Verliert die SV Ried jetzt im Abstiegskampf die Nerven?
RIED. Nur 1:1 gegen WAC: Elfer vergeben, unglaubliches Tor kassiert.
Es ist eine Szene, an die sich Rieder Anhänger vielleicht noch in Jahren erinnern werden: Der "Roller" von Özgür Özdemir zu Torhüter Reuf Durakovic. Dieser denkt wohl darüber nach, ob er diesen Rückpass mit der Hand nehmen darf – lässt ihn durch die beiden Hände und Beine durch ins Tor rollen (88.). Statt eines 1:0-Sieges hieß es am Ende 1:1 gegen den Wolfsberger AC.
Zwei Punkte weniger, die im Abstiegskampf über Fußball-Bundesliga oder Erste Liga entscheiden könnten. Vor allem aber haben die Rieder Gegentore in den Schlussminuten im Frühjahr mittlerweile System:
25. Februar: Starkl erzielt in der 90. Minute das 1:0 für die Admira.
1. April: In den letzten fünf Minuten wird aus einem 1:0 in Mattersburg ein 1:2.
29. April: Zulechner trifft in der 88. Minute zum 1:0 für Sturm.
Mentaler Kraftakt
Hochgerechnet hat man also sieben Punkte verschenkt. Ried wäre nicht mehr Tabellenletzter, sondern hätte 34 Zähler und wäre damit nicht vier Punkte hinter, sondern drei Punkte vor St. Pölten.
Die Realität sieht freilich anders aus. Trainer Lassaad Chabbi gibt zu, dass das erneute späte Gegentor auch für die Psyche gefährlich wird: "Natürlich kann das mental zum Problem werden." Davor war Chabbi bereits unabsichtlich das Wort "Niederlage" herausgerutscht, obwohl die Partie 1:1 ausgegangen war.
Ried ging letztlich zu fahrlässig mit seinen Torchancen um. Negativer Höhepunkt: der vergebene Elfmeter von Özgür Özdemir beim Stand von 1:0. "Ich bin einfach nur sprachlos. Ich kann nur sagen, dass ich das auf meine Kappe nehme", sagte der Innenverteidiger. Chabbi: "Im Training trifft er jeden Elfer. Aber Training und Spiel sind zwei Paar Schuhe."
Warum stand eigentlich Durakovic im Tor, während Kapitän und Einser-Goalie Thomas Gebauer auf der Bank saß? Chabbi begründete seine Entscheidung so. "Thomas war nicht ganz fit. Wir wollten ihn aber unbedingt bei der Mannschaft dabei haben ..." Ganz schlüssig ist das nicht: Wäre Durakovic ausgeschieden, hätte ja Gebauer einspringen müssen. Eine ziemliche Risikovariante.
Nur noch ein Duell
Wie auch immer: Der Abstiegs-Vierkampf hat sich auf ein Duell reduziert. Auch der Kalender spricht gegen Ried. Während die Innviertler am Samstag nach Salzburg müssen, könnten es sich die St. Pöltener gegen im Frühjahr schwächelnde Altacher richten und den Vorsprung auf sieben Punkte ausbauen.
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Besser sie spielen in der landesliga
What!? Ried gehört in die Bundesliga - sie müssen halt zurück zu alten Tugenden.