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Alaba ist Österreichs Fußballer des Jahres 2020

Von nachrichten.at/apa, 22. Dezember 2020, 06:50 Uhr
David Alaba Bild: Gepa

WIEN. Der Profi des FC Bayern setzte sich klar vor Marcel Sabitzer (RB Leipzig) und Salzburgs Dominik Szoboszlai durch.

Für Alaba ist es die insgesamt siebente Kür zum Fußballer des Jahres, er ist damit klarer Rekordhalter. Zuletzt hatte der Wiener 2016 triumphiert. Alaba, der die Nachfolge des mittlerweile für Dortmund stürmenden Erling Haaland antritt, sprach gegenüber der APA von einer "Riesen-Ehre. Ich bin für diese Auszeichnung sehr dankbar." Der 28-Jährige gewann mit dem FC Bayern in diesem Jahr alle fünf möglichen Titel, darunter die deutsche Meisterschaft und die Champions League. Mit dem ÖFB-Team schaffte er den Gruppensieg in der Nations League und damit den Aufstieg zu den Top-Nationen.

Verständlicherweise fiel Alabas Jahresbilanz äußerst positiv aus. "Es war für mich persönlich eine sehr erfolgreiche und gute Saison. Ich weiß aber auch, dass wir viele andere gute österreichische Fußballer haben, die in ihren Vereinen Leistungsträger sind. Daher macht es mich besonders stolz, dass ich an der Spitze sein darf."

Sechs von zwölf Liga-Coaches setzten den ÖFB-Star auf Platz eins, darunter Red Bull Salzburgs Jesse Marsch. "Er hat als Fußballer in den Clubbewerben alles gewonnen, was es zu gewinnen gibt, und dabei beim FC Bayern eine führende Rolle gespielt", sagte der US-Amerikaner über Alaba, der auch bei WAC-Betreuer Ferdinand Feldhofer topgereiht war. "Er spielt unglaublich konstant und hat in diesem Jahr alles gewonnen, was es zu gewinnen gibt", erklärte Feldhofer.

Ebenfalls die Nummer eins war Alaba bei St. Pöltens Robert Ibertsberger. "Er hat eine riesige Saison gespielt und hatte großen Anteil am Bayern-Erfolg. Er ist auf allerhöchstem Niveau sehr stabil in seinen Leistungen." Auch Hartberg-Trainer Markus Schopp votierte für den Triple-Gewinner. "Er hat fantastische Erfolge gefeiert und schafft es, kontinuierlich auf sehr hohem Niveau zu performen. Die Umstellung auf die Rolle in der Innenverteidigung hat er bravourös gemeistert."

Austrias Peter Stöger wies darauf hin, dass Alabas Erfolge historische Ausmaße angenommen haben. "Einen derart erfolgreichen Spieler werden wir so schnell nicht wieder haben in Österreich. David hat alles gewonnen mit dem FC Bayern und ist dabei auch ein absoluter Leistungsträger", betonte der Wiener.

Admira-Coach Damir Buric zeigte sich von Alabas Flexibilität angetan. "Er bringt seit Jahren unheimlich starke Leistungen - und das auf unterschiedlichen Positionen. Egal ob als Außenverteidiger oder als Innenverteidiger, ob defensiv oder offensiv, er liefert ab und ist zudem äußerst erfolgreich. Wenn sich jemand so lange auf so einem hohen Niveau halten kann, ist das einfach phänomenal."

LASK-Trainer Dominik Thalhammer setzte Alaba in seiner persönlichen Wertung an die zweite Stelle. Die restlichen fünf Coaches nominierten den Bayern-Profi nicht für ihre Top drei.

Titel-Hamster und Vertrags-Ärger

Als David Alaba 2011 zum ersten Mal zu Österreichs Fußball des Jahres gekürt wurde, befand sich der damals 19-Jährige gerade am Sprung zum Stammspieler beim FC Bayern und in der ÖFB-Auswahl. Neun Jahre später ist der Wiener in beiden Teams eine fixe Größe, zweifacher Champions-League-Sieger und an Titelgewinnen gemessen der erfolgreichste Profi im deutschen Profi-Fußball, ex aequo mit seinem Clubkollegen Thomas Müller. München. Im zu Ende gehenden Jahr räumte Alaba mit den Münchnern alles ab, was abzuräumen war - Champions League, Meisterschaft, DFB-Pokal sowie den deutschen und europäischen Supercup. Die Club-WM wird wegen der Verschiebungen aufgrund der Corona-Pandemie erst im Februar ausgetragen, auch hier gilt der FC Bayern als großer Favorit.

