Den Stress-Test bestanden: Plank kämpft um Bronze
LINZ. Karate: Das Trommelfell platzte, ihr Medaillentraum nicht.
Sie umarmte ihre Eltern ganz lange. Weinte vor Erschöpfung und doch auch, weil sie glücklich war: Lokalmatadorin Bettina Plank hat bei der Heim-Weltmeisterschaft ihr Ziel erreicht: Sie kämpft am Wochenende in der Kumite-Klasse bis 50 Kilogramm um eine Medaille, und zwar um Bronze.
"Bitte sprecht ein bisschen lauter mit mir. Mir ist beim letzten Kampf das Trommelfell geplatzt", sagte Plank zu den wartenden Journalisten. Um dann Einblick in ihr Seelenleben zu geben. "Es war ein Auf und Ab auf der Matte", erzählte die 24-Jährige mit leiser Stimme. Tatsächlich musste sie in einer enorm schweren Gruppe bestehen, wobei das Aufeinandertreffen mit der zweifachen Weltmeisterin aus Frankreich, Alexandra Recchia, für viele ein vorgezogenes Finale war.
Plank schaffte zwar zwischenzeitlich den 1:1-Ausgleich, verlor am Ende aber doch 1:5. Damit begann das große Zittern. Nur bei einem Final-Einzug der Französin blieb die Wahl-Linzerin im Rennen um einen Stockerlplatz. Recchia gab sich zum Glück keine Blöße und siegte weiter. Plank hatte es damit selbst in der Hand – und schaffte es, ihre Nerven in Zaum zu halten: In der Hoffnungsrunde bezwang sie zuerst Tsang Yee Ting aus Hongkong 2:1, danach folgte ein 2:0 gegen Yekaterina Khupovets aus Kasachstan. Im Kampf um Bronze wartet nun Sharmini Segaran aus Malaysien. "Der Druck war enorm, ein langer Weg ist gemeistert", rang Plank nach Worten. Ihr Trainer Juan Luis Benitez Cardenes weiß, dass ein schwerer Gang bevorsteht: "Am Samstag müssen wir noch einmal alles geben."
Gleichzeitig gab es noch Jubel aus dem Welser Lager: Planks für Brasilien startende Karate-do-Vereinskollegin Valeria Kumizaki erreichte das Finale der 55-Kilo-Kategorie. Viel Pech dagegen hatte Thomas Kaserer in der Klasse bis 67 Kilo: Der Salzburger musste in Runde zwei gegen den EM-Dritten Thomas Jordan (England) antreten und verlor 0:4. In der Hoffnungsrunde kam es noch bitterer: Nach einem 0:0 verlor der Salzburger den Kampfrichterentscheid denkbar knapp mit 2:3. Dann flossen bei "Cheesy" die Tränen ...
Heute stehen die Teambewerbe auf dem Programm. Dazu kommt am Nachmittag auch Mendy Swoboda zum Einsatz. Der Kanute, Zweiter bei den Paralympics von Rio de Janeiro, feiert seine Weltmeisterschafts-Premiere als Karateka.
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