"Tabula rasa" in der Leichtathletik

LINZ. Nach Adler-Abflug teilt der Verband die Aufgaben auf acht Trainer auf
Nach 23 Jahren als Leichtathletik-Landestrainer übersiedelte Wolfgang Adler diesen Monat in die Schweiz, wo er bei Swiss Sliding (Verband für Rodeln, Bob und Skeleton) fortan als Athletikcoach tätig ist. Auch wenn Oberösterreichs Aushängeschilder Verena Mayr, Susanne Gogl-Walli und Matthias Lasch zumindest bis zu den Sommerspielen noch mit ihm zusammenarbeiten, braucht Oberösterreichs Leichtathletik Ersatz. "Wir haben das als Chance gesehen, Dinge umzustrukturieren, Tabula rasa zu machen", präsentierte Landespräsident Roland Werthner am Montag ein neues Konzept.
Danach gibt es nicht mehr den einen Landestrainer, wie es eben Adler war, sondern die Arbeit wird auf acht Trainer verteilt, die für die oberösterreichischen Talente eine möglichst zeitlich sowie örtlich abgestimmte Betreuung anbieten. Mit Stanislav Vala, Rose Koppitsch, Niki Franzmair, Martina Bruneder-Winter, Philipp Kronsteiner, Laurenz Kirchmayr, Andreas Prem sowie dem aus Salzburg heimgekehrten Richard Marschall wurden acht junge, gut ausgebildete Coaches mit Leichtathletik-Erfahrung rekrutiert. Diversifikation ist laut Gerhard Zallinger der zentrale Punkt des neuen Konzepts. Wegen der unterschiedlichen Anforderungen der verschiedenen Disziplinen, so der Vizepräsident weiter, sei es praktisch unmöglich, dies von nur einer Person abzudecken: "Den einen Landestrainer gibt es nicht mehr."
Übersetzt in die Leichtathletik bedeutet das laut dem ebenfalls für das ÖFB-Team tätigen Sportwissenschafter: "Jetzt haben wir nicht mehr eine Laufbahn, sondern acht."
Es liegt auf der Hand, dass nicht auf einen Schlag von einem Hauptamtlichen auf deren acht erhöht werden kann. So wird Vala angestellt, während mit den anderen individuelle Lösungen erarbeitet wurden. Es helfe, so die beiden Verbandsvorstände, dass auch aus dem vom Land geschaffenen Kompetenz-Zentrum in Linz Mittel für die Trainer herangezogen werden könnten. Dies ergebe durchaus Sinn, in der Vergangenheit hatte sich etwa die frühere Junioren-Siebenkampfweltmeisterin Sarah Lagger unter anderem wegen der vielversprechenderen Betreuungssituation für die Südstadt und gegen Linz als ihren Trainingsstützpunkt entschieden.
Darüber hinaus wolle der Verband noch einen Coach für die eigenen Weltklasse-Athleten finden. Da Gogl-Walli und Mayr aber vorerst noch mit Adler weiterarbeiten, habe dies zumindest bis Paris Zeit.
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