Goodbye Deutschland? Hockenheim steht auf der Preis-Bremse
HOCKENHEIM. Formel 1: 25 Millionen Dollar sind zu viel – der morgige Große Preis von Deutschland könnte eine Abschiedsvorstellung sein.
Sebastian Vettel hat noch nie sein Heimrennen auf dem Hockenheimring gewonnen. Morgen (15.10 Uhr, ORF eins) hat er vielleicht die letzte Chance dazu. Denn die Zukunft der Formel 1 in Deutschland wackelt. Die Zeichen stehen auf Abschied.
Die Veranstalter sind nicht gewillt, auf die horrenden Forderungen der neuen Motorsport-Königsklassen-Eigentümer einzugehen. Denn ab 2019 kostet die Übernahme eines Grand Prix mindestens 25 Millionen Dollar (21,57 Mio. Euro).
"Dieses Risiko können wir nicht eingehen", betonte Georg Seiler, der seit 1991 als Geschäftsführer die Geschicke der Hockenheimer Rennstrecke leitet. Bisher hatten die deutschen Veranstalter "nur" 15 Millionen (12,94 Mio. Euro) zu stemmen.
Zum Vergleich: Andere Länder müssen viel mehr berappen, um die Formel 1 zu Gast zu haben. So wird geschätzt, dass Aserbaidschan 70 Millionen Dollar für das Rennen in Baku zahlt. In den USA ist man ebenfalls bereit, in Zukunft viel Geld für ein mögliches Rennen in Miami auszugeben. dazu kommt, dass das Interesse in Deutschland an der Formel 1 seit den Zeiten von Rekordweltmeister Michael Schumacher deutlich abgenommen hat.
Bestzeit im gestrigen Training fuhr Max Verstappen (Red Bull), Vettel war Viertschnellster.
Für mich ist das ohnehin kein Sport. Hoffentlich denken andere bisherige Veranstalter um. Ein Bravo nach Hockenheim.