Spaß am Spiel
Diese Meldung aus der Unterhaus-Szene breitete sich am Wochenende wie ein Lauffeuer aus: der Spielabbruch im U16-Match zwischen LASK und dem FC Wels.
Ohne hier auf den Rassismus-Vorwurf eingehen zu wollen – so ein Vorfall sagt generell etwas über die Situation im Nachwuchsfußball aus. Mancherorts besiegt der Ehrgeiz von Trainern und Eltern den Spaß am Spiel.
Nicht umsonst sagte gestern ein Funktionär einer Regionalliga-Mannschaft im Gespräch mit den OÖNachrichten: „Ich gehe zu den Nachwuchsspielen schon gar nicht mehr hin, denn dort hat man den Eindruck, es geht um mehr als in der Bundesliga.“ Gemeint sind damit Zuschauer, die sich zu wüsten Beschimpfungen gegen den Schiedsrichter oder gar gegen junge Fußballer hinreißen lassen. Oder Trainer, die im Gedanken an die nächsten drei Punkte ihre guten Manieren vergessen.
So gut die Strukturen im heimischen Nachwuchsfußball sind: Der Ehrgeiz nimmt oft überhand, es herrschen Leistungsdruck und der Traum vom Profitum, der jungen Spielern verkauft wird. Dabei ist gerade im Nachwuchsbereich der Spaß am Spiel das Wichtigste. Immerhin: Der Verband hat den jüngeren Nachwuchs-Jahrgängen die Tabellen abgestellt. Hoffentlich verschwindet der überzogene Leistungsgedanke auch aus den Köpfen.