Die Bayern-Jäger stehen unter Druck
LEVERKUSEN. Leverkusen oder Dortmund – wer verabschiedet sich aus dem Titelrennen?
Der FC Bayern wirkt nicht nur wegen der Pokal-Blamage in Kiel angreifbar, trotzdem steht der Titelverteidiger nach dem 2:1-Zittersieg über Freiburg relativ souverän an der Tabellenspitze der deutschen Fußball-Bundesliga. Die Jäger haben die Gunst der Stunde nicht genützt, sondern sich noch mehr Druck aufgebürdet.
Entsprechend brisant wird das heutige Duell (20.30 Uhr, Sky) des Dritten, Bayer Leverkusen, mit dem Vierten, Borussia Dortmund. Wer nicht gewinnt, muss sich wohl aus dem Rennen um die "Schale" verabschieden. Leverkusen, der Arbeitgeber der ÖFB-Teamspieler Aleksandar Dragovic und Julian Baumgartlinger, steckt nach einer über weite Strecken starken Herbstsaison in der Krise, aus den jüngsten vier Meisterschaftsmatches sprang nur ein Punkt heraus. Für Dortmund war das 1:1 gegen den Vorletzten Mainz 05 eine gefühlte Niederlage.
Leverkusen-Trainer Peter Bosz versucht, die Ruhe zu bewahren. Von Endspiel-Atmosphäre will der Niederländer nichts wissen: "Sicher brauchen wir Siege, aber ich denke, dass die Bayern in dieser Saison noch mehrere Spiele verlieren werden. Es sind nicht mehr die gleichen Bayern wie im Vorjahr. Das ist deutlich, das sehen wir alle." Leverkusen und Dortmund liegen sieben Punkte hinter den Münchnern, die morgen in Augsburg zu Gast sein werden. Der erste Bayern-Verfolger RB Leipzig – vier Zähler zurück – hat ebenfalls am Mittwoch eine harte Nuss zu knacken: Der Sensationsfünfte Union Berlin rückt an.
Es zeigt sich aber auch, dass derzeit alle großen CL-Mannschaften etwas schwächeln. Bayern, Liverpool, Barca, PSG, Real, Juve ... Die kurzen Sommer- und Winterpausen samt dem mörderischen Terminplan fordern ihren Tribut. Deshalb wirken auch Superstars meist bei EM- oder WM-Endrunden ausgebrannt und müde, da diese am Ende einer langen Saison stattfinden.
Auch wenn die Kohle stimmt, Spieler sind auch nur Menschen und keine Maschinen.
Niemand verabschiedet sich, es sind noch 18 Runden zu spielen !
Bei einem X beide.