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Unvergessen und unterschätzt: Vor 25 Jahren starb Bruno Pezzey

Von Christoph Zöpfl, 31. Dezember 2019, 00:04 Uhr
Bruno Pezzey
Bruno Pezzey Bild: gepa

Heute vor 25 Jahren hörte Pezzeys Herz viel zu früh zu schlagen auf.

Am 1. Jänner 1995 wollte im Medienzentrum des Neujahrsspringens in Garmisch-Partenkirchen nicht die gewohnte Gute-Laune-Stimmung aufkommen, die dort gewöhnlich von einem Weißwurstfrühstück (inklusive Weißbier) sehr effektiv unterfüttert wird. Statt Neujahrsfröhlichkeit sah man vor allem im Sektor der österreichischen und deutschen Journalisten betroffene Gesichter. Es gab nur ein Thema. Bruno Pezzey, einer der besten Fußballspieler, die Österreich jemals hervorgebracht hat, war am Silvestertag im Alter von nur 39 Jahren gestorben.

Der Vorarlberger galt nicht nur auf dem Spielfeld als vorbildlicher Profi, auch sein gesunder Lebensstil wäre eine Steilvorlage für viele seiner damaligen Fußballer-Kollegen gewesen. Trotzdem hörte Pezzeys Herz heute vor 25 Jahren viel zu früh zu schlagen auf.

Geplant war eine gemeinsame Silvesterfeier mit seinem Freund Robert Trenkwalder, der aktuell immer noch mit dem alpinen Skizirkus unterwegs ist, um die Athleten des Roten Bullen – Dominik Paris oder Thomas Dreßen zum Beispiel – zu betreuen. Vorher spielte Pezzey noch als Verteidiger in einem Firmenteam eine Eishockey-Partie. Kurz vor dem Ende des Spiels fuhr er an die Bande, sagte "Ich fühle mich müde" und brach zusammen. Sein Leben war trotz rasch eintreffender Ersthelfer nicht mehr zu retten. Neben Freunden, Weggefährten und Fans trauerten seine Frau und zwei Töchter um einen besonderen Menschen.

Kurz vor seinem Tod hatte Pezzey noch im Zürserhof am Arlberg erstmals ein Treffen seines erweiterten Freundeskreises auf die Beine gestellt. Ralph Schader, lange Jahre Platzsprecher in Pezzeys sportlicher Heimat, dem Innsbrucker Tivoli-Stadion, hatte es organisiert. "Bruno wollte die Freundschaft zu seinen ehemaligen Mannschaftskollegen pflegen, das war ihm sehr wichtig", erinnert er sich zurück. Nach der Premiere Anfang Dezember 1994 waren sich die beiden einig, dass man dieses Treffen unbedingt am Leben erhalten wird. Es sollte zum Vermächtnis werden. Das Bruno-Pezzey-Turnier war insgesamt zwanzig Mal ein Fixtermin für Fußball-Größen wie Hansi Müller, Paul Breitner, Herbert Prohaska, Hans Krankl oder Klaus Augenthaler.

Inzwischen ist die "Bruno-Gala" der Spielergewerkschaft, in der einmal im Jahr die besten Spieler und Trainer des Landes ausgezeichnet werden, eine Art Denkmal für den legendären Libero mit der Nummer 5, dessen fußballerische Leistungen in Österreich im Schatten von Hans Krankl und Herbert Prohaska standen und stehen. Zu Unrecht. Pezzey spielte sieben Mal in der Weltauswahl, die er 1981 als Kapitän auf das Feld führte. Mehr Einberufungen bekamen nur Franz Beckenbauer, Johann Cruyff und Bobby Charlton.

Die nach Pezzeys Tod von der Tiroler Landespolitik gemachte Ankündigung, das Tivoli-Stadion in Bruno-Pezzey-Stadion umzubenennen, wurde nie umgesetzt. Die Innsbrucker Fußball-Arena wurde zwar umgetauft, allerdings hieß sie dann "Tirol-Milch-Stadion". Der Klub brauchte damals Geld. Er ging acht Jahre nach Pezzeys Tod trotzdem in Konkurs.

Der Spieler Bruno Pezzey

Der am 3. Februar 1955 in Lauterach (Vorarlberg) geborene Pezzey kam mit 18 zum FC Vorarlberg. 1974 wurde er Profi beim SSW Innsbruck. Ein Jahr später spielte er sein erstes von 84 Länderspielen.

Höhepunkt war 1980 der UEFA-Cup-Sieg mit Eintracht Frankfurt. Mit den Hessen holte er das Double, mit Bremen den Meistertitel. In Österreich gewann Pezzey vier Titel. 1990 beendete der kopfballstarke Verteidiger beim FC Swarovski Tirol unter Trainer Ernst Happel seine Karriere.

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Autor
Christoph Zöpfl
Leiter Sportredaktion
Christoph Zöpfl
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6  Kommentare
6  Kommentare
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Orlando2312 (22.340 Kommentare)
am 01.01.2020 18:17

Bruno Pezzey hätte damals als Libero der Deutschen Nationalmannschaft keinen ernstzunehmenden Konkurrenten gehabt. Nur war er halt Österreicher, gut für unser Team.

Erinnere mich an den Sieg bei der WM 78 gegen Schweden. Irgendwann in der 2. Halbzeit und Spielstand 1:0 wechselten die Schweden in ihrere Verzweiflung das "Kopfballungeheuer" ein. Dieser Ralf Edström hatte in der Quali zur WM 74 die Österreicher mit seinen Kopfballtoren "versenkt". Gegen den Bruno sah er keinen Ball.

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zlachers (7.980 Kommentare)
am 01.01.2020 18:33

So ein Weißwurstfrühstück kann unter Umständen auch zu vorzeitigen Tod führen! Wenn man damit übertreibt!
Eier mit Speck + Weißwurst! Eine gefährliche Sache!

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pepone (60.622 Kommentare)
am 31.12.2019 12:27

einer der ersten der ins Ausland/Deutschland ging und dort auch erfolgreich war.

Der TOD hat kein Datum, der auslaufenden Pachtvertrag auf Erde kann NICHT verlängert werden .

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gent (3.909 Kommentare)
am 31.12.2019 11:23

Der wortbrüchige Lügner, welcher sein Versprechen der Umbenennung des Innsbrucker Stadions nicht einhielt, heißt übrigens Wendelin Weingartner! Er war damals jener vorlaute Landeshauptmann, der die Umbenennung in Bruno Pezzey Stadion ankündigte.

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Schuno (6.609 Kommentare)
am 31.12.2019 11:11

War ein Vorzeigeprofi und in meiner Jugendzeit ein Vorbild für mich. Daher habe ich auch immer mit der Rückennummer 5 gespielt
Bruno, du bleibst unvergessen

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( Kommentare)
am 31.12.2019 07:45

Danke dass ich ihn erleben durfte, den besten
Libero. Unvergessen der Werbesager,....
"Mama, des woa a schwas Spü"..Danke !

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