Kein Sieger im Titelduell zwischen Salzburg und Sturm - 1:1
SALZBURG. Beim Frühjahrsankick der Fußball-Bundesliga war der Meister lange ohne zu glänzen dominant, in der 80. Minute gelang den Grazern der Ausgleich.
Salzburg-Trainer Gerhard Struber stellte vor 15.239 Zuschauern wie beim Cup-Auftakt gegen den LASK (3:2) die in der Winter-Vorbereitung einstudierte Dreier-Abwehrkette auf. In deren Zentrum ersetzte mit dem ÖFB-Internationalen Flavius Daniliuc ein gelernter Innenverteidiger Lucas Gourna-Douath, für den auch im defensiven Mittelfeld kein Platz war. Daniliuc, vorerst bis Saisonende von Salernitana geliehen, gab ein starkes Bundesliga- und Salzburg-Debüt.
Routinier Andreas Ulmer musste auf für ihn ungewohnter Position rechts außen aushelfen, weil Stammkraft Amar Dedic wegen Oberschenkelproblemen ebenso nicht zur Verfügung stand wie die möglichen Alternativen Leandro Morgalla (krank) und Nicolas Capaldo (verletzt). Petar Ratkov erhielt in der Offensive den Vorzug gegenüber Luka Sucic. Bei Sturm kehrte Gregory Wüthrich auf Kosten von David Affengruber ins Abwehrzentrum zurück. Ansonsten vertraute Christian Ilzer der Formation vom Cup-Viertelfinale gegen die Wiener Austria (2:0).
Ratkov stellte nach einem Corner von Maurits Kjaergaard per Kopf mit gutem Luftstand auf 1:0. Kjaergaard hatte schon gegen den LASK bei Standardsituationen die ersten beiden Salzburg-Tore vorbereitet. Der Meister war dominant, Ulmer prüfte Sturm-Torhüter Vitezslav Jaros (24.), Oscar Gloukh schob den Ball nach Fernando-Zuspiel aus spitzem Winkel am langen Eck vorbei (43.).
Die Grazer kamen mit geändertem Anlaufverhalten und einer Systemumstellung auf zwei defensive Mittelfeldspieler etwas besser aus der Kabine. Die größeren Chancen hatte aber weiter Salzburg. Gloukh zielte nach einer Einzelaktion zu ungenau (56.), Fernando vertändelte in guter Position (60.). Kjaergaards Abschluss landete bei Jaros (64.), auch im Eins-gegen-Eins mit Ratkov blieb die Liverpool-Leihgabe im Sturm-Tor der Sieger (72.). Den Matchball vergab Innenverteidiger Oumar Solet, der den Ball aus sieben Metern freistehend über das Tor jagte (78.).
Erster Abschluss auf das Tor passte
Das rächte sich, weil der einzige der Grazer Abschluss auf das Sturm-Tor das 1:1 brachte: Nach Flanke des eingewechselten Max Johnston entwischte Otar Kiteishvili seinem Bewacher Solet und traf per Flugkopfball aus fünf Metern.
Schon beim 2:2 im ersten Saisonduell im September in Graz hatte der Georgier einen sehenswerten Treffer erzielt. Danach drängte Sturm sogar kurz auf das Siegestor. Ein letzter Salzburg-Freistoß von Sucic landete an der Außenstange (90.).
Salzburg ist damit in der Liga gegen Sturm sechs Heimspiele ungeschlagen. Acht der jüngsten neun Duelle mit den Grazern endeten mit einem Tor Unterschied oder Remis. Sturm hat auswärts in dieser Saison im nationalen Geschäft weiter nur ein Spiel verloren - im November beim LASK (1:3), der den Rückstand auf das Spitzenduo am Sonntag (17 Uhr) mit einem Heimsieg gegen Klagenfurt auf drei beziehungsweise fünf Punkte verkürzen könnte.