Feller sichert sich Slalom-Kristall: "Ein Lebenstraum geht in Erfüllung"
Nach der Absage der Kranjska-Gora-Rennen ist der 31-jährige Fieberbrunner nicht mehr einzuholen
Manuel Feller ist (kampflos) am Ziel angekommen, das Zittern hat ein Ende: Der 31-jährige Fieberbrunner steht als Gewinner des Slalom-Weltcups fest. Weil Kranjska Gora eine Komplett-Absage der für das Wochenende geplant gewesenen Technik-Rennen vermeldete, ist der österreichische Ski-Star nicht mehr abzufangen. "Es ist ein Lebenstraum, der in Erfüllung geht", sagte der Champion.
Vor dem Weltcup-Finale in Saalbach (16. bis 24. März/mit einem Torlauf) beträgt sein Vorsprung auf den Bayer Linus Straßer 169 Punkte. Die Mission ist erfüllt und eine längere Durststrecke damit zu Ende.
Österreichs Team wartete seit dem Weltcup-Winter 2020/21 auf eine Kristallkugel in den Individual-Disziplinen. Jetzt ist es wieder so weit. "Wir alle, auch der Manu, wären sehr gerne in Kranjska Gora gefahren. Aber die anhaltenden Regenfälle machen das nicht möglich", sagte Österreichs Herren-Rennsportleiter Marko Pfeifer.
"Man muss den Hut ziehen"
"Man muss den Hut vor Manu ziehen. Er hat eine großartige Entwicklung gemacht in seiner Karriere - von einem ein bisschen Bruchpiloten mit Rückenproblemen zu einem der konstantesten Fahrer im Weltcup", betonte der 50-Jährige.
"Eine Mega-Saison, unglaubliche Konstanz, unglaubliche mentale Stärke. Vier Siege, nie schlechter als Fünfter, das ist eine traumhafte Saison", ergänzte Pfeifer. "Manu ist eine richtige Bereicherung für den Skisport - auch als Mensch, als Typ. Herzliche Gratulation, dass wieder einmal eine Kugel nach Österreich geht. Darauf werden wir nach dem Finale anstoßen."
"So ist es jetzt ein bisschen komisch"
Feller zeigte sich überrascht: "So ist es jetzt natürlich ein bisschen komisch. Lieber wäre es mir, wenn ich es in Kranjska Gora entschieden hätte. Im Zielbereich hätte es mir in so einem Moment die Haxn ausgezogen, so ist es ein bisschen schwer zu begreifen", kommentierte der Tiroler Edel-Techniker die Entscheidung: "Ich glaube, es ist verdient. Es gibt keine Diskussion, der Vorsprung ist doch sehr, sehr groß", sagte Feller, der sich bei seinem Konkurrenten Straßer für das starke Duell bedankte.
"Er hat so gefightet. Ich würde nicht nein sagen, wenn wir in der nächsten Saison tauschen würden: Ich gewinne Kitzbühel und Schladming, er holt die Kugel. Dann, glaube ich, können wir beide in Pension gehen", berichtete Feller mit einem Schmunzeln.
Weitere Kugeln sind möglich
Rein rechnerisch hat "Ski Austria" weitere Chancen auf kleine Kristallkugeln. Richtungsweisend wird das Super-G-Rennen am 22. März in Saalbach. Der Gramastettner Vincent Kriechmayr liegt in dieser Speed-Disziplin aktuell 81 Punkte hinter dem Schweizer Marco Odermatt, der bei einem Erfolg des Oberösterreichers nicht besser als 14. werden darf.
Vor dem "Grande Finale" trennen Stephanie Venier in der Abfahrt 68 Zähler von Lara Gut-Behrami (Sui), Cornelia Hütter im Super-G 69. Auch da geht noch was.
Steckbrief Manuel Feller
- Geboren: 13. Oktober 1992 in St. Johann in Tirol
- Wohnort: Fieberbrunn
- Verein: SC Fieberbrunn
- Größte Erfolge:
Olympia (1 Silber): Silber Teambewerb 2018 Pyeongchang, 15. Slalom 2018 Pyeongchang
WM (1 Silber): Silber Slalom 2017 St. Moritz, 5. Teambewerb 2017 St. Moritz, 6. Slalom 2019 Aare, 7. Slalom 2023 Courchevel, 15. Riesentorlauf 2019 Aare
Weltcup: Disziplinsieger Slalom 2023/24
6 Siege (jeweils Slalom 2021 Flachau, Lenzerheide, 2023 Gurgl, 2024 Adelboden, Wengen, Palisades Tahoe)
Junioren-WM: Gold Slalom Mont Sainte Anne 2013
Europacup: 5 Siege
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Manuel, jetzt fahr deine Kugel in Saalbach würdig heim.
Herzliche Gratulation!
Glückwunsch!!! Ein besonders sympathischer Sportler, immer freundlich und auskunftsfreudig bei den Interviews. Hatte nicht nur leichte Zeiten, ich gönne ihm den Erfolg ganz besonders.
Bravo Mani!
Herzliche Gratulation an Manuel Feller ! Er hat sich dieses Kristall redlich verdient. Dieses Mal darf er sich sogar den Bart grün färben, wie er es schon mal vor langer Zeit getan hat.
Ich freue mich total für Manuel Feller. Der hat sich das hart erarbeitet und verdient. Ich freue mich aber für all jene, die in der Vergangenheit auf ihm herumgehackt haben.
Er hätte es auch so geschafft! Gratuliere!