Die Planai ruft: Die Rennpremiere der Ski-Damen wird eine steile Sache
SCHLADMING. Die heutige Olympia-Generalprobe (18/20.45 Uhr) im Slalom in Schladming hat es in sich
Der Nachtslalom der Damen in Flachau ist einer der Höhepunkte im Weltcup-Skikalender. Doch nach der Corona-bedingten Absage geht den Frauen heute (18/20.45 Uhr, live auf ORF 1) nur 32 Autokilometer weiter in Schladming erstmalig in der Geschichte ein Licht auf. Und das Rennen auf dem bis zu 52 Prozent steilen und bisher den Männern vorbehaltenen Planai-Zielhang verspricht nicht minder spektakulär zu werden.
Einen direkten Vergleich am Schauplatz des alljährlichen "Nightrace" hat bisher nur Marlies Raich (ehemals Schild) geschafft, die 2012 als Vorläuferin des Männerrennens eine sehr gute Figur machte und mit ihrer Zeit damals sogar den zweiten Lauf erreicht hätte. Eine anspruchsvollere Generalprobe im letzten Slalom vor den Olympischen Spielen könnte man sich nicht wünschen. Der Strecke werden via Verkürzung, Pistenpräparierung und Kurssetzung zwar etwas die Zähne gezogen, eine Herausforderung ist sie aber allemal. Man werde dank gefinkelter Präparierung eine harte, aber griffige und von FIS-Renndirektor Markus Mayr nach den zuletzt eher schwierigen Rennen geforderte Strecke aufbieten, versprach OK-Chef Hans Grogl.
US-Skistar Mikaela Shiffrin, die 2013 auf einer benachbarten Piste in Schladming Weltmeisterin geworden ist, wünscht sich seit langem einen direkten Vergleich mit den Männern. Und zwar am liebsten auf der Planai. "Hier können wir zeigen, dass wir das auch draufhaben", sagt die an Siegen (46) erfolgreichste Slalomfahrerin der Weltcup-Geschichte.
Doch das will mit Sicherheit auch Petra Vlhova wieder tun. Die Slowakin gewann fünf der sechs bisherigen Saison-Slaloms und ist beim einzigen Sieg von Shiffrin Zweite geworden, was 240 Punkte Vorsprung bedeutet. Liegt Vlhova auch heute nach Schladming derart klar voraus, ist ihr die kleine Kristallkugel vorzeitig sicher.
Truppe von Corona ausgebremst
Bitter für Katharina Truppe, Österreichs heuer bisher beste Slalom-Rennläuferin: Die Kärntnerin verpasst die Planai-Premiere wegen eines positiven Corona-Tests. Dabei hatte sie sich schon sehr auf Schladming gefreut. "Es wird ein Spektakel. Es ist wirklich lässig, einmal auf einer Herrenpiste zu fahren", hatte sie nach Platz sieben am Sonntag in Kranjska Gora der Challenge zuversichtlich entgegengeblickt.
So liegen die heimischen Hoffnungen vor allem auf Katharina Liensberger, die aber zuletzt in Slowenien gleich zweimal ohne Punkte blieb. "Nachtrennen mag ich immer sehr gern", sagt die Vorarlbergerin. Die Planai kenne sie aber bisher nur "von unten, als Zuschauerin" im Zielraum.