Kein neues Verfahren gegen Hedl, Minuspunkte für Rapid
Der Senat 1 der Fußball-Bundesliga fasste nach dem Wiener Derby am 25. Februar den nächsten Beschluss. Die Austria kommt mit einer Geldstrafe davon
Rapid muss die kommende Saison in der Fußball-Bundesliga mit einem Minus von zwei Punkten in Angriff nehmen. Diesen Beschluss hat der Senat 1 der Liga angesichts von sicherheitsrelevanten Vorfällen beim Wiener Derby gegen die Austria am 25. Februar gefällt. "Der vom Protestkomitee am 29.02.2024 bedingt nachgesehene Abzug von einem Punkt wird widerrufen sowie ein weiterer unbedingter Abzug von einem Punkt ausgesprochen", verlautete die Liga am Dienstagabend.
Bestraft wurden die Hütteldorfer für die Verletzung der Sicherheit bei Spielen, missbräuchliche Verwendung von Pyrotechnik und diskriminierende Fan-Sprechchöre. Der Vorfall werde als "dritter schwerwiegender" klassifiziert. Zudem muss Rapid fix eine Geldstrafe von 40.000 Euro zahlen.
Weitere 20.000 Euro wurden bedingt ausgesprochen, wenn bauliche Veränderungen an einem Stadiontor vorgenommen werden. Der Club kündigte mit der Mitteilung den weiteren Instanzenweg beschreiten zu wollen, einen Protest an. Bis auf weiteres wolle man darüber hinaus keinen Kommentar zu dieser Entscheidung abgeben.
Zudem beschäftigte sich der Senat 1 am Dienstag auch mit einem neu aufgetauchten Video, das u.a. Tormann Niklas Hedl und Offensivspieler Marco Grüll zeigt, wie sie im VIP-Club den Bezirk Favoriten, Heimat des Stadtrivalen Austria, mit Gesängen lautstark schmähten. "Der Senat hat die Inhalte des Videos demgemäß bewertet, dass es betreffend der auf dem Video sichtbaren Spieler Niklas Hedl, Marco Grüll und Thorsten Schick um Delikte handelt, die bereits eingestanden wurden und in einem stattgefundenen Verfahren somit behandelt und abgeurteilt wurden. Dadurch wird gegen die Spieler kein neues Verfahren eröffnet", hieß es.
Sehr wohl eröffnet wird ein Verfahren aber gegen Co-Trainer Daniel Seper. "Er war auf keinem der bis dato bekannten Videos zu sehen, damit konnte der Sachverhalt bei ihm bis dato nicht bewertet werden", begründete die Liga. Zuvor hatte mit Stefan Kulovits bereits ein anderer Co-Trainer wegen Diskriminierung eine dreimonatige Funktionssperre, davon ein Monat bedingt, erhalten. Über Geschäftsführer Steffen Hofmann wurde wegen Ehrverletzung eine Funktionssperre von zwei Monaten, davon ein Monat unbedingt, verhängt. Zudem wurden die Spieler Grüll, Guido Burgstaller, Schick und Maximilian Hofmann mit Sperren bestraft.
Die Hütteldorfer hatten am 25. Februar die Austria mit 3:0 besiegt und erstmals seit zehn Jahren ein Heim-Derby gewonnen. In den Tagen danach tauchten verstörende Videos auf, die bei den Siegesfeiern aufgenommen worden waren. Zunächst wurde publik, dass Geschäftsführer Hofmann deftig gegen den Stadtrivalen austeilte. Stunden später war auf einem Mitschnitt zu sehen und zu hören, wie Kulovits sowie Burgstaller, Grüll, Schick, Hofmann und Hedl beleidigende und teils homophobe Gesänge gegen die Austria anstimmten.
Bei Hedl war nach einem Protest von Rapid die unbedingte Sperre in eine bedingte umgewandelt worden. Beim 22-jährigen Torhüter sah das Liga-Protestkomitee in seinem Alter einen Milderungsgrund, "zusätzlich stand er eher am Rand und war von allen Spielern am wenigsten aktiv beteiligt", begründete die Bundesliga damals. Hedl konnte daher in der entscheidenden Partie um den Einzug in die Meistergruppe gegen Austria Klagenfurt eingesetzt werden und zeigte beim 1:1 in Klagenfurt, das zum Aufstieg reichte, eine starke Leistung. Nach dem neuen Video kam er also wieder mit einem "blauen Auge" davon.
Bestraft wurde auch der Lokalrivale. Wegen missbräuchlicher Verwendung von pyrotechnischen Gegenständen muss die Austria 60.000 Euro zahlen. Der Vorfall wurde als "erster schwerwiegender" eingestuft. Die Austrianer mussten vergangene Saison aufgrund eines Lizenzverstoßes mit drei Minus-Punkten in Angriff nehmen. Nun droht den Hütteldorfern ein ähnliches Schicksal.
Bei Hedl wurde die unbedingte Sperre in eine bedingte umgewandelt, weil er eher am Rand des Geschehens stand und sich am wenigsten daran beteiligt habe. Das neue video beweist das Gegenteil, zeigt eine neue Situation, die die Beweiswürdigung des Berufungssenats ad adsurbum führt und diesem zum Zeipunkt seiner Entscheidung genau so wenig bekannt war, wie das Verhalten des Co-Trainers Seper.Eine neue Beurteilung des Verhaltens wäre also möglich und durchaus angebracht.
Das Protestkomitee und der Strafsenat sollte sich schämen und für die nächsten Fälle darauf besinnen, dass sie ihre Aufgaben unparteiisch und korrekt nach den Statuten erledigen.
Schon der Hinweis auf das junge Alter von 23 Jahren eines Nationalspielers als Milderungsgrund ist entlarvend
MeToo auf Fußballebene.
Was für ein (kasperl-)theater.
Dass Sie gerne auch öffentlich Menschen aufgrund ihrer sexuellen Orientierung, ihrer Hautfarbe oder ihres Geschlechtes verächtlich machen, beweisen Sie jeden Tag hier.
CedricEroll
Bitte nennen Sie auch nur ein einziges konkretes Beispiel für Ihre Unterstellung.
Das können Sie natürlich nicht.
Weil mir sowohl das eine als auch das andere und auch das dritte völlig egal ist.
Und das wissen Sie auch.
Warum haben SPÖ-GenossInnen wie Sie solche Verleumdungen nötig?
Das passt gut. Auch wenn Rapid seine Rechte im Instanzenzug natürlich wahrnehmen möchte. Das nennt man faires Verfahren. Die gleiche Energie sollte Rapid aber auch für die Neuordnung des Verhältnisses zu gewalttätigen "Fans" aufwenden. Gilt allerdings für alle Klubs. Wer braucht Fans, die mit "Tod und Hass"-Parolen für irgendwen agieren. Das gehört nicht zum Fußball, das hat mit Fan-Kultur genau nichts zu tun, denn es ist gelebte Menschenverachtung. Brauchen wir in der Gesellschaft generell nicht.