichen versehen. Denn der Musterathlet, der in der Vergangenheit von schweren Verletzungen verschont blieb, ist angeschlagen. Die rechte Schulter schmerzt.
Dabei sah der Abflug – Kriechmayr rutschte auf dem Innenski weg – gar nicht so schlimm aus. "Ich lass mir die Schulter anschauen, ich spüre schon etwas. Es ist bitter im letzten Rennen. Ich war ein bisschen übermotiviert, dann sind mir die Ski weggefahren. Die Piste war besser als erwartet, leider hatte ich nicht viel davon", sagte der Mühlviertler, der am Mittwoch in der Abfahrt in Andorra seinen bereits 16. Weltcuperfolg gefeiert hatte.
Damit ist Kriechmayr die Nummer sieben in der ewigen ÖSV-Hitliste der Männer – hinter Marcel Hirscher (67 Siege), Hermann Maier (54), Benjamin Raich (36), Stephan Ebernharter (29), Franz Klammer (26) und Michael Walchhofer (19).
Im Super-G lief es für den Oberösterreicher in diesem Winter dafür nicht nach Wunsch. "Das war bescheiden. Ich habe nicht wirklich Leistung gebracht und viele Fehler gemacht", analysierte Kriechmayr nach den Saisonergebnissen vier, neun, zwei, vier, fünf, fünf und sieben.
Klingt gar nicht schlecht, ist aber für die hohen Ansprüche des ehrgeizigen Speed-Spezialisten, der 2020/21 die Super-G-Kristallkugel geholt hat, zu wenig.
Premiere für Marco Schwarz
Vielfahrer Marco Schwarz zeigt überhaupt keine Ermüdungserscheinungen. Im Gegenteil: Der zweifache WM-Medaillengewinner von Courchevel fuhr in Andorra als Super-G-Zweiter seinen ersten Stockerlplatz in einem Speed-Rennen heraus.
"Das ist ganz hoch einzustufen. In dieser Tonart möchte ich natürlich weitermachen", sagte Schwarz, der nur vom Schweizer Gesamtweltcup-Triumphator Marco Odermatt, der sein Saison-Punktekonto auf 1942 schraubte, geschlagen wurde.
Damit trennen den Eidgenossen, der gemeinsam mit Landsfrau Lara Gut-Behrami und den kleinen Kristallkugeln posierte, nur noch 58 vom 2000-Zähler-Rekord von Maier. Wird Odermatt im Riesentorlauf am Samstag Dritter, überflügelt er den "Herminator".
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