Erfolgsgeschichte eines Kinderspielzeugs
American Football von 1967 bis 2016: 50 Jahre, in denen sich die Super Bowl zum US-Bestseller auf Sportebene entwickelt hat – Montag, 0.30 Uhr: Carolina gegen Denver.
In der Nacht von Sonntag auf Montag (0.30 Uhr MEZ, Puls4 live) steigt in Santa Clara die 50. Auflage der Super Bowl. Die Carolina Panthers sind gegen die Denver Broncos in der Favoritenrolle. Wenn der Kick-off zum Endspiel der National Football League (NFL) erfolgt, ist das der vorläufige Höhepunkt einer typisch amerikanischen Erfolgsgeschichte.
Denn die Super Bowl hat sich in den 50 Jahren ihres Bestehens vom anfangs belächelten Experiment zum wichtigsten und spektakulärsten Sportevent des Jahres in den USA entwickelt. 1967 ging in der Filmstadt Los Angeles das erste Gipfeltreffen des NFL-Champions und seines Pendants aus der American Football League (AFL) über die Bühne.
In Anlehnung an ein Kinderspielzeug mit dem Namen "Super Ball" wurde für das "World Championship Game", so der offizielle Name, rasch ein Spitzname auserkoren – es war die Geburtsstunde der Super Bowl. Nicht einmal die größten Optimisten hätten damals gedacht, dass aus dem Finale der NFL so etwas wie ein inoffizieller Feiertag werden würde.
Hollywoodreif
Immerhin 114,4 Millionen US-Amerikaner waren im Vorjahr vor dem Fernseher dabei und machten die Übertragung damit zur meistgesehenen TV-Sendung der Geschichte. Ein Grund für die enorme Beliebtheit des amerikanischen Nationalsports ist, dass jede Super Bowl die ein oder andere hollywoodreife Geschichte erzählt. Etwa jene von Michael Oher: Der Offensive Tackle der Panthers wuchs als Sohn einer Drogenabhängigen auf. Sein Vater starb im Gefängnis, Michael wurde adoptiert. Dennoch schaffte es der 143 Kilogramm schwere Koloss als Footballspieler bis ganz nach oben. Seine Lebensgeschichte wurde schließlich im Hollywood-Drama "The Blind Side" verfilmt. Für ihre Rolle als Adoptivmutter erhielt Sandra Bullock 2010 den Oscar als beste Hauptdarstellerin.
Duell der Generationen
Für einen der besten Quarterbacks aller Zeiten könnte morgen der letzte Vorhang fallen. Denvers Peyton Manning (39) würde sich am liebsten mit seinem zweiten Titelgewinn in den wohlverdienten Ruhestand begeben.
Sein Gegenüber, der charismatische Cam Newton (26), gilt als Vertreter einer neuen Generation von Quarterbacks, die perfekte Wurftechnik und Athletik miteinander vereinen. Während "SuperCam" Newton die besten Chancen hat, heute als wertvollster Spieler der Saison ("MVP") ausgezeichnet zu werden und langsam aber sicher in Mannings Fußstapfen zu treten, wird der Altmeister der Broncos alles daran setzen, die Wachablöse zumindest noch um ein Jahr hinauszuzögern.
Um nicht als tragischer Held zu enden, braucht der 39-jährige Routinier, der in seiner mittlerweile 18. Saison durch etliche Verletzungen gehandicapt ist, die Unterstützung seiner Defensive.
Diese war in der abgelaufenen Saison die stärkste der Liga. Für Carolina kann es nach einer nahezu perfekten Saison mit 17 Siegen und einer einzigen Niederlage nur ein Ziel geben, nämlich ein Happy End in der Super Bowl.
Fakten zur Super Bowl
Showfaktor: In der Halbzeitpause treten die britische Band Coldplay und US-Popstar Beyoncé im Stadion auf. Vor dem Spiel wird Lady Gaga die amerikanische Hymne anstimmen.
Geldregen: Ein 30-sekündiger Werbespot kostet rund 4,5 Millionen US-Dollar.
Pokal: „Vince Lombardi Trophy“ – diese ist 56 Zentimeter groß, wiegt drei Kilo und ist aus Sterlingsilber.
Kartenpreise: 2500 bis 15.900 Euro
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Ich habe mir so ein Halbfinale sogar live in US in Stadion mit so 50tsd Besuchern angesehen und versuche auch teilweise auf ServusTV am Sonntag der Faszination auf dem Grund zu kommen - bin aber anscheinend zu blöd, ich kapiere die Regeln nicht!
Das ist knallhartes Geschäft als Sport getarnt