Alaba hatte bei diesen Erfolgen eine Schlüsselrolle inne. Als Hansi Flick im November 2019 den Trainerposten von Niko Kovac übernahm, beorderte er den 28-Jährigen von der Linksverteidiger-Position ins Abwehrzentrum. Alaba wusste in seiner neuen Rolle auf Anhieb zu überzeugen und leistete damit einen nicht unwesentlichen Beitrag zu dem Erfolgslauf, der unter Flick gestartet wurde.

Der ÖFB-Star dirigiert und motiviert seine Mitspieler während eines Spiels in einer Art und Weise, die nicht nur von Flick hochgelobt wird. Auch prominente Vereinskollegen wie Müller oder Manuel Neuer heben immer wieder den hohen Stellenwert hervor, den Alaba innerhalb des Kaders genießt. Es könnte also alles eitel Wonne sein, wären da nicht die Diskussionen um seinen im Sommer auslaufenden Vertrag, die monatelang andauern.

Im November zog der FC Bayern sein Verlängerungs-Angebot zurück, es folgte harsche Kritik von Bayern-Fans an Alaba und dessen Berater Pini Zahavi, der von Ex-Clubchef Uli Hoeneß sogar als "geldgieriger Piranha" bezeichnet wurde. Die Emotionen gingen hoch - sehr zum Leidwesen von Alaba, der sich zu Unrecht in die Rolle eines Raffsüchtigen gedrängt sah.

Seit mehreren Wochen herrscht in dieser Angelegenheit öffentliche Funkstille. Alaba beteuert, einzig und allein auf eine erfolgreiche Saison mit den Bayern fokussiert zu sein. Dass internationale Medien den Wiener im Wochenrhythmus mit Transfers zu Chelsea, Manchester City, Liverpool, Juventus Turin, Paris Saint-Germain oder Real Madrid in Verbindung bringen, lässt Alaba ebenso unkommentiert wie die leisen Signale der Vereinsführung, wonach die Tür für eine Verlängerung noch nicht ganz zu sei.

Alaba hat die Wahl, entweder im besten Fußballer-Alter eine neue Herausforderung bei einem europäischen Topclub zu suchen oder zu einer Art Bayern-Institution zu werden. 404 Bewerbspartien hat er für die Münchner bisher bestritten, noch in dieser Spielzeit könnte der 17. im ewigen Einsatz-Ranking Bayern-Legenden wie Lothar Matthäus, Karl-Heinz Rummenigge und Franck Ribery hinter sich lassen.

Mit dieser Erfolgsgeschichte war nicht zu rechnen, als Alaba die Wiener Austria 2008 in Richtung München verließ. Doch mit Talent, Trainingsfleiß, Spielintelligenz und Wiener Schmäh fasste er schnell Fuß in der bayrischen Hauptstadt, wo der Sohn eines Nigerianers und einer Philippinin auch privat sein Glück fand.

Alaba ist mit Shalimar Heppner, der Tochter von Starkoch Frank Heppner, liiert, im Dezember wurden sie Eltern eines Sohnes. Schon lange, bevor er Vaterfreuden erleben durfte, betonte Alaba regelmäßig die Bedeutung seiner Familie und auch seines Glaubens. "Meine Kraft liegt in Jesus" ist das Lebensmotto des Mitglieds der "Siebenten Tags Adventisten", einer protestantischen Freikirche.

"Es ist eine Riesen-Ehre"

Über die Bedeutung dieser Auszeichnung machte sich der Wiener im Gespräch mit der APA - Austria Presse Agentur ebenso Gedanken wie über seine Zukunft beim FC Bayern und bei der österreichischen Nationalmannschaft.

APA: Welche Bedeutung hat die neuerliche Ehrung zu Österreichs Fußballer des Jahres für Sie?
Alaba: "Es ist eine Riesen-Ehre. Ich bin für diese Auszeichnung sehr dankbar."

