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Jurij Rodionov: Plötzlich Österreichs Nummer 1

Von Alexander Zambarloukos, 12. September 2024, 16:01 Uhr
Jurij Rodionov stand zuletzt in einem Challenger-Finale. Bild: APA/Eva Manhart

Tennis: Der 25-Jährige steht beim Davis-Cup gegen die Türkei in der Auslage. Hält er dem Druck stand?

Es gab schon weit spektakulärere Tennis-Länderkämpfe auf steirischem Boden als jenes Davis-Cup-Duell der Weltgruppe gegen die Türkei, das am Freitag um 13 Uhr (ORF Sport+) auf Sand in Bad Waltersdorf beginnen soll.

Man denke nur an das packende Kräftemessen mit Deutschland (2:3) vor 30 Jahren in Unterpremstätten, wo der großartige Thomas Muster seinen Langzeit-Rivalen Michael Stich nach 5:24 Stunden mit 12:10 im fünften Satz niederrang.

Diesmal führt ein Mann, der bis dato eher unter dem Radar geblieben ist, das rot-weiß-rote Team an: Der 25-jährige gebürtige Nürnberger Jurij Rodionov, Weltranglisten-170., ist plötzlich Nummer 1, weil sich Sebastian Ofner einer Fußoperation unterziehen muss und Dominic Thiem nur noch ein großes Ziel – einen würdigen Abschied Ende Oktober in der Wiener Stadthalle – vor Augen hat. Für Rodionov ist das zum einen eine riesengroße Ehre, zum anderen auch eine Drucksituation. Er muss liefern – am besten schon im Eröffnungseinzel gegen Yanki Erel, die Nummer 536 im ATP-Computer.

Die Formkurve des ehemaligen Mauthausen-Champions (2022) stimmt. Rodionov hat sich – wohlgemerkt auf Hartplatz – beim Challenger in Cassis bis in das Endspiel gekämpft. "Ich bin zuversichtlich, dass wir hier einen guten Davis-Cup bestreiten werden", sagte der Niederösterreicher.

Mit dem Selbstvertrauen eines Finaleinzugs (beim Sand-Challenger in Tulln) tritt auch Lukas Neumayer (Nr. 262), der von Interimskapitän Alex Peya nach Rücksprache mit Jürgen Melzer als zweiter Einzelspieler aufgeboten wird, auf. Der 22-jährige Salzburger legt gegen Cem Ilkel (Nr. 474) los – ebenfalls als hoher Favorit, obwohl sich die Erfahrung in Grenzen hält.

Neumayer feiert sein Davis-Cup-Debüt. Rodionov hingegen hat bis dato acht Mal für Österreich gespielt, die Bilanz ist mit drei Siegen und fünf Niederlagen (noch) negativ. Zuletzt war der einstige Achte der Junioren-Weltrangliste im September 2023 beim 1:3 gegen Portugal im Einsatz, da verlor er gegen Nuno Borges.

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Alexander Zambarloukos
Redakteur Sport
Alexander Zambarloukos

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