Monscheins Schweigen spricht Bände

RIED. Fußball-Zweitligist SV Ried trifft zum 20-jährigen Stadionjubiläum auf Vienna mit Ex-Stürmer Monschein.
Es hätte für das heutige 20-jährige Stadionjubiläum der SV Guntamatic Ried wohl keinen geschichtsträchtigeren Gegner geben können: Mit dem First Vienna FC gastiert im Heimspiel der 2. Fußball-Liga der 1894 gegründete und älteste Fußballverein Österreichs im Innviertel. Ob es auch zu einem Wiedersehen mit Ex-Ried-Stürmer Christoph Monschein kommt, ist noch ungewiss: Ein Einsatz des 30-Jährigen ist wegen einer Verkühlung fraglich.
"Ich möchte mich nicht zu viel über Ried äußern", hielt sich Monschein auf OÖN-Nachfrage vor dem heutigen Duell zunächst bedeckt. Und trotzdem gab er Einblicke, warum in Ried am Ende der Vorsaison der Abstieg stand: "Mit dem vorhandenen Kader war es schwierig, das System des Trainers umzusetzen." Für Ried-Coach Maximilian Senft findet er dennoch nur positive Worte: "Ich kenne ihn schon länger, er macht gute Arbeit." Die Vienna sieht er in einem gewissen Bereich aber besser aufgestellt: "Spielerisch ist die Vienna besser als Ried."
Eine Abrechnung mit jenem Klub, der ihn zum Zeitpunkt seines Transfers im Sommer 2022 zum großen Hoffnungsträger glorifiziert hatte, bei dem er am Ende für viele aber der Buhmann war, sieht anders aus. Ein Grund dafür ist vor allem, dass Monschein aus seiner Vergangenheit gelernt hat: Nach seinem Wechsel ins Innviertel hatte er seinen Ex-Klub LASK geklagt, weil dieser 30.000 Euro der beim Transfer zu den Wikingern vereinbarten Abschlagszahlung einbehalten hatte. Laut Meinung des LASK hatte sich Monschein zu negativ über dessen Vergangenheit bei den Schwarz-Weißen geäußert. Das Oberlandesgericht Linz hat die Berufung des LASK in der "Causa Monschein" Ende August aber abgewiesen, gab dem Stürmer somit recht.
Heimserie fortsetzen
Auch wenn Monschein mit Ried kein böses Blut will: Es war wohl die richtige Entscheidung, dass sich im Sommer die Wege getrennt haben. Bei der Vienna ist der Ex-Internationale wieder richtig aufgeblüht, hat sieben Tore in zwölf Pflichtspielen erzielt. "Ich bin froh, wieder daheim in Wien zu sein. Der Klub hat große Ziele, bei dieser Geschichte will ich dabei sein." Sein ehemaliger Klub hat die Rückkehr ins Oberhaus ebenfalls als Ziel ausgegeben. Im Jubiläumsspiel soll auch die ungeschlagene Heimserie weitergehen: "Es ist für uns extrem wichtig, dass wir wieder eine Heimmacht werden. Wir haben jetzt zwei Heimspiele hintereinander, da wollen wir unsere Siegesserie weiterführen", sagt Ried-Goalie Andreas Leitner.
Video: Trainer Maximilian Senft und Kapitän Andreas Leitner nach dem Training am Donnerstag im OÖN-Gespräch
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