APA: Hatten die Bundesliga-Trainer angesichts Ihrer Titelsammlung in diesem Jahr überhaupt eine andere Wahl?
Alaba: "Es war für mich persönlich eine sehr erfolgreiche und gute Saison. Ich weiß aber auch, dass wir viele andere gute österreichische Fußballer haben, die in ihren Vereinen Leistungsträger sind. Daher macht es mich besonders stolz, dass ich an der Spitze sein darf."

APA: Hat Sie der Gewinn des Triples mit dem FC Bayern überrascht? Immerhin hat im November des Vorjahres eher wenig darauf hingedeutet.
Alaba: "Damals hatten wir keine einfache Zeit, wir sind nicht so in den Rhythmus gekommen. Dann wurde einiges geändert, der neue Trainer Hansi Flick hat viel geändert und es ist wieder gut gelaufen. Schon damals habe ich zu Spielerkollegen gesagt, dass es eine spezielle Saison wird, in der wir am Ende überall ganz oben sein können. Diese Einschätzung hat sich dann in der Corona-Pause bestätigt. Wie wir da gearbeitet und aus dieser Zeit herausgekommen sind, war großartig."

APA: Für Sie war es der zweite Champions-League-Titel, Ihren ersten holten Sie als 20-Jähriger - welcher Triumph löste mehr Emotionen aus?
Alaba: "Bei beiden Champions-League-Siegen sind meine Träume in Erfüllung gegangen, aber es gibt natürlich Unterschiede. Ich war zwar damals auch schon Stammspieler, doch von der Erfahrung und von der Aufgabe, die mir zu diesem Zeitpunkt zugeteilt war, war es eine ganz andere Rolle als jetzt. Jetzt bin ich ein Führungsspieler, der versucht, vorneweg zu gehen und die Mannschaft mitzureißen."

APA: Werden Sie das beim FC Bayern auch nach dieser Saison noch sein? Ihr Vertrag läuft im Sommer aus, dass bisher nicht verlängert wurde, sorgte für heftige Diskussionen.
Alaba: "Ich weiß, dass das ganze Drumherum dazugehört, aber zu dem Thema habe ich schon viel gesagt und möchte dem eigentlich nichts mehr hinzufügen. Mein persönliches Gefühl hat sich nicht verändert. Ich bin froh, Teil dieser Mannschaft zu sein. Ich habe Vertrag bis Sommer und wir haben uns als Mannschaft hohe Ziele gesetzt, die ich erreichen will."

APA: Hohe Ziele gibt es auch mit der Nationalmannschaft. 2021 steht die EURO und die WM-Qualifikation auf dem Programm - wird das Ihr bisher wichtigstes Jahr in der ÖFB-Auswahl?
Alaba: "Das ist schwierig zu sagen. Wir wollen auf jeden Fall bei der EM besser als 2016 abschneiden und schon davor gut in die WM-Quali starten. Die WM-Teilnahme ist ein Riesenziel für uns alle, auch für mich persönlich. Da würde der nächste Traum für mich in Erfüllung gehen."

APA: Ist die jetzige Nationalmannschaft stärker als die von 2016?
Alaba: "Damals waren wir bekannt für Pressing, Umschaltspiel, die Freude am Spiel. Das war sehr gut in der Mannschaft erkennbar. Dann gab es einen Umbruch, aber jetzt haben wir sehr hohe Qualität und das Potenzial, viel zu erreichen. Wir müssen das einfach auf den Platz bringen. Zuletzt haben wir gezeigt, dass wir guten und erfolgreichen Fußball spielen können."

APA: Das Länderspieljahr verlief für Österreich erfolgreich, dennoch gab es Kritik an der unspektakulären Spielweise. Ist das für Sie nachvollziehbar?
Alaba: "Nein, denn wir haben schon viele Länderspiele verloren, obwohl wir die bessere Mannschaft waren. Damals haben wir diese Partien nicht für uns entschieden, jetzt tun wir es. Das gehört zu einer Entwicklung dazu."

 

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2  Kommentare
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lentio (2.771 Kommentare)
am 22.12.2020 07:23

Den Alaba hat man immerhin schon mal gesehen, die anderen sind ja völlig unbekannt...

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Schuno (6.609 Kommentare)
am 22.12.2020 07:34

Fussballexperte?

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